Zweifellos war Trajan einer der herausragendsten Kaiser in der Geschichte Roms, da das römische Reich während seiner Herrschaft die größte territoriale Ausdehnung und Anzahl an Provinzen erlangen konnte. Auf der einen Seite wird ihm seine außergewöhnliche Kooperation bezüglich des Senates nachgesagt, aber andererseits ist sein Hang zum Soldatentum und das Bestreben zur Imitation der Eroberungspolitik Alexanders des Großen unbestreitbar. Nach nahezu unglaublich erfolgreichen militärischen Unterfangen der Römer gegen die Daker, welche mit der absoluten Vernichtung derer geendet hatten, folgte knapp zehn Jahre später der Partherkrieg. Dieser Krieg brachte Trajan aufgrund der exzellenten Fortschritte und umfangreichen Eroberungen mehrere Siegertitel ein und ließ ihn zu einem der angesehensten, wenn nicht sogar zum besten und anerkanntesten Kaiser Roms aufsteigen. Doch die Schattenseite bzw. der Kriegsausgang wird gerne zurückgehalten – nach dem Tod Trajans wurden durch Hadrian alle Eroberungen wieder rückgängig gemacht.
Nun gilt es zu untersuchen, ob der Partherkrieg überhaupt von Trajan im Voraus geplant wurde, welches einer gezielten expansiven Außenpolitik nahe kommen würde, oder ob er lediglich auf die gegebenen Umstände, welche durch die Parther mit Bruch der Einsetzungspraxis des Herrschers in Armenien verursacht wurden, reagierte. Dabei wird die Betrachtung von möglichen Hinweisen auf eine geplante Expansion gen Osten, wie zum Beispiel vorausgeplante außenpolitische Aktivitäten bzw. Maßnahmen oder Truppenverschiebungen, eine Rolle spielen. Auch das weitere Vordringen der römischen Truppen in den Jahren 115 bzw. 116 n. Chr. wird genauer bezüglich der Fragestellung ‚Expansion oder Grenzsicherung?’ untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Trajan - ein vir militus?
- Außenpolitik bis 113 n. Chr.
- Der Partherkrieg
- Die Eroberung Armeniens - Reaktion auf verletztes Recht?
- Der Vormarsch nach Mesopotamien
- Die Ereignisse des Jahres 116 n. Chr.
- Weiterverlauf und Ergebnisse des Krieges
- Die Kriegsgründe des römischen Kaisers
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, ob der Partherkrieg von Trajan als gezielte Expansionspolitik anzusehen ist oder als Reaktion auf die von den Parthern verursachten Umstände. Dabei werden die Kriegsgründe sowie das Vorgehen Trajans im Krieg beleuchtet und analysiert.
- Trajans Charakter und seine militärische Prägung
- Die Außenpolitik Trajans vor dem Partherkrieg
- Die Ereignisse des Partherkriegs und die Eroberungen Trajans
- Die Rolle der römischen Grenzsicherungspolitik im Partherkrieg
- Die Bewertung der Kriegsgründe und die Frage der geplanten Expansion
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Trajan als einen der erfolgreichsten römischen Kaiser vor und führt den Partherkrieg als ein bedeutendes Ereignis seiner Herrschaft ein. Der Text stellt die Frage nach den Kriegsgründen Trajans und den möglichen Motiven für eine Expansion nach Osten.
- Trajan - ein vir militus?: Dieses Kapitel beleuchtet Trajans militärische Karriere und seinen Ruf als Soldat. Es wird diskutiert, ob Trajans Hang zum Militärwesen bereits früh deutlich wurde und ob er ein typischer "vir militus" war.
- Außenpolitik bis 113 n. Chr.: Dieses Kapitel befasst sich mit der Außenpolitik Trajans vor dem Partherkrieg, insbesondere mit der Eroberung Dakien und der Sicherung der römischen Grenzen am Rhein. Es zeigt Trajans Vorgehen bei der Lösung außenpolitischer Konflikte und die Bedeutung der Grenzsicherung für seine Herrschaft.
- Der Partherkrieg: Dieses Kapitel behandelt den Partherkrieg und die wichtigsten Ereignisse, die dazu führten. Es werden die Eroberungen Trajans in Armenien und Mesopotamien sowie die militärische Strategie der Römer analysiert.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit den Themen Trajan, Partherkrieg, römische Außenpolitik, Expansion, Grenzsicherung, Armenien, Mesopotamien, militärische Strategie, römische Kaiserzeit, vir militus.
- Arbeit zitieren
- Stefan Küpper (Autor:in), 2005, Der Partherkrieg Trajans – aggressive Expansions- oder gezielte Grenzsicherungspolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145488