Die norwegische Außenpolitik richtete sich im XX. Jahrhundert, vor allem zwischen den
beiden Weltkriegen, auf eine erneute Herrschaft über Grönland, Spitzbergen und auf Gebiete
des Nord- und Südpols, wobei im Mittelpunkt der norwegisch-dänische Konflikt um
Grönland stand. Diese Politik wird in der internationalen Geschichte auch als norwegischer
,,Eismeerimperialismus" bezeichnet.
Die politischen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem norwegischen
,,Eismeerimperialismus", insbesondere in der Zwischenkriegszeit, sind Gegenstand dieser
Arbeit.
Der Historiker Martin Moll nimmt eine komplexe und detaillierte Betrachtung und Wertung
dieser Ereignisse vor. Seine Arbeit ,, Wer beerbt Erik den Roten? Der Streit um Grönland
1920 - 1945 und sein Austrag: Vom Haager Gerichtshof zur versuchten Revision mit Hitlers
Deutschland als Partner"
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ist weitgehend Grundlage der vorliegenden Ausarbeitung.
Der Besitz Grönlands als größter Insel der Welt mit mehr als zwei Millionen km² hat sowohl
zunehmende ökonomische als auch strategische Bedeutung. Geografisch gehört Grönland mit
seiner Ausdehnung von 59°46` nördlicher Breite bis 83° 46`nördlicher Breite zu
Nordamerika. Die Insel war in früherer Zeit vor allem für den Fischfang, Robben - und
Walfang sowie für Pelztierjäger ertragreich. Sie verfügt aber auch über Bodenschätze, deren
voller Umfang erst nach dem Zweiten Weltkrieg erkannt worden ist. Veröffentlichungen zum
Grönlandstreit
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enden überwiegend mit dem Haager Urteil vom 05.04.1933.
Oslo unterwarf sich diesem Urteil des Internationalen Gerichthofs, der zu Gunsten Dänemarks
entschied. Die Könige Haakon VII. und sein Bruder Christian X. von Dänemark wechselten
aus Anlass der Streiterledigung freundschaftliche Telegramme. Ohne militärische Konflikte
wurde der Streit um Grönland beendet. Mit dem Haager Spruch hatten norwegische
Expansionsbestrebungen ,,eine empfindliche Niederlage erlitten, doch war das Thema
Grönland (in Norwegen) damit keineswegs vom Tisch."
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,sondern flammte in den Jahren vor
und während des Zweiten Weltkrieges erneut auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die historische Situation nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Grönlandfrage bis zum Haager Urteil
- Das Urteil von Den Haag
- Die Reaktionen auf das Urteil von Den Haag und die politischen Aktivitäten in der Folgezeit
- Die Entwicklung der Grönlandpolitik während des Zweiten Weltkrieges
- Ausblick auf die Bedeutung der Nordpolargebiete in der Gegenwart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den norwegischen „Eismeerimperialismus“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, insbesondere den Konflikt mit Dänemark um Grönland. Die Arbeit analysiert die politischen Aktivitäten Norwegens in diesem Zusammenhang und beleuchtet die Hintergründe und Folgen dieser Politik.
- Der norwegisch-dänische Konflikt um Grönland
- Die Rolle des Haager Urteils von 1933
- Norwegische Expansionsbestrebungen im Arktischen Ozean
- Der Einfluss nationalistischer Ideologien
- Die Bedeutung Grönlands für Norwegen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Arbeit behandelt den norwegischen „Eismeerimperialismus“, der sich hauptsächlich auf den Konflikt um Grönland zwischen Norwegen und Dänemark konzentrierte. Sie untersucht die politischen Aktivitäten Norwegens im Kontext dieses Konflikts, insbesondere in der Zwischenkriegszeit, und stützt sich dabei weitgehend auf die Arbeit von Martin Moll. Der Besitz Grönlands hatte sowohl ökonomische als auch strategische Bedeutung für Norwegen, dessen Expansionsbestrebungen mit dem Haager Urteil von 1933 einen Rückschlag erfuhren, aber nicht vollständig beendet wurden.
2. Die historische Situation nach dem Ersten Weltkrieg: Dieses Kapitel beleuchtet die internationale politische Landschaft nach dem Ersten Weltkrieg. Es beschreibt das Streben nach kollektiver Sicherheit durch den Völkerbund und zeigt dessen Unzulänglichkeiten auf. Die internationale Ordnung spiegelte die Machtverhältnisse zwischen den Sieger- und den Besiegtenmächten wider, wobei Deutschland durch die Friedensverträge geschwächt wurde. Die unterschiedlichen Interessen der Siegermächte, insbesondere der USA, im Umgang mit dem Nachkriegsdeutschland werden ebenfalls thematisiert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Norwegischer Eismeerimperialismus und der Grönlandkonflikt"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den norwegischen „Eismeerimperialismus“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus auf den Konflikt mit Dänemark um Grönland. Sie analysiert die politischen Aktivitäten Norwegens, die Hintergründe und Folgen dieser Politik.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den norwegisch-dänischen Konflikt um Grönland, die Rolle des Haager Urteils von 1933, norwegische Expansionsbestrebungen im Arktischen Ozean, den Einfluss nationalistischer Ideologien und die Bedeutung Grönlands für Norwegen. Die historische Situation nach dem Ersten Weltkrieg und die Entwicklung der Grönlandpolitik während des Zweiten Weltkrieges werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zur Einführung, der historischen Situation nach dem Ersten Weltkrieg, der Grönlandfrage bis zum Haager Urteil, dem Haager Urteil selbst, den Reaktionen darauf und den folgenden politischen Aktivitäten, der Entwicklung der Grönlandpolitik während des Zweiten Weltkriegs und schließlich einen Ausblick auf die Bedeutung der Nordpolargebiete in der Gegenwart.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These untersucht den norwegischen Expansionsdrang im Arktischen Ozean, insbesondere den Konflikt um Grönland, und analysiert die politischen und ideologischen Motive dahinter. Das Haager Urteil wird als wichtiger Wendepunkt, aber nicht als vollständiges Ende der norwegischen Ambitionen dargestellt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich, wie aus der Zusammenfassung hervorgeht, zumindest teilweise auf die Arbeit von Martin Moll. Weitere Quellen werden nicht explizit in diesem Auszug genannt.
Welche Bedeutung hat das Haager Urteil von 1933?
Das Haager Urteil von 1933 stellt einen wichtigen Wendepunkt im norwegisch-dänischen Konflikt um Grönland dar. Es wird als Rückschlag für die norwegischen Expansionsbestrebungen beschrieben, beendet diese aber nicht vollständig.
Welche Rolle spielen nationalistische Ideologien?
Die Arbeit untersucht den Einfluss nationalistischer Ideologien auf die norwegische Grönlandpolitik. Die genauere Ausprägung dieses Einflusses wird in diesem Auszug jedoch nicht detailliert erläutert.
Was ist die Bedeutung Grönlands für Norwegen?
Grönland hatte für Norwegen sowohl ökonomische als auch strategische Bedeutung. Die genaue Natur dieser Bedeutung wird in diesem Auszug nicht weiter spezifiziert.
- Quote paper
- Moritz Brand (Author), 2009, Der norwegische "Eismeerimperialismus" als Erscheinung der norwegischen Außenpolitik in der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145936