Im Jahre 2005 erschien ein Roman auf den Bestseller-Listen, der ein oft ungeliebtes Thema aufgriff: die Mathematik. Der Roman „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann hat auf ansprechende Art und Weise Mathematisches, Historisches und Unterhaltsames vermischt und so den Blick geschärft für die Rolle der Mathematik in der Gesellschaft, vor allem aber in der Literatur. Wenn man nun, das geweckte Interesse nutzend, weitere Werke mit ähnlichem Inhalt sucht wird man zwar selten fündig, ein Autor wird aber sicher auftauchen, nämlich Robert Musil. Dieser hat in seinem Leben selber die Bereiche Mathematik und Literatur sowohl in der Ausbildung als auch in seinem Schaffen verbunden bzw. zu verbinden gesucht. Dies merkt man nicht nur in seinem Hauptwerk, dem „Mann ohne Eigenschaften“, sondern auch in zahlreichen Essays, technischen Entwicklungen, und in seinem Erstlingswerk, den „Verwirrungen des Zöglings Törleß“.
Der „Törleß“ bietet eine Fülle von Interpretationsansätzen, die es zu diskutieren lohnt. Die Homosexualität bzw. deren zeitweise Erfahrung während der Pubertät und der sprachlichen Entwicklung ist wohl der augenfälligste Aspekt. Die Probleme, die Törleß in seinem sprachlichen Ausdruck hat, sind aber nicht minder interessant und wurden durchaus zur Zeit der Entstehung des „Törleß“ viel diskutiert. Ein weiterer Ansatz ist aber die Rolle der Mathematik, bzw. der Gegensatz zwischen Denken und Empfinden. Mein Ziel dieser Arbeit ist es daher, vorbereitend das Werk bzw. interessante Parallelen zu Musils Leben sowie die Hauptpersonen
kurz vorzustellen, da diese für das Verständnis des Werks wichtig sind. In einem zweiten Teil möchte ich dann die interessante und in einigen unterschiedlichen Bereichen feststellbare Dualität von Denken und Empfinden untersuchen und Beispiele dafür benennen. Darauf aufbauend möchte ich die Rolle der Mathematik im speziellen untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Vorstellung von Werk und Personen
- 1. Das Werk
- 2. Törleß
- 3. Reiting
- 4. Beineberg
- III. Rationalität und Mathematik im Werk
- 1. Der Konflikt zwischen Denken und Empfinden
- a) Internat Eltern
- b) Öffentliches Internat – Heimliches Internat
- c) Reiting – Beineberg
- d) Mathematiklehrer - Religionslehrer
- e) Mathematik – Literatur
- 2. Die Rolle der Mathematik
- 1. Der Konflikt zwischen Denken und Empfinden
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Mathematik in Robert Musils Roman „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“. Sie untersucht die Interaktion zwischen rationalem Denken und emotionalem Empfinden im Werk, insbesondere im Kontext der Figur Törleß. Die Arbeit analysiert den Konflikt zwischen logischer Vernunft und irrationalen Gefühlen, der sich in verschiedenen Bereichen des Romans zeigt, und untersucht die Rolle der Mathematik in diesem Konflikt.
- Der Konflikt zwischen rationalem Denken und emotionalem Empfinden
- Die Rolle der Mathematik im Werk
- Das Verhältnis von Logik und Intuition
- Die Bedeutung der Sprache und der sprachlichen Entwicklung
- Die Parallelen zwischen Törleß und Musils eigener Biografie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über den Kontext des Romans „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ und beleuchtet die Relevanz der Mathematik in literarischen Werken. Sie führt den Leser in die Thematik ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor.
Kapitel II. stellt das Werk und die wichtigsten Figuren vor. Es werden Parallelen zwischen dem Internat im Roman und Musils eigenen Erfahrungen in militärischen Realschulen aufgezeigt. Darüber hinaus werden die Figuren Törleß, Reiting und Beineberg charakterisiert und ihre Rolle im Werk beleuchtet.
Kapitel III. beschäftigt sich mit der Thematik der Rationalität und der Mathematik im Werk. Es analysiert den Konflikt zwischen Denken und Empfinden, der sich in verschiedenen Bereichen des Romans zeigt, und untersucht die Rolle der Mathematik in diesem Konflikt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Robert Musil, „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“, Mathematik, Rationalität, Empfinden, Konflikt, Sprache, Internat, Törleß, Reiting, Beineberg.
- Arbeit zitieren
- Arnd Rochell (Autor:in), 2009, Die Rolle der Mathematik in Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145491