Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Machtposition des
Doppelkönigtums und dessen Wechselwirkung mit den
Gemeindeinstitutionen Gerusia, Apella und Ephorat der griechischen Polis
Sparta, wie es sich seit der „Grossen Rhetra“ bis zu König Kleomenes I.
(520-488 v.Ch.) entwickelt hat. Die „Große Rhetra“, unabhängig von der
genauen Datierung (Ende 8. bis Mitte 7. Jh.), begründete die so genannte
Wohlordnung (eunomia), die Sparta für Jahrhunderte vor größeren inneren
Krisen und Unruhen bewahren sollte. Sie beendete bürgerkriegsähnliche
Zustände im Inneren und fällt wohl in die Zeit nach der erfolgreichen
Beendigung eines existenziellen Kampfes zwischen Sparta und den
angrenzenden Messeniern, der mit der Eroberung dieser Gebiete und einer
Helotisierung der messensischen Bevölkerung endete.
Ziel der nachfolgenden Untersuchung ist es zu ergründen, wie groß
das Machtpotenzial der spartanischen Könige tatsächlich war. Führt der
Begriff „König“ möglicherweise in die Irre, weil er nur allzu schnell mit
absolutistischen Herrschaftsprinzipien in Verbindung gebracht wird und von
dem antiken Terminus der „archagetai“ („Führer“), wie die Könige in der
„Großen Rhetra“ genannt werden, abweicht? Sind die „archagetai“ vielmehr
in das institutionelle Gefüge eingebunden und gar von ihm abhängig? Oder
waren die spartanischen Könige das dominierende, uneingeschränkte
Moment der Polis Sparta, wie es etwa die Könige im Mittelalter waren? Um
diese Fragen beantworten zu können, bediene ich mich auf der einen Seite
antiker Quellen, durch die wir heute einen Eindruck vom inneren Gefüge
Spartas besitzen, und auf der anderen Seite spezifischer Forschungsliteratur,
die auf der Grundlage dieser Quellen Schlussfolgerungen zieht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Ursprung des Doppelkönigtums und Verhältnis untereinander
- 2. Aufgaben und Ehrenrechte der Könige
- 3. Wechselwirkung der Dyarchie mit den spartanischen Institutionen
- 3.1 Gerusia
- 3.2 Apella
- 3.3 Ephorat
- III: Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Machtposition des Doppelkönigtums in Sparta und dessen Wechselwirkung mit den Gemeindeinstitutionen Gerusia, Apella und Ephorat. Die Untersuchung betrachtet die Entwicklung dieses Systems von der "Großen Rhetra" bis zu König Kleomenes I. (520-488 v.Ch.). Ziel der Arbeit ist es zu analysieren, wie groß das Machtpotenzial der spartanischen Könige tatsächlich war und ob der Begriff "König" in diesem Kontext irreführend ist.
- Ursprung und Entwicklung des Doppelkönigtums in Sparta
- Aufgaben und Ehrenrechte der spartanischen Könige
- Wechselwirkung des Königtums mit den Gemeindeinstitutionen Gerusia, Apella und Ephorat
- Analyse des Machtpotenzials der spartanischen Könige
- Vergleich mit modernen Ansätzen der Herrschaftsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Zielsetzung sowie den Forschungsstand. Sie beleuchtet die besondere Rolle des Doppelkönigtums in Sparta und die Bedeutung der "Großen Rhetra" für die politische Ordnung der Polis.
II. Hauptteil
1. Ursprung des Doppelkönigtums und Verhältnis untereinander
Dieses Kapitel behandelt die Herkunft des Doppelkönigtums in Sparta und präsentiert die verschiedenen Erklärungsansätze, insbesondere Herodot's Legende über die Entstehung des Doppelkönigtums durch die Zwillingssöhne des Königs Aristodamos.
2. Aufgaben und Ehrenrechte der Könige
Hier werden die Aufgaben und Ehrenrechte der spartanischen Könige beleuchtet. Dieser Abschnitt soll einen ersten Einblick in das Machtpotenzial der Könige liefern.
3. Wechselwirkung der Dyarchie mit den spartanischen Institutionen
Dieses Kapitel analysiert die Wechselwirkung des Doppelkönigtums mit den weiteren spartanischen Institutionen Gerusia, Apella und Ephorat. Dabei werden die Funktionen und Aufgaben dieser Institutionen erläutert und deren Einfluss auf die Machtposition der Könige untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Doppelkönigtum, Sparta, Gerusia, Apella, Ephorat, "Große Rhetra", Eunomie, Macht, Institutionen, Wechselwirkung, antike Quellen, Forschungsliteratur.
- Arbeit zitieren
- Hendrik Paulsen (Autor:in), 2007, Die (Sonder-)Stellung des Doppelkönigtums im institutionellen Gefüge Spartas von der „Großen Rhetra“ bis Kleomenes I., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145386