Der Einfluss Platons auf die Entwicklung der Philosophie und der abendländischen Kultur überhaupt ist unbestritten. Nicht zuletzt deshalb stehen seine Werke immer wieder im Interesse diverser Geisteswissenschaften.
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht Platons zentrales Werk “politeia” unter dem Gesichtspunkt der Auseinandersetzung mit mimesis.
Aufgrund der Komplexität des Themas kann an dieser Stelle keine umfassende Analyse präsentiert werden. Vielmehr geht es mir um die Darstellung einiger weniger Aspekte, die exemplarisch in die Problematik einführen sollen.
Um die besondere Leistung in Hinblick auf das allgemeine Kunstverständnis im antiken Griechenland zu verdeutlichen, soll zunächst - quasi als historischer Hintergrund - die traditionelle Auffassung von Kunst und Dichtung umrissen werden, bevor sich eine Beschreibung von Platons Haltung zu diesem Thema anschließt.
In diesem Zusammenhang ist eine prinzipielle Annäherung an den Mimesisbegriff notwendig. Eine endgültige Klärung desselben scheint mir im Rahmen dieser Arbeit weder möglich noch zweckdienlich, da hier unterschiedliche Konzepte und Interpretationen aufeinandertreffen und zu entsprechend divergierenden Meinungen und Werturteilen führen. Bei meinen Ausführungen beziehe ich mich daher hauptsächlich auf die von G.Gebauer und C.Wulf verfasste Geschichte der Mimesis, die eben jene Vielschichtigkeit berücksichtigt.
Nach der Darstellung des spezifischen Gebrauchs des Mimesisbegriffs und seiner Entwicklung bei Platon, wobei mir Penelope Murrays Arbeit als eine ergiebige Quelle diente, stelle ich die “politeia” als zentrales Werk Platons inhaltlich und in seiner Struktur vor, um dann anhand konkreter Textarbeit direkt zu der darin geübten Mimesiskritik überzugehen. Hierbei beschränke ich mich auf die Bücher III und X, in welchen sich Platon explizit auf die untersuchte Thematik bezieht.
Schließlich soll auf einige Widersprüchlichkeiten und Paradoxien im Werk Platons hingewiesen werden, ohne diese jedoch näher erläutern oder gar klären zu können, da dies Gegenstand einer anderen, über den Rahmen der hier thematisierten Problematik hinausgehenden Arbeit wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur traditionellen Auffassung von Kunst und Dichtung im antiken Griechenland
- Platons Einstellung zur Dichtung
- Zum Mimesisbegriff
- Platons Mimesisgebrauch
- Zur "politeia"
- Mimesiskritik in der "politeia"
- Schlußbemerkung - Paradoxien und Widersprüche
- Verwendete Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Platons zentralem Werk "politeia" und analysiert dessen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Mimesis. Sie beleuchtet die traditionellen Auffassungen von Kunst und Dichtung im antiken Griechenland, um anschließend Platons spezifische Haltung zu diesem Thema darzulegen. Im Zentrum steht die Analyse des Mimesisbegriffs und seines Gebrauchs bei Platon, wobei die "politeia" als zentrales Werk im Hinblick auf die Mimesiskritik betrachtet wird.
- Platons Einstellung zur Dichtung
- Der Mimesisbegriff in der Antike
- Platons Mimesisgebrauch in der "politeia"
- Die Kritik an der Mimesis in Platons "politeia"
- Paradoxien und Widersprüche in Platons Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz von Platons Werk "politeia" und die Bedeutung der Mimesis-Thematik in der antiken Philosophie heraus. Die Untersuchung soll exemplarisch einige Aspekte der Mimesiskritik beleuchten.
- Zur traditionellen Auffassung von Kunst und Dichtung im antiken Griechenland: Dieser Abschnitt skizziert die traditionelle Sichtweise auf Kunst und Dichtung im antiken Griechenland, um den Kontext für Platons Position zu schaffen.
- Platons Einstellung zur Dichtung: Dieser Teil beschreibt Platons Haltung gegenüber der Dichtung und verdeutlicht seine Kritik an der Mimesis, die er als potentiell gefährlich für die politische Ordnung betrachtet.
- Zum Mimesisbegriff: Dieser Abschnitt analysiert den Mimesisbegriff selbst, seine verschiedenen Interpretationen und seine Bedeutung im Kontext der antiken Philosophie.
- Platons Mimesisgebrauch: Hier wird Platons spezifischer Gebrauch des Mimesisbegriffs untersucht, wie er ihn in seinen Werken, insbesondere in der "politeia", verwendet.
- Zur "politeia": Dieser Abschnitt gibt eine umfassende Vorstellung von Platons "politeia", seinem zentralen Werk, welches sich mit der idealen Staatsform und der Rolle von Kunst und Dichtung darin befasst.
- Mimesiskritik in der "politeia": Hier wird die Mimesiskritik Platons in der "politeia" im Detail analysiert, wobei die Bücher Ill und X, die sich explizit mit diesem Thema auseinandersetzen, im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Platon, "politeia", Mimesis, Dichtung, Kunst, antike Philosophie, politische Ordnung, idealer Staat, Kritik, Paradoxien, Widersprüche, Gebauer, Wulf, Murray.
- Arbeit zitieren
- Astrid Lukas (Autor:in), 2000, Zur Kritik der hypokritischen Mimesis in Platons Politeia, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14570