Die Frage nach der Ausgestaltung des römischen Oberamtes in frührepublikanischer Zeit ist umstritten. Eine jüngere, auf einer Stelle im Geschichtswerk des Titus Livius aufbauende Forschungsmeinung, geht von der Existenz eines einstelligen Oberamtes mit der Bezeichnung praetor maximus aus. Die Mehrheit der deutschsprachigen Forschung, so zum Beispiel Blösel, Bunse, Bringmann, Bleicken und Sommer. Die englischsprachige Forschung, so zum Beispiel Terry Corey Brennan, steht dieser These ablehnend gegenüber und geht von einer direkten Machtübernahme der Konsuln nach dem Sturz der Könige aus.
Differenzierte Auffassungen vertreten Drogula, der von einer eher ungeordneten Zeit nach dem Sturz der Könige ausgeht, und Tietz, der die Bezeichnung praetor maximus als ungenaue Formulierung ansieht.
Weitere Quellen betreffend die Frage, ob Rom in frührepublikanischer Zeit von einem praetor regiert wurde, sind in Form späterer Überlieferungen der Zwölftafelgesetze auffindbar. So erwähnen Gellius, Gaius und Plinius jeweils einen praetor, allerdings keinen praetor maximus. Oft herangezogen wurden ebenfalls Quellenstellen bei Cicero, Dionysios von Halikarnassos und Festus.
Diese Hausarbeit gibt zuerst einen Überblick über die Forschungsliteratur zur Frage nach der Existenz des praetor maximus und geht dann auf die Erwähnungen des Prätorenamtes im Rahmen der Zwölftafelgesetze ein. Anschließend werden die Erwähnungen der Prätoren in Livius‘ Geschichtswerk behandelt sowie die in der Forschung behandelten Quellenstellen bei Cicero, Dionysius und Festus.
Da die Prätoren in späterer Zeit das imperium innehatten, ist der Bedeutung dieser Tatsache für die Ausgangsfrage der Hausarbeit ein weiterer Abschnitt gewidmet. Es folgen hierauf Konklusion und Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frage nach der Existenz des praetor maximus
- Die Forschung zur Frage nach der Existenz des praetor maximus
- Das Prätorenamt in den Zwölftafelgesetzen
- Der praetor der frührepublikanischen Zeit in Livius' Geschichtswerk
- Erwähnungen der frührepublikanischen Prätur bei Cicero und Festus und das imperium des praetors
- Konklusion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die umstrittene Frage nach der Ausgestaltung des römischen Oberamtes in der frührepublikanischen Zeit, insbesondere die Existenz eines praetor maximus. Sie analysiert die verschiedenen Forschungspositionen und wertet relevante antike Quellen aus.
- Die Existenz des praetor maximus nach dem Sturz der Könige
- Analyse der Forschungsliteratur zu diesem Thema
- Interpretation der Erwähnungen des Prätorenamtes in den Zwölftafelgesetzen
- Auswertung der Berichte bei Livius, Cicero und Festus
- Die Bedeutung des imperium für das Verständnis des frührepublikanischen Oberamtes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Forschungsfrage nach der Ausgestaltung des römischen Oberamtes in der frühen Republik ein und beschreibt den Disput um die Existenz eines praetor maximus. Sie benennt unterschiedliche Positionen in der Forschung, von der Annahme eines solchen Amtes bis zur These einer direkten Machtübernahme der Konsuln nach dem Sturz der Könige, und skizziert den Aufbau der vorliegenden Arbeit.
Die Frage nach der Existenz des praetor maximus: Dieses Kapitel beleuchtet die zentrale Forschungsfrage nach dem praetor maximus. Es beginnt mit der Analyse einer Textstelle bei Livius, die die These von einem obersten Magistraten mit der Bezeichnung praetor maximus stützt. Diese Stelle dient als Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion der unterschiedlichen Interpretationen und Forschungsmeinungen.
Die Forschung zur Frage nach der Existenz des praetor maximus: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Positionen in der althistorischen Forschung zur Frage des praetor maximus. Es werden die Argumente von verschiedenen Gelehrten wie Bringmann, Blösel, Sommer, Bleicken, Bunse und Tietz gegenübergestellt und kritisch analysiert. Dabei werden deren unterschiedliche Interpretationen der Liviusstelle und anderer Quellen hervorgehoben und die jeweiligen methodischen Ansätze beleuchtet. Die verschiedenen Positionen zur Dauer und Organisation des Amtes werden ebenfalls diskutiert. Die unterschiedliche Bewertung von antiken Quellen (wie Gellius, Gaius, Plinius, Cicero, Dionysios von Halikarnassos und Festus) spielt hier eine zentrale Rolle.
Das Prätorenamt in den Zwölftafelgesetzen: Dieses Kapitel untersucht die Erwähnungen des Prätorenamtes in den Zwölftafelgesetzen. Es analysiert die unterschiedlichen Interpretationen dieser Quellen und deren Bedeutung für die Frage nach der Existenz und Funktion eines praetor maximus in der frühen römischen Republik. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, ob die Fragmente der Zwölftafelgesetze Hinweise auf ein solches Amt liefern oder ob andere Interpretationen plausibler sind.
Der praetor der frührepublikanischen Zeit in Livius' Geschichtswerk: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Prätorenamtes in Livius' Geschichtswerk. Es untersucht die Relevanz von Livius' Schilderungen für das Verständnis der frühen römischen Republik und beleuchtet die mögliche Rolle des praetor maximus im Kontext der dargestellten Ereignisse. Die kritische Auseinandersetzung mit Livius' Text und seinen möglichen Tendenzen ist hierbei zentral.
Erwähnungen der frührepublikanischen Prätur bei Cicero und Festus und das imperium des praetors: Dieses Kapitel widmet sich den Erwähnungen der Prätur bei Cicero und Festus. Es untersucht die jeweiligen Textstellen und ihre Relevanz für die Frage nach dem praetor maximus. Besondere Aufmerksamkeit wird dem imperium des praetors gewidmet und dessen Bedeutung für das Verständnis der frühen römischen Staatsorganisation im Zusammenhang mit der Existenz eines praetor maximus erörtert.
Schlüsselwörter
Praetor maximus, frührepublikanisches Rom, Zwölftafelgesetze, Livius, Cicero, Festus, Oberamt, Magister populi, Imperium, römische Geschichte, Forschungsliteratur, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Die Frage nach der Existenz des praetor maximus"
Was ist der Gegenstand der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die umstrittene Frage nach der Ausgestaltung des römischen Oberamtes in der frührepublikanischen Zeit, insbesondere die Existenz eines praetor maximus. Sie analysiert verschiedene Forschungspositionen und wertet relevante antike Quellen aus.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Existenz des praetor maximus nach dem Sturz der Könige, die Analyse der Forschungsliteratur, die Interpretation der Erwähnungen des Prätorenamtes in den Zwölftafelgesetzen, die Auswertung von Berichten bei Livius, Cicero und Festus sowie die Bedeutung des imperium für das Verständnis des frührepublikanischen Oberamtes.
Welche Quellen werden ausgewertet?
Die Arbeit analysiert Livius' Geschichtswerk, die Zwölftafelgesetze, sowie die Schriften von Cicero und Festus. Zusätzlich werden verschiedene Interpretationen und Forschungsansätze von Gelehrten wie Bringmann, Blösel, Sommer, Bleicken, Bunse und Tietz kritisch bewertet. Weitere antike Quellen wie Gellius, Gaius, Plinius, Dionysios von Halikarnassos werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Forschungspositionen werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Positionen in der althistorischen Forschung zur Frage des praetor maximus. Sie stellt die Argumente der verschiedenen Gelehrten gegenüber und analysiert deren unterschiedliche Interpretationen der Quellen und methodischen Ansätze. Die verschiedenen Positionen zur Dauer und Organisation des Amtes werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur zentralen Forschungsfrage, zur Analyse der Forschungsliteratur, zum Prätorenamt in den Zwölftafelgesetzen, zur Darstellung des Amtes bei Livius, zu den Erwähnungen bei Cicero und Festus sowie zu einer Konklusion und einem Fazit. Die Kapitelzusammenfassungen bieten einen detaillierten Überblick über den Inhalt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Praetor maximus, frührepublikanisches Rom, Zwölftafelgesetze, Livius, Cicero, Festus, Oberamt, Magister populi, Imperium, römische Geschichte, Forschungsliteratur, Quellenkritik.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Der genaue Inhalt des Fazits und der Konklusion ist in der bereitgestellten Zusammenfassung nicht detailliert beschrieben. Die FAQs basieren auf den zur Verfügung gestellten Kapitelzusammenfassungen.)
- Arbeit zitieren
- Timo Matys (Autor:in), 2024, Die Frage nach der Existenz des praetor maximus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1460033