Waren Musikvideos, ein Musikstück filmisch begleitende Kurzfilme, anfangs nur ein verkaufsförderndes Promotioninstrument, entwickelten diese sich durch den Aufstieg des Musikfernsehens zu einem eigenen Genre mit hohem Einfluss auf die Jugend- und Popkultur. Da das Musikfernsehen und die technischen Möglichkeiten sich heute jedoch gewandelt haben, war es das Ziel dieser Arbeit, darzulegen, welche Distributionswege heute angeboten und von den Rezipienten zum Konsum von Musikvideos genutzt werden.
Zum Verständnis der Materie wurde in dieser Arbeit zunächst erläutert, was ein Musikvideo ist und wie es sich geschichtlich entwickelt hat. Eine Betrachtung der aktuellen Situation dessen hat gezeigt, dass zwar viele Sender existieren, diese jedoch ihre Programmstrukturen geändert haben, oder nur begrenzt zu empfangen sind. Weitere Angebote waren den Rezipienten zudem nur über Pay-TV zugänglich. Bevor auf die Vorstellung der neuen Distributionswege via IPTV und Web-TV eingegangen wurde, ist zuerst die Zielgruppe der Angebote und deren Freizeit- und Medienverhalten kurz betrachtet worden.
Bei der Untersuchung des Konsums von Musikvideos über den neuen Vertriebsweg IPTV hat sich herausgestellt, dass dieses für die Rezipienten noch keine Vorteile in Form zusätzlichen Inhaltes gibt. Über IPTV werden lediglich die bereits über andere Fernsehempfangswege zugänglichen Musikfernsehsender angeboten, wenn auch IPTV zukünftig durch hohe technische Qualität (HD) und möglicher Interaktivität interessant werden könnte. Im Gegensatz offenbarte die Analyse von Konsummöglichkeiten via Web-TV dessen breiteres und für den Nutzer interessanteres Angebot im Hinblick auf Musikvideos. So haben ausgewählte Beispiele aus den unterschiedlichen Bereichen des Web-TV gezeigt, wie vielfältig hier die Möglichkeiten sind, Videos zu schauen. Web-TV Sender bieten den Nutzern Möglichkeiten zur Interaktion und zur Individualität bis hin zur Erstellung eines eigenen Channels.
Weiterhin zeigte sich in der Arbeit ein Trend zur stärkeren Vernetzung und zum crossmedialen Auftreten von Angeboten, wie zum Beispiel in der Interaktion mit Social Communities, was in dem Punkt Zukunftsaussichten näher beschrieben wurde. Eine eigens erstellte empirische Erhebung in Form einer Nutzerbefragung veranschaulichte abschließend, inwieweit die beschriebenen Angebote bereits genutzt werden. Wie sich hierbei herausstellte, werden Web-TV-Sender noch nicht so stark genutzt wie Videoportale.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung des Musikvideos
- Definition des Formats Musikvideo
- Historische Entstehung von Musikvideos
- Klassifizierung des Clips
- Der Aufstieg und die Veränderung des Musikfernsehens
- Die Anfänge im deutschen Fernsehen
- Beat Club
- Formel Eins
- Musicbox
- MTV
- I Want My MTV
- Die derzeitige Situation von MTV
- Das aktuelle Senderangebot
- Die Anfänge im deutschen Fernsehen
- Freizeitgestaltung und Mediennutzung der relevanten Zielgruppe
- Erschließung neuer Distributionswege
- IPTV
- Definiton und Nutzen
- IPTV am deutschen Markt
- Das Senderangebot
- Web-TV
- Definition
- Bandbreite des Web-TV
- IPTV
- Musikvideos im Internet
- Onlinepräsenzen der Musikfernsehsender
- mtv.de und viva.tv
- deluxetelevision.com
- yavido.de
- Web-TV-Portale am Beispiel von Joost
- Videoportale
- Onlinepräsenzen der Musikfernsehsender
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Musikvideos und dessen Konsum im Zeitalter des Internets. Ziel der Arbeit ist es, die neuen Distributionswege für Musikvideos zu untersuchen und aufzuzeigen, wie diese von den Rezipienten genutzt werden.
- Die Entstehung und Entwicklung des Musikvideos
- Der Aufstieg und die Veränderung des Musikfernsehens
- Die Freizeitgestaltung und Mediennutzung der relevanten Zielgruppe
- Die Erschließung neuer Distributionswege via IPTV und Web-TV
- Der Konsum von Musikvideos über das Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Musikvideos und seiner historischen Entwicklung. Anschließend wird der Aufstieg des Musikfernsehens und seine Veränderung im Laufe der Zeit beleuchtet. Die Arbeit analysiert die aktuelle Situation des Musikfernsehens und stellt fest, dass viele Sender existieren, jedoch ihre Programmstrukturen geändert haben oder nur begrenzt zu empfangen sind. Die Rezipienten haben zudem nur über Pay-TV Zugang zu weiteren Angeboten.
Im nächsten Schritt wird die Zielgruppe der Angebote und deren Freizeit- und Medienverhalten betrachtet. Dabei wird deutlich, dass das Internet mittlerweile die größte Rolle in der Freizeitgestaltung der Zielgruppe spielt, gefolgt von Musik.
Anschließend werden die neuen Distributionswege via IPTV und Web-TV untersucht. Es wird festgestellt, dass IPTV für die Rezipienten noch keine Vorteile in Form von zusätzlichen Inhalten bietet. IPTV bietet lediglich die bereits über andere Fernsehempfangswege zugänglichen Musikfernsehsender an. Allerdings könnte IPTV in Zukunft durch hohe technische Qualität (HD) und mögliche Interaktivität interessant werden.
Die Analyse von Konsummöglichkeiten via Web-TV zeigt ein breiteres und für den Nutzer interessanteres Angebot im Hinblick auf Musikvideos. Es werden Beispiele aus verschiedenen Bereichen des Web-TV vorgestellt, die zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Videos zu schauen, von Videoportalen über Web-TV-Portale bis hin zu eigenen nur online verfügbaren Web-TV-Sendern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Musikvideo, Musikfernsehen, IPTV, Web-TV, Videoportale und Social Communities. Die Untersuchung konzentriert sich auf die neuen Distributionswege für Musikvideos im Internet und deren Einfluss auf den Konsum.
- Arbeit zitieren
- Björn Schlesinger (Autor:in), 2009, Der Konsum von Musikvideos im Zeitalter des Internets, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145355