In der Bachelorarbeit wurden Männlichkeitskonzepte anhand der männlichen Figuren in "Die Wilden Hühner" untersucht. Es wurden Connells Männlichkeitskonzepte sowie erzähltheoretische Aspekte herangezogen, um die Analyse fruchtbar zu machen.
Die "Wilden Hühner" von Cornelia Funke basiert auf dem Bestreben des gegenseitigen Herausforderns. Die Reihe thematisiert neben geschlechtsspezifischen Rollen gleichermaßen den Prozess der Adoleszenz, indem die Protagonisten von der Kindheit bis zur Jugend begleitet werden.
Besonders erwähnenswert ist die binäre Geschlechterverteilung: Die Mädchen sind überwiegend häuslich und passiv veranlagt, die Jungen hingegen werden als aktiv und mutig stilisiert. Diese kontrastreiche Geschlechterverteilung wirft die Frage auf, ob und inwieweit traditionelle Männlichkeitskonzepte in der Jugendbuchreihe "Die Wilden Hühner" reproduziert oder kritisiert werden. Die Arbeit wird sich damit befassen, inwiefern die männlichen Figuren der Pygmäen die Männlichkeitskonzepte nach Raewyn Connell repräsentieren.
Dabei wird die These verfolgt, ob die vorherrschende Inszenierung hegemonialer Männlichkeit im Verlauf der Buchreihe von Willis Figurenentwicklung kritisch hinterfragt wird. Diese Kritik manifestiert sich insbesondere durch die Darstellung von Willis Vater als Repräsentant des hegemonialen Männlichkeitskonzepts. Die hegemoniale Männlichkeit definiert die gesellschaftliche Macht und die Dominanz von Männern sowohl gegenüber Frauen als auch untereinander. Daraus resultiert Willis Opfer- und zugleich Täterrolle, wodurch nicht nur die Auswirkungen auf Frauen, sondern ebenso auf Männer in Funkes Jugendbuchreihe "Die Wilden Hühner" thematisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Grundkonzepte der Gender Studies
- 2.2 Gender in Kinder- und Jugendliteratur
- 2.3 Männlichkeitskonzepte nach Connell
- 2.4 Kategorien der Charakterisierung und Fokalisierung
- 3. Analyse der Pygmäen unter Berücksichtigung der Männlichkeitskonzepte.
- 3.1 Handlungen der Hegemonie.
- 3.1.1 Abwertung des Weiblichen zur Aufwertung der Männlichkeit.
- 3.1.2 Liebe als Eroberung und Inszenierung von Männlichkeit
- 3.2 Männliche Sprachmuster
- 3.2.1 Bedeutungstragende Namen
- 3.2.2 Sprache zur Hierarchiesicherung
- 3.2.3 Schwur der Hegemonie.
- 3.3 Fragile Hegemonialität.
- 3.3.1 Einfluss des familiären Umfelds
- 3.3.2 Das Baumhaus als Zufluchtsort und Raum der Hegemonie
- 3.3.3 Willis Vater als Repräsentant hegemonialer Männlichkeit..
- 3.4 Marginalisierte Männlichkeiten
- 3.4.1 Steves Marginalisierung durch körperliche und mentale Unterlegenheit.
- 3.4.2 Dynamik zwischen den hegemonialen und marginalisierten Männlichkeiten der Pygmäen......
- 4. Fazit..
- Die Analyse der Hegemonie und Marginalisierung von Männlichkeitskonzepten in der Buchreihe
- Die Darstellung von Willis Figurenentwicklung im Kontext der hegemonialen Männlichkeit
- Die Untersuchung der Auswirkungen hegemonialer Männlichkeit auf Männer und Frauen
- Die Analyse von Sprachmustern und Handlungen, die hegemoniale Strukturen aufzeigen
- Die Untersuchung der Marginalisierung von Männlichkeiten durch körperliche und mentale Unterlegenheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Männlichkeitskonzepten in Cornelia Funkes Jugendbuchreihe "Die Wilden Hühner". Sie analysiert, ob und inwiefern die männlichen Figuren der Pygmäen die Männlichkeitskonzepte nach Raewyn Connell repräsentieren. Dabei verfolgt sie die These, ob die vorherrschende Inszenierung hegemonialer Männlichkeit im Verlauf der Buchreihe von Willis Figurenentwicklung kritisch hinterfragt wird.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die These der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung der Pygmäen in der Buchreihe und wie die Figuren die Geschlechterrollen und den Prozess der Adoleszenz thematisieren.
Der theoretische Rahmen stellt die relevanten Konzepte der Gender Studies vor und differenziert die Begriffe "sex" und "gender". Es werden außerdem die Männlichkeitskonzepte nach Raewyn Connell und die Kategorien der Erzähltextanalyse erläutert, die für die Analyse der Literatur verwendet werden.
Der Hauptteil analysiert die Pygmäen unter Berücksichtigung der Männlichkeitskonzepte der Hegemonie und Marginalisierung. Die Analyse fokussiert auf die Figuren Fred, Willi, Steve und Torte, und untersucht ihre Handlungen, Sprachmuster und Beziehungen im Kontext der Männlichkeitskonzepte.
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die These der Arbeit. Es zeigt auf, dass Willis Figurenentwicklung die reproduzierten Männlichkeitskonzepte kritisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Gender Studies, Kinder- und Jugendliteratur, Männlichkeitskonzepte, Hegemonie, Marginalisierung, Figurenentwicklung, Cornelia Funke, "Die Wilden Hühner", Pygmäen, Raewyn Connell.
- Arbeit zitieren
- Emilia Mnich (Autor:in), 2024, Männlichkeitskonzepte in Cornelia Funkes Jugendbuchreihe "Die Wilden Hühner", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1458834