In der vorliegenden Seminararbeit wird versucht; die handlungstheoretischen
Grundzüge des zeitgenössischen Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas zu
skizzieren.
Dabei werde ich als erstes auf die in Sozialwissenschaften meist implizit
verwendeten Handlungsbegriffe des teleologischen, strategischen, dramaturgischen
und kommunikativen Handelns eingehen. Diese Handlungsbegriffe werden bei
Habermas aus der Perspektive der „kommunikativen Rationalität“ analysiert.
Als zweites beschäftigt sich die Arbeit mit der Diskurstheorie Habermas. In diesem
Zusammenhang werden die für die Entstehung seiner Diskursethik bedeutenden
Theorien von Kant, Mead und den Utilitaristen von Habermas aufgegriffen. Weiterhin
wird verfolgt, wie Habermas seine Diskursethik auf die Intersubjektivität der
Menschen und auf die durch die Rationalisierung der Gesellschaft erfolgte
Universalisierung der Moral aufbaut.
Als drittes werde ich auf die diskursethische Begründung des kommunikativen
Handelns eingehen. Hier wird die Problematik der Diskursethik in dem Sinne
aufgegriffen, daß Kriterien nahegelegt werden, welche die Diskursethik Habermas’
zur Maxime für die „nicht–zerstörte“ herrschaftsfreie Sprechsituation macht. Bevor man sich mit Habermas’ Beschreibung der soziologischen Handlungsmodelle
näher beschäftigt, muss erwähnt werden, dass Sprach- und Handlungssituationen
bei Habermas eins sind. „Dort, wo der Mensch nicht unmittelbar erfolgsorientiert
handelt, ist die sprachliche Kommunikation auf intersubjektive Verständigung
angelegt“ 1 Die Sprache erhält in der Handlungstheorie Habermas’ einen besonderen
Stellenwert, denn Habermas entwickelt die Handlungstheorie aus dem Standpunkt,
dass sich das Wissen auf die Sprache selbst begründet und die Rationalisierung der
Gesellschaft auf ein Vernunftpotential zurückzuführen ist, das im sprachlich
vermittelten kommunikativen Handeln integriert ist. [...]
1 Weiss, Hilde: Soziologische Theorien der Gegenwart. Darstellung der großen Paradigmen. Wien:
Springer 1993. S. 200.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziologische Handlungsmodelle
- Teleologisches Handeln
- Normenreguliertes Handeln
- Dramaturgisches Handeln
- Kommunikatives Handeln
- Universalisierung der Moral und die Diskursethik
- Diskursethische Begründung kommunikativen Handelns
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den handlungstheoretischen Grundzügen des Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas. Dabei werden zunächst verschiedene Handlungsmodelle in den Sozialwissenschaften untersucht, bevor die Arbeit auf Habermas' Diskurstheorie und deren Bedeutung für die Entwicklung seiner Diskursethik eingeht.
- Die verschiedenen Handlungsmodelle in den Sozialwissenschaften
- Die Diskurstheorie von Habermas
- Die Bedeutung von Kant, Mead und den Utilitaristen für die Diskursethik
- Die Universalisierung der Moral durch Rationalisierung der Gesellschaft
- Die diskursethische Begründung des kommunikativen Handelns
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Themen der Seminararbeit.
2. Soziologische Handlungsmodelle
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Handlungsmodelle, die in den Sozialwissenschaften verwendet werden, darunter das teleologische, normenregulierte, dramaturgische und kommunikative Handeln.
2.1 Teleologisches Handeln
Der Abschnitt beleuchtet das teleologische Handeln, das seit Aristoteles ein zentrales Thema der philosophischen Handlungstheorie darstellt.
2.2 Normenreguliertes Handeln
Das normenregulierte Handeln wird hier vorgestellt und erläutert.
2.3 Dramaturgisches Handeln
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem dramaturgischen Handeln.
2.4 Kommunikatives Handeln
Das Kapitel analysiert das kommunikative Handeln, das für die Handlungstheorie Habermas' von besonderer Bedeutung ist.
3. Universalisierung der Moral und die Diskursethik
Dieses Kapitel befasst sich mit der Universalisierung der Moral im Kontext der Rationalisierung der Gesellschaft.
4. Diskursethische Begründung kommunikativen Handelns
Der Abschnitt behandelt die diskursethische Begründung des kommunikativen Handelns und die Kriterien, die die Diskursethik Habermas' zur Maxime für eine herrschaftsfreie Sprechsituation machen.
Schlüsselwörter
Jürgen Habermas, Handlungstheorie, kommunikatives Handeln, Diskursethik, Universalisierung der Moral, Rationalisierung der Gesellschaft, Sprachliche Kommunikation, Intersubjektivität, Dreiwelttheorie, teleologisches Handeln, normenreguliertes Handeln, dramaturgisches Handeln.
- Arbeit zitieren
- Maia Tabukashvili (Autor:in), 2003, Zu: Jürgen Habermas, Theorie kommunikativen Handels und Diskursethik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14603