Die Untersuchung von Holbergs "Niels Klim" zeigt auf:
Intertextualität ist ein wesentliches Charakteristikum des Niels Klim.
Durch den Einsatz intertextueller Verweise verdeutlicht Holberg seine inhaltlichen Positionen. In Bezug auf antike Autoren erfolgt dies durch den Einsatz unmarkierter Zitate. Auswahl der Autoren und Verwendungsweise der Zitate (zustimmend oder ablehnend)sind insofern die von Holberg benutzten Mittel, um seine inhaltlichen Positionen deutlich zu machen. In Bezug auf neuzeitliche Autoren erfolgt die inhaltliche Positionierung durch die Einreihung in die bisherige Entwicklung des Genres der satirisch-utopischen Literatur bzw. durch Absetzung davon.
Deutlich von bislang (nicht nur) innerhalb des Genres vertretenen Positionen ab setzt Hol¬berg sich u.a. mit seinem kompromisslosen Eintreten für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und, damit zusammenhängend, aber auch darüber hinausweisend, für die Regelung des Zugangs zu öffentlichen Ämtern allein auf der Grundlage der Eignung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Zur Wahl des Lateinischen als Sprache des Originaltextes
- 2.2 Zur Verwendungsweise der Zitate antiker Autoren
- 2.3 Intertextualität und Inhalt: Antike
- 2.4 Intertextualität und Inhalt: Neuzeit
- 2.4.1 Zum Verhältnis von Satire und Utopie
- 2.4.2 Zur Verortung des Niels Klims innerhalb der Gattung der utopischen Literatur
- 2.4.2.1 Zur Entwicklung der utopischen Literatur und zur Verortung des Niels Klims innerhalb der utopischen Literatur im Allgemeinen
- 2.4.2.2 Zur Verortung des Niels Klims innerhalb der utopischen Literatur im Einzelnen
- 2.4.2.3 Parallelen von Holbergs Niels Klim und Swifts Gulliver
- 2.4.2.4 Holbergs Position zur Gleichberechtigung von Mann und Frau und zum Zugang zu öffentlichen Ämtern
- 3. Zusammenfassende Thesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Ludvig Holbergs "Niels Klims underjordische Reise" unter zwei zentralen Aspekten: der Intertextualität und der inhaltlichen Positionierung zu gesellschaftspolitischen und moralischen Fragen. Es wird der Versuch unternommen, die Verknüpfung beider Aspekte aufzuzeigen. Die Analyse konzentriert sich auf die Einbettung des Werkes in ein literarisches Beziehungsgeflecht, wobei ein engerer Intertextualitätsbegriff zugrunde gelegt wird. Die inhaltliche Untersuchung beleuchtet Holbergs Position zu gesellschaftlichen und politischen Themen, die seiner Zeit voraus waren.
- Intertextualität: Analyse der Bezüge zu antiken und neuzeitlichen Texten.
- Utopische Literatur: Einordnung von "Niels Klim" in die Gattung der utopischen Literatur.
- Gesellschaftliche und politische Positionen: Holbergs Stellungnahme zu Fragen der Gleichberechtigung und des Zugangs zu öffentlichen Ämtern.
- Satire und Utopie: Das Verhältnis zwischen satirischen und utopischen Elementen im Werk.
- Sprachwahl: Die Bedeutung der Verwendung des Lateinischen als Originalsprache.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Ziele der Arbeit vor: die Untersuchung von Holbergs "Niels Klims underjordische Reise" im Hinblick auf Intertextualität und gesellschaftspolitische Positionen. Sie betont die zentrale Bedeutung des literarischen Beziehungsgeflechts und kündigt eine Analyse der Einbettung des Werkes in antike und neuzeitliche literarische Traditionen an. Die Einleitung skizziert den Ansatz, sowohl Einzeltextreferenzen als auch das Verhältnis des Werkes zu bestimmten literarischen Gattungen zu berücksichtigen, wobei ein engerer Intertextualitätsbegriff im Sinne von Genette präferiert wird. Schließlich wird darauf hingewiesen, dass Holberg mit seinem Werk über seine Vorgänger hinausgeht und in gesellschaftlichen Fragen eine "state of the art" Position einnimmt.
2. Hauptteil: Der Hauptteil setzt sich mit der Wahl des Lateinischen als Originalsprache auseinander. Es werden verschiedene Motive diskutiert, wobei die Vermeidung der dänischen Zensur als weniger ausschlaggebend angesehen wird. Stattdessen wird die Erreichung einer gebildeten Leserschaft in ganz Europa hervorgehoben, welche durch die Verwendung des Lateinischen ohne die Notwendigkeit einer Übersetzung ermöglicht wurde. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Bezug zur Intertextualität: Der Text ist durchsetzt mit Anspielungen und unmarkierten Zitaten antiker, vorwiegend lateinischer Autoren. Der Hauptteil beleuchtet die vielfältigen intertextuellen Beziehungen des Werks und analysiert Holbergs Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Fragen.
Schlüsselwörter
Ludvig Holberg, Niels Klims underjordiske Reise, Intertextualität, Utopische Literatur, Satire, Antike, Neuzeit, Gesellschaftspolitik, Gleichberechtigung, Latein, Jonathan Swift, Erasmus von Rotterdam, Thomas Morus.
Ludvig Holbergs "Niels Klims underjordische Reise": Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert Ludvig Holbergs "Niels Klims underjordische Reise" unter zwei Hauptaspekten: der Intertextualität und der inhaltlichen Positionierung zu gesellschaftspolitischen und moralischen Fragen. Ziel ist es, die Verknüpfung beider Aspekte aufzuzeigen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Analyse konzentriert sich auf die Einbettung des Werkes in ein literarisches Beziehungsgeflecht, wobei ein engerer Intertextualitätsbegriff verwendet wird. Es werden Einzeltextreferenzen und das Verhältnis des Werkes zu bestimmten literarischen Gattungen untersucht. Die inhaltliche Untersuchung beleuchtet Holbergs Position zu gesellschaftlichen und politischen Themen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Intertextualität (Bezüge zu antiken und neuzeitlichen Texten), Einordnung von "Niels Klim" in die Gattung der utopischen Literatur, Holbergs gesellschaftliche und politische Positionen (Gleichberechtigung, Zugang zu öffentlichen Ämtern), das Verhältnis zwischen Satire und utopischen Elementen im Werk und die Bedeutung der Wahl des Lateinischen als Originalsprache.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und eine Zusammenfassung. Der Hauptteil untersucht die Wahl des Lateinischen, die Verwendungsweise antiker Zitate, die Intertextualität im Werk (sowohl antike als auch neuzeitliche Bezüge), die Einordnung von "Niels Klim" in die utopische Literatur (einschließlich Vergleiche mit anderen Werken wie Swifts Gulliver), und Holbergs Position zur Gleichberechtigung und zum Zugang zu öffentlichen Ämtern.
Welche Schlüsselwerke und Autoren werden erwähnt?
Die Arbeit bezieht sich auf Werke und Autoren wie Jonathan Swift, Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus. Der Fokus liegt jedoch auf der Intertextualität und der Einordnung von Holbergs Werk innerhalb der utopischen Literatur und der Diskussion gesellschaftspolitischer Aspekte.
Warum wurde Latein als Sprache des Originaltextes gewählt?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Motive für die Wahl des Lateinischen. Die Vermeidung dänischer Zensur wird als weniger wichtig erachtet. Stattdessen wird die Erreichung einer gebildeten, europäischen Leserschaft ohne Übersetzungsmöglichkeit hervorgehoben.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit fasst ihre Ergebnisse in zusammenfassenden Thesen zusammen (siehe Kapitel 3). Sie betont Holbergs innovative und zukunftsweisende Position in gesellschaftlichen Fragen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ludvig Holberg, Niels Klims underjordische Reise, Intertextualität, Utopische Literatur, Satire, Antike, Neuzeit, Gesellschaftspolitik, Gleichberechtigung, Latein, Jonathan Swift, Erasmus von Rotterdam, Thomas Morus.
- Arbeit zitieren
- Georg Miebach (Autor:in), 2009, Ludvig Holbergs "Niels Klims underjordiske Reise", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145340