Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit den Bedeutungsspielräumen, die der Falke in ausgewählten mittelhochdeutschen Minnesängen einnimmt. Man ist sich bereits über die materielle Symbolik des Falken in der höfischen Gesellschaft bewusst. Als Zeichen für Wohlstand, Macht und Adel ist er in vielen Wappen allgegenwärtig. Seine Bedeutung wird in der Literatur jedoch verbreitert und nimmt weitere Formen an.
In der Minnelyrik ist der Falke ein bedeutungsschweres Symbol mit hohem kulturellem Wert. Dieser Wert ist es auch, neben dem literarischen und dem sprachgeschichtlichen Wert, der die Stellung der Liebeslyrik des Mittelalters in unserer heutigen Kultur ausmacht. Aus diesem Grund ist es von besonderer Relevanz, die Bedeutungsspielräume des Falken in der mittelhochdeutschen Minnelyrik aufzuzeigen, um diese Texte in ihrer vollen Bedeutungsträchtigkeit erfassen zu können, denn letztendlich ermöglicht dies auch, das Konzept der mittelalterlich-höfischen Liebe aus heutiger Sicht besser verstehen zu können.
Die Untersuchung konzentriert sich auf die Darstellung des Falken und seine Beziehung zu den anwesenden Personen. Sprachliche und formale Elemente werden bei den Analysen dementsprechend nur insofern berücksichtigt, als sie direkt zur Erfassung der Bedeutung des Falkenbildes beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kontextualisierung
- 2.1. Geschichte und Hintergründe zur Falknerei und Beizjagd in Deutschland
- 2.2. Einordnung des Falken in die mittelalterlich-höfische Gesellschaft
- 2.3. Die Minnethematik in den ausgewählten Texten
- 3. Analyse der Falkenmotivik in exemplarischen mittelhochdeutschen Minneliedern
- 3.1. Ich zôch mir einen valken (Der von Kürenberg)
- 3.2. Ez stuont ein frouwe alleine (Dietmar von Eist)
- 3.3. Ich wæne, mir liebe geschehen wil (Reinmar von Hagenau)
- 3.4. Guot wip, ich bite dich minne (Wolfram von Eschenbach)
- 3.5. Sî gelîchet sich der sunnen (Burkhart von Hohenfels)
- 3.6. Ein frouwe sprach (Heinrich von Mügeln)
- 3.7. Ich het czu hannt geloket mir (Mönch von Salzburg)
- 4. Exkurs: Die Minnesymbolik der Beizjagd in ausgewählten Abbildungen von Minnesängern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert die Bedeutung des Falken in ausgewählten mittelhochdeutschen Minneliedern und erforscht, welche symbolischen Bedeutungen er in diesem Kontext innehat. Die Arbeit zielt darauf ab, das Konzept der Minne im Mittelalter aus heutiger Sicht besser zu verstehen und die Bedeutung des Falken als Symbol für Liebe, Macht und Adel im Kontext der höfischen Gesellschaft zu erforschen.
- Die symbolische Bedeutung des Falken in der mittelhochdeutschen Minnelyrik
- Die Einordnung des Falken in die mittelalterlich-höfische Gesellschaft
- Die Verwendung des Falkenmotivs in ausgewählten Minneliedern
- Die Rolle des Falken in der Beizjagd und seine Verbindung zur Minne
- Die Bedeutung des Falken als Symbol für Liebe und Macht im Kontext der höfischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext der Falknerei und ihre Bedeutung in der mittelalterlichen Gesellschaft beleuchtet. Anschließend wird der Falke als Symbol in der höfischen Gesellschaft betrachtet und in die Minnethematik der ausgewählten Texte eingeordnet. Die anschließende Analyse von sieben Minneliedern untersucht das Falkenmotiv in verschiedenen Kontexten und erkundet seine vielfältigen Bedeutungsspielräume in Bezug auf Minne, Liebe, Macht und soziale Stellung. Ein Exkurs widmet sich der Minnesymbolik der Beizjagd in ausgewählten Abbildungen von Minnesängern.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der mittelhochdeutschen Minnelyrik und dem Symbol des Falken. In diesem Kontext spielen die folgenden Schlüsselwörter eine zentrale Rolle: Falknerei, Beizjagd, Minne, Liebe, Macht, Adel, Höfische Kultur, Symbol, Metapher, mittelhochdeutsche Literatur, Minnelieder, Symbole, Bedeutungsvielfalt, kulturelle Bedeutung, höfische Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- M. Semrau (Autor:in), 2020, Die Bedeutungsspielräume des Falken in ausgewählten mittelhochdeutschen Minneliedern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1460049