Soziale Kompetenz – sie trägt in hohem Maße zur körperlichen, seelischen und geistigen Gesundheit bei, denn sie befähigt die Menschen, aufeinander zuzugehen und in Kontakt zu treten, emanzipiert den Alltag zu gestalten und soziale Interaktion zu betreiben. Als Vorgänger der Sozialen Kompetenz lassen sich Begriffe wie „Selbstbewusstsein“, „Durchsetzungsvermögen“, „Kontaktfähigkeit“ und „Selbstsicherheit“ nennen. Dabei sollte man bei der Sozialen Kompetenz nicht von einem Modebegriff sprechen! Der neue Begriff der Sozialkompetenz soll in Anlehnung an den Kompetenzbegriff, welcher eine lange Tradition in der Psychologie nachweisen kann, gesehen werden.
Mit dem Konzept der Kompetenz beschäftigen sich verschiedenste Fachbereiche wie beispielsweise die Persönlichkeits-, Sozial-, Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie, die Psychopathologie, die klinische Kinder- und Jugend-, Präventions- und Gemeinde-, und die Gesundheitspsychologie. Nun stellt sich jedoch die Frage, was genau unter dem Begriff der sozialen Kompetenz zu verstehen ist. Darüber soll der nächste Punkt Aufschluss geben (vgl. Pfingsten 2007, S. 2-3) .
3.1 Begriffsdefinition
Es gibt verschiedene Versuche, den Begriff der Sozialen Kompetenz zu definieren. Dabei wird von unterschiedlichen Ansätzen ausgegangen. Während eine Definition die sozialen Fertigkeiten („social skills“) in den Vordergrund stellt wird bei anderen Ansätzen die Erreichung bestimmter Ziele als Grundlage verwendet (vgl. Beck et al. 2006, S. 11) Häufig werden die Begrifflichkeiten der Sozialen Kompetenz in Hinblick auf bleibende Persönlichkeitseigenschaften und Soziale Fertigkeiten im Sinne konkreten Verhaltens in sozialen Situationen unterschieden (vgl. Kavale/Forness 1996, S. 226-238).
Beck et al. gehen bei dem Begriff der Sozialen Kompetenz von einer lerntheoretischen Modellannahme aus, bei der Soziale Kompetenz durch soziale Fertigkeiten operationalisiert wird und diese Fertigkeiten auf der Basis biologischer Dispositionen und Kind-Umwelt-Interaktionen durch Lernprozesse stabilisiert werden.
Dabei stellen Defizite sozialer Fertigkeiten Fehlentwicklungen dieser Lernprozesse dar. Folgernd können durch angemessene Therapien soziale Fertigkeiten entwickelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Theoretischer Teil
- Autismus - eine Entwicklungsstörung
- Begriffsdefinition
- Historisches
- Kanner-Syndrom
- Asperger-Syndrom
- Ätiologie
- Funktionseinschränkungen und Behandlungsformen
- Schizophrenie – eine Psychische Störung
- Begriffsdefinition und Klassifikation
- Historisches
- Diagnostik schizophrener Psychosen im Jugendalter
- Ätiologie
- Funktionseinschränkungen und Behandlungsformen
- Soziale Kompetenz
- Begriffsdefinition
- Soziale Kompetenzprobleme
- Störungsbedingte Soziale Inkompetenz
- Entwicklung sozialer Inkompetenz – ein Modell
- Gruppentraining Sozialer Kompetenzen
- Geschichtliche Vorbemerkungen
- Ansätze und Anwendungsgebiete
- Effektivität sozialer Kompetenztrainings
- Erziehung im Heim
- Heimerziehung im geschichtlichen Wandel
- Rechtliche Grundlagen der Heimerziehung
- Erziehung im therapeutischen Milieu
- Autismus - eine Entwicklungsstörung
- Entwicklung eines Trainingsmanuals
- Therapeutisches Heim Sankt Joseph
- Gesamteinrichtung
- Die Trägerschaft
- Die Klientel
- Das Konzept
- Psychoedukative Gruppe
- Begriffsdefinition
- Historisches
- Ausgangsbedingungen
- Schwerpunkte und Konzeptionelle Ausrichtung
- Zielgruppe
- Gesamteinrichtung
- Die Soziale Kompetenzgruppe
- Vorüberlegungen und Allgemeines
- Die Gruppenteilnehmer - Sozialanamnese
- Rahmenbedingungen der Trainingsgruppe
- Interventionstechniken und Ablauf
- Inhalte und Durchführung der Gruppensitzungen
- Evaluation
- Der "Strengths and Difficulties Questionnaire" (SDQ)
- Maßnahmen zur Erfolgskontrolle
- Therapeutisches Heim Sankt Joseph
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, ein individuelles Gruppentraining Sozialer Kompetenzen für Jugendliche mit einer schizophrenen Psychose oder dem Asperger-Syndrom zu entwickeln, durchzuführen und auszuwerten. Sie soll im therapeutischen Heim Sankt Joseph eingesetzt werden und basiert auf der Erkenntnis, dass diese Jugendlichen oft Defizite in Bereichen wie Kooperation, Kommunikation und Konfliktlösung aufweisen.
- Störungsbilder des Autismus und der Schizophrenie im Jugendalter
- Soziale Kompetenz und ihre Bedeutung in der Entwicklung von Jugendlichen
- Soziale Kompetenzprobleme und die Entwicklung sozialer Inkompetenz
- Gruppentraining Sozialer Kompetenzen als Verhaltenstherapeutische Methode
- Entwicklung und Durchführung eines Trainingsmanuals für die Psychoedukative Gruppe im Therapeutischen Heim Sankt Joseph
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Die Einleitung legt den Fokus auf die Notwendigkeit von sozialer Kompetenz und die Herausforderungen, die Jugendlichen mit Autismus oder Schizophrenie im zwischenmenschlichen Bereich bewältigen müssen.
- Theoretischer Teil: Dieser Teil bietet einen Einblick in die Störungsbilder des Autismus und der Schizophrenie. Die Begriffsdefinitionen, das historische Kontext, die Ätiologie und die Funktionseinschränkungen werden erläutert.
- Soziale Kompetenz: In diesem Abschnitt wird der Begriff der Sozialen Kompetenz definiert und verschiedene Arten von sozialen Kompetenzproblemen erläutert.
- Erziehung im Heim: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Heimerziehung, mit einem Fokus auf die Erziehung im therapeutischen Milieu.
- Entwicklung eines Trainingsmanuals: Dieser Abschnitt stellt das Therapeutische Heim Sankt Joseph vor, mit einem Fokus auf die Psychoedukative Gruppe und die Sozialanamnese der Teilnehmer.
- Die Soziale Kompetenzgruppe: Dieser Abschnitt beschreibt die Rahmenbedingungen der Trainingsgruppe, die angewandten Interventionstechniken und den Ablauf der Gruppensitzungen. Er enthält auch Informationen zu den Inhalten und der Durchführung der einzelnen Gruppensitzungen.
Schlüsselwörter
Autismus, Schizophrenie, Jugendliche, Soziale Kompetenz, Gruppentraining, Psychoedukative Gruppe, Therapeutisches Heim, Interventionstechniken, Evaluation, Stärken und Schwächen, SDQ, Erfolgskontrolle.
- Arbeit zitieren
- Nadine Hübsch (Autor:in), 2010, Entwicklung und Durchführung eines Trainings sozialer Kompetenzen für Jugendliche mit einer schizophrenen Psychose oder Asperger-Syndrom, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146001