Ein Versuch, sich dem vielgestaltigen Phänomen „Markt" zu nähern, kann in einer Klassifizierung bestehen. Die nächstliegende Einteilung ist die nach der Art der gehandelten Wirtschaftsobjekte, der Marktobjekte. Dabei kann man bei Gütern zunächst grob nach Verwendungszwecken gliedern und Konsum- von Investitionsgüter- und Inlands- von Exportmärkten unterscheiden.
Die Grobgliederung in Sachgüter, Dienstleistungen, Nutzungen und Forderungen erfasst im Prinzip alle Marktobjekte, wenn man von Märkten für Menschen, meist in ihrer Eigenschaft als Arbeitskräfte (im Unterschied zu Märkten für Arbeitsleistungen) als Randerscheinung absieht.
Auf dem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander, ein Wochenmarkt ist ein schönes Beispiel dafür. Man unterscheidet verschiedene Marktformen nach der Zahl bzw. relativen Größe der Anbieter und Nachfrager (Tab. 1) [...]
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Marktstruktur
1.1 Unterschiede zwischen den Monopol, monopolistischer Wettbewerb und Oligopol
2. Das Monopol
2.1 Monopol und vollkommene Konkurrenz
3. Oligopol
3.1 Nichtpreiswettbewerb im Oligopol
3.2 Die Spieltheorie
3.3 Die Wettbewerbsdimensionen zwischen Oligopolisten
4 Die Bedeutung des unvollkommenen Wettbewerbs
Schluss
Literatur
Einleitung
Heutzutage ist das Bedürfnis nach wirtschaftlichem Wissenspotential enorm hoch, und zwar in allen Bereichen- vom Staat bis zu diversen Marktinstitutionen, von gesetzgebenden bis hin zu vollziehenden Verwaltungsorganen, von Wissenschaftlern bis hin zu Studierenden.
Die Hauptaufgabe einer wirtschaftlichen Bildung besteht in der Aneignung einer modernen ökonomischen Denkweise und einer präzisen Vorstellung zu Struktur und Funktionsweise aller Marktelemente.
Das Streben des Menschen, die Geheimnisse der ökonomischen Prozesse zu deuten, ist nicht nur auf sein Bedürfnis nach Selbsterkenntnis sondern auch auf das Bedürfnis nach der Regulierung und Kontrolle des ihn umgebenden wirtschaftlichen Lebens zurückzuführen.
Und tatsächlich ist das heutige wirtschaftliche Leben im ständigen Wandel und die ökonomischen Prozesse erleben rasante Änderungen, sowohl auf der EU-Ebene als auch in der ganzen globalisierten Welt.
Heutzutage existieren in Europa größtenteils keine nationalen Märkte mehr, sondern es gibt nur noch einen riesigen europäischen Markt. Die Vorteile für uns als Verbraucher bestehen darin, dass es eine große Auswahl an Produkten und Dienstleistungen gibt und dass der immense Konkurrenzdruck unter den Anbietern diese dazu zwingt, alles zu niedrigeren Preisen und/oder besserer Qualität auf den Markt zu bringen.
Jedoch wird dieser große Topf namens Markt in einzelne Marktformen unterteilt, die nach ihrer qualitativen Beschaffenheit und quantitativen Ausprägung der Angebots- und Nachfrageseite gekennzeichnet sind. Die jeweilige Marktform beeinflusst das Verhalten der Marktteilnehmer und die Preisbildung und ist daher besonders für die Preispolitik wichtig.
Diese Marktformen reichen vom Idealzustand vollkommener Konkurrenz, bei der eine unendlich große Zahl an Anbietern einer ebenso großen Zahl an Nachfragern gegenübersteht und kein Wirtschaftssubjekt den Marktpreis beeinflussen kann, bis zum anderen Extrem monopolistischer Märkte, wo ein einziges Unternehmen den gesamten Markt beherrscht und den Preis selbst festlegen kann.
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Thema der unvollkommenen Konkurrenz am Beispiel der monopolistischen und oligopolistischen Marktformen.
Im Verlauf der Hausarbeit habe ich nicht nur auf diverse Literaturquellen zurückgegriffen sondern auch meine persönlichen Erfahrungen aus dem Arbeitsleben haben die Bearbeitung des Themas beeinflusst.
1 Marktstruktur
Ein Versuch, sich dem vielgestaltigen Phänomen „Markt" zu nähern, kann in einer Klassifizierung bestehen. Die nächstliegende Einteilung ist die nach der Art der gehandelten Wirtschaftsobjekte, der Marktobjekte. Dabei kann man bei Gütern zunächst grob nach Verwendungszwecken gliedern und Konsum- von Investitionsgüter- und Inlands- von Exportmärkten unterscheiden.[1]
Die Grobgliederung in Sachgüter, Dienstleistungen, Nutzungen und Forderungen erfasst im Prinzip alle Marktobjekte, wenn man von Märkten für Menschen, meist in ihrer Eigenschaft als Arbeitskräfte (im Unterschied zu Märkten für Arbeitsleistungen) als Randerscheinung absieht.[2]
Auf dem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander, ein Wochenmarkt ist ein schönes Beispiel dafür. Man unterscheidet verschiedene Marktformen nach der Zahl bzw. relativen Größe der Anbieter und Nachfrager (Tab. 1)
Tab. 1 Die Klassifikation der Marktstrukturen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Guckelsberger/Kronenberger „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“ S. 166
Der große Referenzpunkt in der Mikroökonomie ist das Polypol, auch genannt „atomistische Konkurrenz" oder vollkommene Konkurrenz. Sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite stehen sich sehr viele und demzufolge sehr kleine Marktteilnehmer gegenüber. Das hat zur Folge, dass keiner der Marktteilnehmer das Geschehen auf dem Markt beeinflussen kann. Insbesondere hat keine Aktion von einzelnen Teilnehmern Einfluss auf den Preis, deshalb handeln rational. Kein Teilnehmer beachtet Unterschiede zwischen einzelnen Exemplaren des Marktobjekts oder zwischen anderen Teilnehmern. Der Zugang zu und der Abgang von dem betrachteten Markt ist auf beiden Seiten für jedes Wirtschaftssubjekt frei.[3]
Der große Fixpunkt ist auch das Monopol. Ein Anbieter sieht sich einer Vielzahl von Nachfragern gegenüber. Die Aktionen dieses einen Anbieters haben natürlich Auswirkungen auf den Markt - deshalb muss diese Marktform getrennt analysiert werden.
Die anderen Formen, insbesondere das Oligopol, sind zugegebenermaßen realitätsnäher. Oligopole sind - auch in analytischer Hinsicht - ein Mix aus Polypol und Monopol, so dass ein gutes Verständnis der beiden „Extrema" bereits viele Einsichten bietet.[4]
1.1 Unterschiede zwischen den Monopol, monopolistischer Wettbewerb und Oligopol
Mit Monopolmacht können Unternehmen Preise und Produktionsniveaus so bestimmen, dass ihre Gewinne maximiert werden. Monopolmacht muss nicht gleichbedeutend mit einer reinen Monopolstellung eines Unternehmens sein. In vielen Industriezweigen konkurrieren einige Unternehmen miteinander, von denen jedes eine gewisse Monopolmacht besitzt: Es kann den Preis kontrollieren und ihn so oberhalb der Grenzkosten ansetzen.
Die monopolistische Konkurrenz unterscheidet sich vom reinen Monopol, aber kann dennoch zu Monopolmacht führen.[5]
Ein Markt, auf dem ein monopolistischer Wettbewerb herrscht, ist einem vollkommenen Wettbewerbsmarkt in zweierlei Hinsicht sehr ähnlich, denn dort gibt es viele Unternehmen, und der Markteintritt ist nicht beschränkt. Der Unterschied zum vollkommenen Wettbewerb liegt darin, dass das Produkt differenziert ist, d.h. jedes Unternehmen verkauft eine eigene Marke oder Version des Produktes, die sich in Qualität, Erscheinungsbild oder Verbraucherimage von den Konkurrenzprodukten unterscheidet. Und jedes Unternehmen ist alleiniger Hersteller seiner jeweiligen Marke. Das Ausmaß der Monopolmacht, über das jedes Unternehmen verfügt, hängt davon ab. wie erfolgreich es sein Produkt von den Konkurrenzprodukten differenziert. Für solche monopolistischen Wettbewerbsmärkte gibt es zahlreiche Beispiele: Zahnpasta, Waschmittel und Kaffee sind nur einige wenige davon.[6]
Auf Oligopol Markt konkurrieren nur einige wenige Unternehmen miteinander, und der Markteintritt ist beschränkt. Die Produkte, die die Unternehmen herstellen, können differenziert sein, wie z.B. bei Automobilen, oder auch nicht, wie etwa bei Stahl. Monopolmacht und Rentabilität hängen auf oligopolistischen Märkten zum Teil davon ab, wie die Unternehmen interagieren. Wenn es z.B. eher zu Kooperation als zu Konkurrenz kommt, könnten alle Unternehmen ihre Preise erheblich oberhalb der Grenzkosten ansetzen und hohe Gewinne erzielen.
In manchen oligopolistischen Branchen kooperieren die Unternehmen tatsächlich miteinander, in anderen Industriezweigen wiederum herrscht ein erbitterter Konkurrenzkampf, selbst wenn dadurch die Gewinne geringer ausfallen. Um zu ergründen, warum das so ist, müssen wir untersuchen, wie oligopolistische Unternehmen über Preise und Produktionsniveaus entscheiden. Diese Entscheidungen sind sehr komplex, da jedes Unternehmen strategisch agieren muss - im Entscheidungsprozess müssen auch immer die möglichen Reaktionen der Konkurrenten berücksichtigt werden.[7]
2. Das Monopol
Unter Monopol (griechisch monos = „allein“ und polein = „verkaufen“) versteht man eine Marktsituation, in der für ein ökonomisches Gut nur ein Anbieter oder nur ein Nachfrager existiert.[8]
„Wenn der Monopolist entscheidet, den Preis seiner Ware zu erhöhen, muss er sich keine Sorgen um eventuelle Konkurrenten machen, die das gleiche Produkt zu niedrigeren Preisen anbieten und ihm dadurch seinen Marktanteil streitig machen könnten. Der Monopolist ist der Markt und hat so die uneingeschränkte Kontrolle darüber, welche Warenmenge zum Kauf angeboten wird“[9].
Wenn es auf einem Markt nur ein Unternehmen gibt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieses Unternehmen den Marktpreis als gegeben annimmt. Stattdessen würde eine Monopolistin ihren Einfluss auf den Marktpreis erkennen und jenes Preis- und Outputniveau wählen, das ihren Gesamtgewinn maximiert.
Natürlich kann sie Preis und Output nicht unabhängig voneinander wählen; zu jedem bestimmten Preis kann die Monopolistin nur soviel verkaufen, wie der Markt bereit ist aufzunehmen. Wenn sie einen hohen Preis wählt, wird sie nur eine kleine Menge verkaufen können. Das Nachfrageverhalten der Konsumentinnen wird die Entscheidungsmöglichkeiten der Monopolistin hinsichtlich Preis und Menge beschränken.[10]
Was für Monopole gibt es in der Praxis? Das hängt wesentlich auch von institutionellen Regelungen ab und ist von Land zu Land verschieden. Jeder Anbieter eines neuen Produkts hat zunächst ein vollständiges, wenn auch meist nur zeitweiliges Monopol für dieses, wenn auch entfernte Substitute immer vorhanden sein dürften. Sehr häufig sind die Anbieter von Elektrizität, Gas, Wasser Monopolisten, da sie über das jeweils einzige Leitungsnetz verfügen. Das gleiche gilt für die Briefbeförderung und die Nutzung von Telefon und Fernschreiber. In vielen Ländern gehören die Rundfunk- und Fernsehsender staatlich kontrollierten Gesellschaften; es gibt Tabak- und Alkoholmonopole; und die Ausgabe von Zentralbankgeld ist überall Sache des Staates, wie denn überhaupt in den westlichen Industrieländern die öffentliche Hand die wesentliche Antriebskraft dafür ist, dass Monopole geschaffen, durch gesetzliche Vorschriften vor Wettbewerb geschützt und in ihrem Verhalten kontrolliert werden.
Es gibt lokale Monopole von Zeitungen; vielleicht kann man dem einzigen Ladengeschäft im Dorf angesichts der Substitutionslücke für die Kunden ebenfalls ein solches zuschreiben; und manche Zementwerke haben einen erheblichen Preissetzungsspielraum, da die im Vergleich zum Produktpreis hohen Transportkosten sie vor Konkurrenten schützen. In der Bundesrepublik darf allein der Bund Fernsprech- und Funkanlagen errichten und betreiben[11] und die Bundespost allein Briefsendungen befördern.[12] Private Omnibuslinien dürfen nur auf Strecken betrieben werden, die keinen Wettbewerb zu einer Schienenverbindung bedeuten.[13] Die Deutsche Lufthansa AG ist im inländischen Linienflugverkehr so gut wie alleiniger Anbieter, wenngleich sie dem Substitutionswettbewerb des Eisenbahn- und des Kraftverkehrs ausgesetzt ist und das Bundesverkehrsministerium neuerdings Wettbewerbern Betriebsgenehmigungen für den Linienverkehr erteilt.[14]
Ein Unternehmen muss zur Gewinnmaximierung das Produktionsniveau so festlegen, dass der Grenzerlös gleich den Grenzkosten ist. Diese Lösung gilt auch für das Problem des Monopolisten. In Abbildung 1 entspricht die Marktnachfragekurve D der Durchschnittserlöskurve des Monopolisten. Sie weist den Stückpreis, den der Monopolist erzielt, als Funktion seines Produktionsniveaus aus. Die Abbildung zeigt außerdem die entsprechende Grenzerlöskurve GE sowie die Durchschnitts- und Grenzkostenkurven, DC und GK.
Beim Produktionsniveau Q* sind Grenzerlös und Grenzkosten gleich. Anhand der Nachfragekurve können wir nun den Preis P* definieren, der diesem Produktionsniveau Q* entspricht.
Wie können wir aber sicher sein, dass genau Q* die Produktionsmenge ist, die zur Gewinnmaximierung führt? Nehmen wir an, der Monopolist arbeitet auf dem niedrigeren Produktionsniveau Q1 und erhält dafür den entsprechenden Preis P1. Wie auf Abbildung 2 zu sehen, würde dann der Grenzerlös die Grenzkosten übersteigen, und das Unternehmen könnte bei einer Produktionssteigerung einen zusätzlichen Gewinn erzielen (GE - GK) und so seinen Gesamtgewinn steigern. Der Monopolist könnte seine Produktionsmenge weiter steigern und damit zusätzliche Gewinne erzielen, bis das Produktionsniveau Q* erreicht ist. An diesem Punkt ist der Zusatzgewinn für jede zusätzlich produzierte Einheit gleich null. Auf dem niedrigeren Produktionsniveau Q1 kommt es also nicht zur Gewinnmaximierung, obwohl der Monopolist hier einen höheren Preis verlangen kann. Bei einer Produktionsmenge von Q1 statt von Q* verzichtet das Unternehmen auf einen Gewinn, der der gelben Fläche unterhalb der GE-Kurve und oberhalb der GK-Kurve entspricht, also zwischen Q1 und Q* liegt.[15]
[...]
[1] Vgl. Stobbe S. 295
[2] Ebd.
[3] Vgl. Stobbe S. 313
[4] Vgl. Grote-Wellmann S. 99
[5] Vgl.: Robert S. Pindyck S. 570ff
[6] Ebd.
[7] Ebd
[8] http://www.allesgelingt.de/erfolgreich_studieren/was_ist_monopol_definition.html
[9] Robert S. Pindyck S. 570f
[10] Vgl. Varian S. 400
[11] Gesetz über Fernmeldeanlagen in der Fassung vom 3. 7. 1989, § 1. BGB1. I, S. 1455
[12] Gesetz über das Postwesen in der Fassung vom 3. 7. 1989, § 2. BGB1. I, S. 1449.
[13] Personenbeforderungsgesetz vom 21. 3. 1961, §§ 2, 13 Abs. 2. BGB1. I, S. 241
[14] S. Varian S. 401
[15] S. Robert S. Pindyck S. 454f
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