Diese Arbeit handelt von den Lehrsätzen 49-90 der Monadologie von Gottfried Wilhelm Leibniz. Sie verdeutlicht die einzelnen gedanklichen Kerne dieser Sätze und zeichnet ihre Verbindungen als ein philisophisches Welterklärungsgebilde des Barockzeitalters nach, in dem in einem Voltaire'schen Sinne Alles aufs Beste bestellt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Thematische Schwerpunkte der Lehrsätze 49-90 der Monadologie
- Lehrsätze 49-52: Vollkommenheit der Monade, S.3
- Lehrsätze 53-59: Vollkommenheit der Welt (Weltharmonie), S.4
- Lehrsätze 60-63: Monade als Entele~ie und Seele des Körpers, S.7
- Lehrsätze 64-70: Natur als Maschine, S.9
- Lehrsätze 71-73: Leib-Seele-Verhältnis, S.ll
- Lehrsätze 74+75: Spermatische Präformation des Tieres, S.12
- Lehrsätze 76+77: Unzerstörbarkeit des Tieres, S.13
- Lehrsätze 78-81: Prästabilierte Harmonie, S. 13
- Lehrsätze 82+83: Vernünftige Seele, S.14
- Lehrsätze 84-86: Geister-Staat, S.15
- Lehrsätze 87+88: Zweite Harmonie: Natur und Staat, S.16
- Lehrsätze 89+90: Strafe und Belohnung als notwendige Folge der zweiten Harmonie, S.17
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat analysiert die Lehrsätze 49-90 der Leibnizschen "Monadologie" und beleuchtet die darin dargestellten philosophischen Konzepte. Es geht darum, die zentralen Argumente Leibniz' zum Verhältnis von Monade, Welt und Gott zu verstehen und deren Bedeutung für seine Metaphysik zu ergründen.
- Die Natur der Monade als grundlegende Einheit der Realität
- Das Konzept der Prästabilierten Harmonie und ihre Auswirkungen auf das Verhältnis von Monade und Welt
- Die Rolle Gottes in der Schöpfung und in der Ordnung der Welt
- Die Beziehung zwischen Körper und Seele und die Frage der Wahrnehmung
- Die Bedeutung der Vernunft und der moralischen Ordnung für das menschliche Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Lehrsätze 49-52
Diese Lehrsätze befassen sich mit der Vollkommenheit der Monade und dem Verhältnis zwischen der Monade und der Außenwelt. Leibniz argumentiert, dass jede Monade nach ihrem Grad der Vollkommenheit auf die Welt wirkt und gleichzeitig durch die Welt beeinflusst wird. Dabei stellt er zwei Ebenen des Wissens dar: die empirische Erfahrung und die apriori-Vernunft.
Lehrsätze 53-59
In diesen Lehrsätzen geht es um die Vollkommenheit der Welt und das Konzept der Weltharmonie. Leibniz behauptet, dass die Welt die vollkommenste aller möglichen Welten ist, da Gott sie nach seinen Idealen geschaffen hat. Diese Vollkommenheit beruht auf der Prästabilierten Harmonie, die die Monade und die Welt in ein perfektes Gleichgewicht bringt.
Lehrsätze 60-63
Diese Lehrsätze befassen sich mit der Natur der Monade als Entelechie und als Seele des Körpers. Leibniz beschreibt die Monade als eine dynamische Einheit, die eine eigene innere Aktivität und gleichzeitig eine Verbindung zur Außenwelt besitzt. Diese Verbindung ermöglicht die Wahrnehmung und die Interaktion mit der physischen Welt.
Lehrsätze 64-70
Leibniz betrachtet die Natur als eine Maschine, die nach mechanischen Gesetzen funktioniert. Die Monade dient als Grundbaustein dieser Maschine und bildet die Grundlage für das Zusammenwirken aller Teile der Natur. Diese Mechanik ist jedoch von der Prästabilierten Harmonie durchdrungen, die den inneren Zweck und die geistige Ordnung der Welt sicherstellt.
Lehrsätze 71-73
In diesen Lehrsätzen geht es um das Leib-Seele-Verhältnis. Leibniz plädiert für eine enge Verbindung zwischen Körper und Seele, die jedoch nicht auf kausalen Zusammenhängen, sondern auf einer prästabilierten Harmonie beruht. Die Monade als Seele des Körpers prägt dessen Verhalten und umgekehrt.
Lehrsätze 74+75
Leibniz stellt die Theorie der spermatischen Präformation vor, die besagt, dass alle Lebewesen bereits in Keimform in den Geschlechtszellen vorhanden sind. Diese Theorie unterstreicht die göttliche Vorhersehung und die Ordnung der Natur, die von Anfang an in den Wesen angelegt ist.
Lehrsätze 76+77
Leibniz argumentiert für die Unzerstörbarkeit des Tieres, die auf der Unzerstörbarkeit der Monade beruht. Der Tod ist kein Ende des Lebens, sondern ein Übergang in einen anderen Zustand der Monade. Die Seele ist ewig und kann ihre Existenz nicht verlieren.
Lehrsätze 78-81
In diesen Lehrsätzen erläutert Leibniz das Konzept der Prästabilierten Harmonie. Diese Harmonie besteht in der perfekten Abstimmung aller Monade untereinander, wodurch die Welt in einer vollkommenen Ordnung existiert. Die Monade wirkt auf die Welt ein und empfängt gleichzeitig Impulse aus der Welt, ohne jedoch kausale Beziehungen zu unterliegen.
Lehrsätze 82+83
Leibniz argumentiert für die Existenz einer vernünftigen Seele. Der Mensch ist nicht nur ein körperliches Wesen, sondern besitzt auch eine geistige Dimension, die durch die Monade verkörpert wird. Die vernünftige Seele ermöglicht dem Menschen moralische Handlungsfähigkeit und Selbstbewusstsein.
Lehrsätze 84-86
Diese Lehrsätze beschreiben den "Geister-Staat", in dem die Monade ihre eigene innere Ordnung entwickelt und die Welt durch ihre Wahrnehmung und ihre Handlungen beeinflusst. Die Monade ist ein aktives und vernünftiges Wesen, das durch seinen Einfluss auf die Welt zur Gestaltung der menschlichen Gesellschaft beiträgt.
Lehrsätze 87+88
Leibniz führt das Konzept einer "zweiten Harmonie" ein, die die Verbindung zwischen Natur und Staat beschreibt. Die Ordnung der Natur beeinflusst die Ordnung des Staates und umgekehrt. Die Monade ist ein Teil dieser Harmonie und wirkt sowohl auf die natürliche als auch auf die gesellschaftliche Ordnung ein.
Schlüsselwörter
Die Lehrsätze 49-90 der Leibnizschen "Monadologie" befassen sich mit zentralen Themen der Metaphysik wie der Natur der Monade, der Prästabilierten Harmonie, der Vollkommenheit der Welt, dem Leib-Seele-Verhältnis und der Rolle Gottes in der Schöpfung. Leibniz' Argumente basieren auf den Konzepten der inneren Aktivität der Monade, der Wahrnehmung, der Vernunft und der moralischen Ordnung, die den Menschen und die Welt prägen.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium (M.A.) Arnold Wohler (Autor:in), 1997, Die Lehrsätze 49-90 der Leibnizschen "Monadologie", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145593