Sexueller Missbrauch ist ein Thema, das für viele Menschen in unserer Gesellschaft ein Tabu darstellt, doch die sexuelle Ausbeutung von Jungen und Mädchen findet nicht erst seit heute statt, sondern hat eine jahrhundertealte Tradition (vgl. Enders 2008,S.11)
Heutzutage ist das Ausmaß des oft jahrelangen sexuellen (inszestuösen) Kindesmissbrauchs fast täglich in den Medien zu verfolgen. Tag für Tag, Monat für Monat kommen schreckliche Ereignisse, die sich über Jahren in Kellerverließen ereignet haben, ans Tageslicht.
Bemerkenswert ist hierbei, dass der sexuelle Missbrauch auch in der eigenen Familie stattfindet und für die Opfer eine Vielzahl von Folgen in den verschiedensten Lebensbereichen mit sich bringen kann.
Es scheint als ob Täter wie Dutroux, Fritzl oder Uwe K., der Mörder des kleinen Mitja aus Leipzig, wie Pilze aus dem Boden sprießen und schreckliche Einzelschicksale hinterlassen.
Die vorliegende Ausarbeitung gibt vorab einen Überblick über das Thema des sexuellen Missbrauchs, indem zunächst eine Definition sowie die begriffliche Annäherung an die verschiedenen Formen des Missbrauchs erläutert werden. Ebenso werden mögliche Ursachenmodelle näher erläutert, um zu verdeutlichen, um welche Art von Vergehen es sich handelt.
Das Ziel ist es, die Täter und Opfer, sofern dies möglich ist, näher zu beschreiben sowie die große Bandbreite der Auswirkungen und Folgen des Missbrauchs für die Betroffenen herauszustellen. Es soll aufgezeigt werden, was dieses Trauma für die Opfer bedeuten kann, auch wenn es sich jeweils um individuell unterschiedliche Auswirkungen und Schweregrade der Folgen handelt. Des Weiteren zielt diese Arbeit darauf ab, Möglichkeiten der Prävention und Intervention vor allem durch die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe aufzuzeigen, welche dazu beitragen, dieses Verbrechen zu verhindern bzw. frühzeitig zu beenden, um die Folgen dieser schrecklichen Taten für die betroffenen Kinder zu minimieren. Im Anschluss soll also der Frage nachgegangen werden, welche Interventionsansätze bei Hinweisen auf sexuellen Missbrauch speziell Fachkräften der Jugendhilfe zu Verfügung stehen. Ferner soll versucht werden, Grenzen hinsichtlich der Handlungskompetenzen der Jugendhilfe vor allem bezüglich der Tertiär-bzw. Opferrehabilitation aufzumachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sexueller Kindesmissbrauch
- Begriffliche Annäherung
- Mögliche Ursachenmodelle
- Der psychodynamische Ansatz
- Der täterzentrierte Ansatz
- Das systemtheoretische Modell
- Der sozialpsychologische Ansatz
- Der feministische Ansatz
- Zusammenfassung
- Epidemiologie
- Die Opfer
- Die Täter- ein Unterschichtenproblem erwachsener Männer?
- Die Folgen des sexuellen Missbrauchs
- Körperliche Verletzungen
- Psychische/ Emotionale Folgen
- Soziale Auffälligkeiten
- Auswirkungen auf das Sexualverhalten
- Geschlechtstypische Unterschiede
- Zusammenfassung
- Möglichkeiten des Eingriffs/ Präventions-und Interventionsmaßnahmen
- Möglichkeiten der Prävention sexuellen Missbrauchs
- Intervention bei sexuellem Missbrauch
- Probleme der öffentlichen Jugendhilfe
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung bietet einen Überblick über das Thema sexueller Kindesmissbrauch. Sie beleuchtet verschiedene Definitionen des Missbrauchs, analysiert mögliche Ursachenmodelle und beschreibt die Folgen für die Opfer. Darüber hinaus untersucht die Arbeit Präventions- und Interventionsmaßnahmen, insbesondere durch die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe.
- Begriffliche Definition und Abgrenzung sexuellen Kindesmissbrauchs
- Analyse verschiedener Ursachenmodelle
- Folgen des sexuellen Kindesmissbrauchs für die Opfer
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten
- Grenzen der Handlungskompetenzen der Jugendhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel verdeutlicht die Brisanz des Themas sexueller Kindesmissbrauch und seinen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung. Es beleuchtet den historischen Kontext und die Bedeutung der Frauenbewegung, die das Thema erstmals in den Vordergrund rückte. Des Weiteren werden die Aktualität und gesellschaftliche Relevanz des Themas sowie der Fokus der vorliegenden Arbeit dargestellt.
- Sexueller Kindesmissbrauch: Dieses Kapitel widmet sich der begrifflichen Annäherung an sexuellen Kindesmissbrauch, wobei enge und weite Definitionsansätze beleuchtet werden. Unterschiedliche Ursachenmodelle werden vorgestellt, um die Komplexität des Themas zu verdeutlichen.
- Die Folgen des sexuellen Missbrauchs: Hier werden die verschiedenen Auswirkungen des Missbrauchs auf die Opfer thematisiert, darunter körperliche und psychische Folgen sowie Auswirkungen auf das Sozialverhalten und das Sexualverhalten. Geschlechtstypische Unterschiede werden ebenfalls betrachtet.
- Möglichkeiten des Eingriffs/ Präventions-und Interventionsmaßnahmen: Dieses Kapitel beleuchtet Präventionsmöglichkeiten und Interventionsansätze im Bereich des sexuellen Kindesmissbrauchs, insbesondere die Rolle der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Probleme und Grenzen der Handlungskompetenzen der Jugendhilfe werden ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind sexueller Kindesmissbrauch, Prävention, Intervention, Opfer, Täter, Folgen, Ursachenmodelle, Jugendhilfe, Handlungskompetenz, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Barche (Autor:in), 2009, Sexueller Kindesmissbrauch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145581