Viele Interessen von Staaten können nicht unabhängig von anderen Staaten durchgesetzt werden. Um die eigenen Interessen verfolgen zu können, ist es deshalb notwendig, mit anderen Staaten in Kontakt zu treten. Stellt sich bei diesem Kontakt heraus, dass die Interessen der Staaten konträr verlaufen, muss darüber nachgedacht werden, wie es dennoch möglich ist, die eigenen Interessen durchzusetzen. Ein Mittel hierzu ist die Durchsetzung der Interessen mit militärischer Gewalt. Jedoch erscheint diese Methode in den meisten Fällen als nicht erstrebenswert. Eine andere Möglichkeit, die potentiellen Konflikte zu beheben, sind Verhandlungen. In diesen sollen Absprachen getroffen werden, die das Zusammenleben der Staaten regeln. Das Instrument Diplomatie nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Grundzügen der Diplomatie. Es soll anhand des Grundlagenvertrages gezeigt werden, wie es den Verhandlungsführern Egon Bahr und Michael Kohl gelang, ein Vertragswerk aufzusetzen, das sowohl die verschiedenen Interessen und Vorgaben der Weltmächte als auch die der beiden deutschen Staaten berücksichtigte und auf diese Weise eine Einigung über die Beziehungen der beiden deutschen Staaten erreichen konnte. Zu diesem Zweck werden in dieser Arbeit zunächst die Grundzüge der Diplomatie dargestellt. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Entwicklungen, die Aufgaben und die Verhandlungstechniken der Diplomatie. Hieran anschließend wird auf die spezielle Sprache der Diplomatie eingegangen, da diese das entscheidende Medium bei vertraglichen Regelungen darstellt. Um die Problematik und die Interessen der Vertragspartner im Grundlagenvertrag verstehen und einordnen zu können, werden im Anschluss an das Kapitel der Diplomatie die politischen Rahmenbedingungen erläutert innerhalb derer die Verhandlungen stattfanden. Dabei werden nur diejenigen Aspekte herausgegriffen, die zum Verständnis notwendig sind. Im vierten Kapitel wird der Grundlagenvertrag behandelt. Da dieser jedoch im Gesamtzusammenhang mit weiteren deutsch-deutschen Verhandlungen gesehen werden muss, werden diese zunächst kurz dargestellt. Hieran schließen sich die Ziele und Forderungen der Vertragsparteien an, die durch den Grundlagenvertrag erreicht werden sollten. Das sich anschließende Kapitel soll anhand einiger diplomatischer Formulierungen des Grundlagenvertrags zeigen, wie es möglich war, die verschiedenen Interessen der Parteien zu wahren
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge der Diplomatie
- Entwicklung, Aufgaben und Definition von Diplomatie
- Die Verhandlungstechnik der Diplomatie
- Die Sprache der Diplomatie
- Rahmenbedingungen des Grundlagenvertrags
- Die weltpolitische Ausgangslage
- Willy Brandts Ostpolitik
- Moskauer Vertrag und Berlin- Abkommen
- Der Grundlagenvertrag
- Deutsch-deutsche Verhandlungen
- Der Grundlagenvertrag
- Diplomatische Elemente des Grundlagenvertrags
- Bewertung des Grundlagenvertrags
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Grundzügen der Diplomatie und zeigt am Beispiel des Grundlagenvertrages, wie es den Verhandlungsführern Egon Bahr und Michael Kohl gelang, ein Vertragswerk aufzusetzen, das die Interessen der Weltmächte sowie der beiden deutschen Staaten berücksichtigte und eine Einigung über die Beziehungen der beiden deutschen Staaten ermöglichte.
- Entwicklung, Aufgaben und Definition von Diplomatie
- Verhandlungstechniken der Diplomatie
- Sprache der Diplomatie
- Politische Rahmenbedingungen des Grundlagenvertrags
- Diplomatische Elemente des Grundlagenvertrags
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Notwendigkeit von Diplomatie im internationalen Kontext erläutert und das Ziel der Arbeit, die Diplomatie anhand des Grundlagenvertrages zu analysieren, darlegt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundzüge der Diplomatie, indem es auf ihre Entwicklung, Aufgaben und Definition sowie auf die Verhandlungstechnik und die Sprache der Diplomatie eingeht.
Kapitel drei analysiert die politischen Rahmenbedingungen des Grundlagenvertrags, wobei der Fokus auf der weltpolitischen Ausgangslage, Willy Brandts Ostpolitik sowie dem Moskauer Vertrag und dem Berlin-Abkommen liegt.
Im vierten Kapitel wird der Grundlagenvertrag selbst behandelt. Hierbei werden die deutsch-deutschen Verhandlungen, die Ziele und Forderungen der Vertragsparteien und die diplomatischen Elemente des Vertragswerks erläutert.
Abschließend wird der Grundlagenvertrag kurz bewertet und ein Resümee gezogen, das die Bedeutung der Diplomatie für das internationale Zusammenleben hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Diplomatie, den Grundlagenvertrag, deutsch-deutsche Verhandlungen, Willy Brandts Ostpolitik und die weltpolitische Ausgangslage der 1970er Jahre. Die Analyse der diplomatischen Elemente des Grundlagenvertrags und die Bewertung des Vertragswerks im Kontext der damaligen politischen Verhältnisse bilden die Kernthemen der Arbeit.
- Quote paper
- Johannes Tiegel (Author), 2010, Diplomatie und Geschichte des Grundlagenvertrags, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145402