Die Hausarbeit thematisiert das soziale Engagement des Theologen und Pädagogen August Hermann Francke, der im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert in Halle an der Saale eine Initiative für die Bildung und christliche Erziehung aller Kinder gründete – die Franckeschen Stiftungen. Als Leiter der Schulstadt bemühte er sich, jedem Menschen und Kind, unabhängig von Herkunft und Geschlecht, zu helfen. Im Vertrauen auf Gott leistete er diakonische Arbeit in großem Ausmaß und beeinflusste darüber hinaus mit seinen pietistisch orientierten Reformen die Religionspädagogik und das Bildungssystem Deutschlands bis heute.
Auch auf theologischer und kirchlicher Ebene reformierte er das herrschende System und verbreitete das biblische Wort unermüdlich und international. Dennoch liegt der Fokus dieser Hausarbeit auf der Pädagogik und den Stiftungen Franckes sowie der Darstellung seiner Biographie unter kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten als Basis des Unterrichtsthemas "August Hermann Francke und seine Pädagogik" und dem zu diesem Zweck entwickelten Kinderbuch "Der Sonne stets zugewandt". Sein Vermächtnis besteht bis heute in den Franckeschen Stiftungen zu Halle und in zahlreichen pädagogischen Ansätzen an Schulen weltweit, dennoch wird seiner Person außerhalb der Stadtgrenzen Halles an der Saale wenig Beachtung geschenkt.
Inhaltsverzeichnis
- Teil A: Die Entstehung von pädagogischen Einrichtungen durch August Hermann Francke
- August Hermann Francke - sein Leben
- Der Pietismus im 17. und 18. Jahrhundert
- Franckes Kinder- und Jugendzeit
- Studium und Pfarrtätigkeiten
- Akademische Karriere
- Glaubenskrise und Bekehrung
- Francke als Pfarrer
- Franckes Gemeinde- und Studienreform
- Die Halleschen Anstalten
- Privates Leben
- Lebensende und Tod
- Halle an der Saale und die Franckeschen Stiftungen zu Glaucha
- Halle an der Saale und die Welt um 1700
- Das Waisenhaus und die Schulen
- Weitere Einrichtungen
- Buchhandlung und Verlag
- Mission und weltweites Wirken
- August Hermann Franckes Pädagogik
- Franckes pädagogische Vorbilder
- Vorbild Martin Luther
- Vorbild Herzog Ernst der Fromme
- Vorbild Johann Amos Comenius
- Zu Grunde liegendes Bild des Kindes
- Inhalte und Mittel der Erziehung
- Der christliche Erzieher - „Seminarium Praeceptorum“
- Bildung für Mädchen
- Schwächen und Grenzen der Franckeschen Pädagogik
- Einfluss und Wirken auf das heutige Schulleben
- Teil B: Leben und Wirken August Hermann Franckes als Thema im Grundschulunterricht
- ,,Religiöse Persönlichkeiten“ und „Kirchengeschichte“ als Themen im (evangelischen) Religionsunterricht in der Grundschule
- Lernen an Biographien
- Lebensbilder als Zugang für Kirchengeschichte
- Kinderliteratur als Zugang zu A.H. Francke
- Kinder- und Jugendliteratur im Religionsunterricht
- Christliche Kinder- und Jugendliteratur
- Kirchengeschichte im Kinderbuch
- Verankerung des Themas um Francke in den Regelwerken der Primarstufe
- Teil C: Eine mögliche Umsetzung: Kinderbuch zu A.H. Francke
- Begründung der ausgewählten Inhalte für das Kinderbuch „Der Sonne stets zugewandt“
- Didaktische Reduktion und Elementarisierung
- Ausblick in den Religionsunterricht der Grundschule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem sozialen Engagement des Theologen und Pädagogen August Hermann Francke und seinen Franckeschen Stiftungen, die er im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert in Halle an der Saale gründete. Der Fokus liegt auf der Pädagogik und den Stiftungen Franckes, sowie der Darstellung seiner Biographie unter kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten. Die Arbeit analysiert, wie sich Franckes Leben und Wirken als Thema im Grundschulunterricht, insbesondere im evangelischen Religionsunterricht, umsetzen lässt.
- Der Pietismus als prägende Kraft in Franckes Leben und Werk
- Die Franckeschen Stiftungen als Modell für Bildung und christliche Erziehung
- Franckes pädagogische Prinzipien und deren Einfluss auf das heutige Schulleben
- Die Relevanz von Biographien im Religionsunterricht der Grundschule
- Die Verwendung von Kinderliteratur zur Vermittlung von Kirchengeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Biographie von August Hermann Francke, beginnend mit seiner Kindheit und Jugendzeit, über sein Studium und seine Pfarrtätigkeiten bis hin zu seinem Tod. Es wird der Einfluss des Pietismus auf Franckes Leben und Wirken sowie dessen Bedeutung für die Reform des Halleschen Pietismus thematisiert.
Kapitel 2 widmet sich den Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale, die von Francke gegründet wurden und als Zentrum für christliche Bildung und Erziehung dienten. Der Schwerpunkt liegt auf den gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit, der Gründung und dem Ausbau der Stiftungen sowie deren aktueller Situation.
Kapitel 3 analysiert die pädagogischen Prinzipien und Einflüsse Franckes, basierend auf seinen Vorbildern und seinem Bild vom Kind. Es werden die Inhalte und Mittel seiner Erziehung sowie deren Auswirkungen auf das heutige Schulleben dargestellt.
Kapitel 4 befasst sich mit der Relevanz von Biographien im Religionsunterricht der Grundschule und untersucht, wie sich Lebensbilder als Zugang für Kirchengeschichte nutzen lassen.
Kapitel 5 analysiert die Möglichkeiten, Kinderliteratur als Zugang zu August Hermann Francke zu verwenden. Dabei werden die Aspekte der Literaturarbeit im Religionsunterricht, die Faktoren der christlichen Kinder- und Jugendliteratur sowie kirchengeschichtliche Darstellungen für Kinder betrachtet.
Kapitel 6 beleuchtet die Integration des Themas August Hermann Francke in die Regelwerke für den Religionsunterricht der Primarstufe Hessens und mögliche Kompetenzerweiterungen, die sich daraus ergeben.
Kapitel 7 präsentiert ein Exposé für ein Kinderbuch über August Hermann Francke. Das Kinderbuch „Der Sonne stets zugewandt“ soll den Kindern einen spielerischen Zugang zu Franckes Leben und Werk ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die pädagogische und diakonische Arbeit August Hermann Franckes, der Pietismus als prägende Reformbewegung des 17. und 18. Jahrhunderts, die Franckeschen Stiftungen als Modell für Bildung und christliche Erziehung sowie die Vermittlung von Biographie und Kirchengeschichte im Religionsunterricht der Grundschule. Weitere wichtige Begriffe sind Lebensbilder, Kinder- und Jugendliteratur, sowie didaktische Reduktion und Elementarisierung im Kontext der Kinderbuchentwicklung.
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- Tina Merten-Noll (Author), 2016, Franckes Pädagogik als Gegenstand des Religionsunterrichts in der Primarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1459048