„Wenn Schuldnerberatung als Ziel mit beinhaltet, einen >mündigen Konsumenten< aus der Beratung zu entlassen, dann muß sie auch als Bildungsarbeit begriffen werden“
Schuldnerberatung und auch Verbraucherschutz sind Bildungsarbeit. Thema dieser Arbeit soll der „Verbraucherschutz in Schulen“ sein, hierbei jedoch unter der „besonderen Berücksichtigung der finanziellen Situation“.
Der Bereich Verbraucherschutz mit Berücksichtigung der finanziellen Situation umfaßt ein sehr breites Spektrum, vom Hypothekenkredit bis zum Versicherungsvertrag, ein Spektrum das zu breit ist um es in einer Arbeit zu behandeln.
Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Arbeit bestimmt sich daher aus der zu erreichenden Zielgruppe, den Schüler/innen, hier speziell in den Klassenstufen sieben bis dreizehn (bzw. in die Ausbildung übergehend). Inhaltlich sollen daher nur Themen behandelt werden, die einen Bezug zur Zielgruppe haben. Das Spektrum Verbraucherschutz soll also auf die Bereiche „Konsumverhalten“ – speziell junger Menschen - und „Einstieg in die Finanzwelt“ beschränkt werden.
Die ebenfalls wichtigen Bereiche wie z. B. „Hypotheken“ oder „Insolvenzverfahren“ spielen im Leben Jugendlicher nur eine untergeordnete Rolle und betreffen primär die Erwachsenenwelt. Diese Arbeit soll kein Leitfaden zur Entschuldung von Jugendlichen werden, sondern vielmehr eine Hilfestellung, um mit und für Jugendliche Möglichkeiten zu entwickeln, mit denen sie ihr Konsumverhalten thematisieren, reflektieren und vielleicht ändern.
Im zweiten Schritt sollen diese Hilfestellungen im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung an Lehrkräfte weitergegeben werden, damit diese im Rahmen ihres Unterrichtes den Grundstock für ein sinnvolles und bedachtes Konsumverhalten legen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prävention und Intervention, eine Definition
- Was ist ein Konzept?
- Warum finanzieller Verbraucherschutz – Primäre präventive Schuldnerberatung?
- Zielgruppenauswahl
- Zielsetzung hinsichtlich der Arbeit mit Schülern
- Zielsetzung hinsichtlich der Arbeit mit Multiplikatoren
- Ursachen für Schulden / Überschuldung
- Individuelle Ursachen für Überschuldung
- Kritische Lebensabschnitte/situationen
- Gesellschaftliche Ursachen für Überschuldung
- Exkurs: Psychosoziale Aspekte beim Konsumenten
- Wirtschaftliche Ursachen
- Was bedeutet finanzieller Verbraucherschutz?
- Verhalten beim Fahrzeugkauf
- Exkurs: Rechtsgültigkeit eines Kaufvertrages und Geschäftsfähigkeit
- Kritisches Verbraucherverhalten beim: Wohnen & Wohnung
- Werbung contra Verbraucherverhalten
- Handy's als Symbol für Individualität
- Verkaufsstrategien im SB-Markt
- Kritisches Verbraucherverhalten bei: Versicherungen
- Haftpflichtversicherung
- Rechtsschutzversicherung
- Hausratversicherung
- Unfallversicherung
- Private Arbeitslosenversicherung
- KFZ-Versicherungen
- Insassenunfallversicherung
- Reiseversicherung
- Aus Versicherungsverträgen austreten
- Versandhandel, Online-Shopping & Tele-Shopping
- Kritisches Verbraucherverhalten bei: Banken
- Bargeldloser Zahlungsverkehr & Dispo -Kredite
- Klassische Schuldnerberatung
- Rechtlicher Status der Schuldnerberatung
- Arbeitsrichtungen und Konzepte innerhalb der Schuldnerberatung
- Finanz-/Budgetberatung
- Finanzielle Krisenintervention
- Soziale Arbeit als Schuldnerberatung
- Verbraucherschutz - Schuldenprävention
- Die neue Insolvenzordnung (InsO)
- InsO-Stufe 1 - Außergerichtliche Einigung
- InsO-Stufe 2 - Gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan
- InsO-Stufe 3 - Gerichtliches Insolvenzverfahren
- InsO-Stufe 4 - Die Wohlverhaltensphase und Restschuldbefreiung
- „Verbraucherschutz an Schulen“ als Unterrichtseinheit
- Projekt: CASH-Kurs oder „,I want it all and I want it now!\"
- Ausschreibung der Projektwoche
- Rahmenbedingungen / Rolle des Lehrers
- Räumliche Aufteilung / Materialien
- Ablaufplan einer Unterrichtseinheit
- 1. Projekttag Kennenlernen / Konsum
- 2. Projekttag Werbung
- 3. Projekttag Banken+Kredite
- 4. Projekttag „Kaufen auf Pump”
- 5. Projekttag Schulden
- Auswertung der Projektwoche - Feedbackregeln
- Überlegungen zur Methodenauswahl
- Wandzeitung / Collagen - Visualisierung als Lernmittel
- Kleingruppenarbeit
- Freie Diskussionen
- Medienarbeit
- Interaktionsspiele
- Entspannungsübungen
- Methoden- / Übungssammlung
- Regeln der Visualisierung
- Kennenlern-Übungen
- ,,Ich heiße und ich mag”
- Namens-Kreuzworträtsel
- Konzentrische Kreise
- Vier-Ecken-Übung
- Paarinterview
- Feedback-Übungen
- Feedback-Wand
- Blitzlicht
- Tagesschau
- Übungen zum Thema: Verbraucherschutz / Konsum
- Versprechungen der Werbung
- Jugendmarketing der Banken
- Maklerspiel
- Meinungslinie
- Offene Szene – „Südamerikanisches Straßentheater”
- Geldkuchen
- Pyramide des Lebens
- Drückerspiel
- Phantasiereisen
- Entspannung einleiten
- Entspannung zurücknehmen
- Phantasiereise „In die Zukunft”
- Phantasiereise „Die goldenen Kreditkarte”
- Fallbeispiele
- Dispo-Kredit
- Ausziehen von zu Hause
- Unvorhersehbare Ereignisse im Leben
- Interaktionsspiele
- Gordischer Knoten
- Alle mit... wechseln die Plätze
- Statuen bauen
- Abschiedsübungen
- Wir lösen uns
- Imaginäres Geschenk - Geschenke schenken
- Prävention und Intervention im Bereich des finanziellen Verbraucherschutzes
- Ursachen für Schulden und Überschuldung
- Kritisches Verbraucherverhalten in verschiedenen Lebensbereichen
- Schuldenprävention und die neue Insolvenzordnung
- Entwicklung eines schulischen Weiterbildungskonzepts für Lehrer
- Einleitung: Die Arbeit erläutert das Konzept des finanziellen Verbraucherschutzes in Schulen und definiert die Zielgruppen – Schüler und Multiplikatoren – sowie die angestrebten Ziele.
- Ursachen für Schulden / Überschuldung: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für Überschuldung auf individueller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene.
- Was bedeutet finanzieller Verbraucherschutz?: Hier werden verschiedene Aspekte des finanziellen Verbraucherschutzes im Alltag beleuchtet, z.B. beim Fahrzeugkauf, Wohnen, Versicherungen und beim Umgang mit Banken.
- Klassische Schuldnerberatung: Die Arbeit beschreibt den rechtlichen Status und die verschiedenen Arbeitsrichtungen innerhalb der klassischen Schuldnerberatung. Des Weiteren wird die neue Insolvenzordnung (InsO) erläutert.
- „Verbraucherschutz an Schulen“ als Unterrichtseinheit: Dieses Kapitel präsentiert ein konkretes Projekt zur Schulung von Schülern im Bereich des finanziellen Verbraucherschutzes. Der Fokus liegt auf der Umsetzung und den methodischen Ansätzen des Projektes „CASH-Kurs“.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Verbraucherschutz in Schulen, insbesondere mit dem Fokus auf finanzielle Möglichkeiten und die Entwicklung eines Weiterbildungskonzepts für Multiplikatoren. Ziel ist es, Schülern grundlegendes Wissen im Bereich des finanziellen Verbraucherschutzes zu vermitteln und Lehrer als Multiplikatoren für diese Thematik zu qualifizieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Finanzielle Bildung, Verbraucherschutz, Schuldenprävention, Schuldnerberatung, Insolvenzordnung, Projekt CASH-Kurs, Multiplikatoren, Lehrerfortbildung, Unterrichtseinheit, Schulden, Konsum, Werbung, Banken, Kredite, Versicherungen.
- Quote paper
- Dipl.-Soz.Päd. Stefan Schaper (Author), 1999, Verbraucherschutz in Schulen unter besonderer Berücksichtigung von finanziellen Möglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14586