Die Unvollkommenheit der Dinge bzw. Geschöpfe erklärt Leibniz damit, dass sie sonst, wären sie vollkommen, Gott gleich wären. Ferner äußert Leibniz, dass das Handeln Gottes „allein rein und ohne Mischung dessen ist, was man Leiden nennt“, doch bestreitet er, dass Gott der allein Handelnde ist, da die Geschöpfe ebenfalls an dem Handeln teilnehmen. Dabei strebt der Wille der Geschöpfe grundsätzlich nach dem Guten, das heißt nach der Vollkommenheit, die in Gott ist. Dieses Streben kann jedoch einen Mangel erhalten, sollten Genüsse (die ebenfalls einen gewissen Grad von Vollkommenheit beinhalten) zum Leidwesen von Gesundheit, Tugend usw. bevorzugt werden. Aus diesem Mangel entwickelt sich das Übel, so dass es demzufolge ermangelnde Ursache besitzt.
Inhaltsverzeichnis
- Textzusammenfassungen
- Das Buch Hiob
- Aurelius Augustinus: Bekenntnisse (7. Buch), Enchiridion - Thomas von Aquin: Über das Negative (9. Artikel)
- William Shakespeare: Sonnet 144, 146, Macbeth (5. Akt, Szene I & V)
- Gottfried Wilhelm Leibniz: Theodicee
- Nathaniel Hawthrone: The Scarlet Letter (Kapitel I, II)
- Immanuel Kant: Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee
- Herman Melville: Billy Budd
- Ernest Hemingway: The Killers
- Christoph Kardinal Schönborn: Maß für Maß oder die Kraft des Verzeihens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Problem des Bösen in Theologie und Literatur. Sie untersucht verschiedene Perspektiven auf das Böse, die in ausgewählten Texten aus der Bibel, der Philosophie und der Literatur aufgezeigt werden. Das Ziel der Arbeit ist es, ein tieferes Verständnis des komplexen Themas zu entwickeln und verschiedene Denkansätze zum Bösen zu vergleichen und kritisch zu beleuchten.
- Das Wesen des Bösen: Definitionen und Interpretationsansätze
- Die Ursachen des Bösen: Gottes Wille, menschliche Freiheit, Schuld und Sünde
- Die Rolle des Bösen in der Schöpfung: Prüfungen, Leid und Überwindung
- Das Böse in der Literatur: Darstellung von Konflikten, Moral und Schuld
- Theodizee: Versuche, das Problem des Bösen mit dem Glauben an einen allmächtigen und gütigen Gott zu vereinbaren
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Buch Hiob: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Hiob, der trotz seiner Frömmigkeit von großem Leid heimgesucht wird. Es stellt die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes inmitten des menschlichen Leidens und betrachtet verschiedene Interpretationen des Textes im Hinblick auf die Beziehung zwischen Gott und Mensch.
- Aurelius Augustinus: Bekenntnisse (7. Buch), Enchiridion - Thomas von Aquin: Über das Negative (9. Artikel): In diesem Kapitel werden die Theorien von Aurelius Augustinus und Thomas von Aquin zur Frage des Bösen vorgestellt. Augustinus betrachtet die Ursache des Bösen im menschlichen Willen, während Aquin die Rolle Gottes im Zulassen des Übels betont.
- William Shakespeare: Sonnet 144, 146, Macbeth (5. Akt, Szene I & V): Dieses Kapitel analysiert verschiedene Werke von William Shakespeare und beleuchtet die Darstellung des Bösen in seinen Sonetten und dem Drama Macbeth.
- Gottfried Wilhelm Leibniz: Theodicee: Dieses Kapitel stellt die Theodizee von Gottfried Wilhelm Leibniz vor, in der er versucht, die Existenz des Bösen mit dem Glauben an einen allmächtigen und gütigen Gott zu vereinbaren.
- Nathaniel Hawthrone: The Scarlet Letter (Kapitel I, II): In diesem Kapitel wird die Darstellung des Bösen im Roman "The Scarlet Letter" von Nathaniel Hawthrone untersucht. Es wird die Rolle der Schuld, des Verstoßes und der gesellschaftlichen Sanktionen analysiert.
- Immanuel Kant: Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee: Dieses Kapitel behandelt die Kritik von Immanuel Kant an den Theodizee-Versuchen, das Problem des Bösen zu lösen. Kant argumentiert, dass es unmöglich ist, das Böse in einer rein rationalen Weise zu erklären.
- Herman Melville: Billy Budd: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung des Bösen im Roman "Billy Budd" von Herman Melville. Es wird die Rolle von Gewalt, Schuld und Vergebung analysiert.
- Ernest Hemingway: The Killers: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Bösen in der Kurzgeschichte "The Killers" von Ernest Hemingway. Es wird die Absurdität und Brutalität der Gewalt in der Geschichte beleuchtet.
- Christoph Kardinal Schönborn: Maß für Maß oder die Kraft des Verzeihens: Dieses Kapitel betrachtet die Gedanken des Kardinals Schönborn zum Thema Vergebung und Verzeihung im Kontext des Bösen. Es wird die Bedeutung von Barmherzigkeit und Versöhnung für die Bewältigung von Schuld und Leid diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit widmet sich den zentralen Themen des Bösen, der Schuld, der Sünde, der menschlichen Freiheit, der Gottesgerechtigkeit und der Theodizee. Sie betrachtet verschiedene philosophische und literarische Ansätze zur Erklärung des Bösen und untersucht dessen Auswirkungen auf das menschliche Leben und die gesellschaftliche Ordnung. Weitere wichtige Begriffe sind: Leid, Vergebung, Verzeihung, Macht, Willensfreiheit, Schuldbewusstsein, Moral, und die Beziehung zwischen Glaube und Vernunft.
- Arbeit zitieren
- Susanne von Pappritz (Autor:in), 2007, Das Böse in Theologie und Literatur. Über Texte von: Hemingway, Melville, Kant, Hawthorne, Leibniz und weitere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453723