Unternehmen sehen sich heute zunehmend einem starken Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Globalisierung und kürzere Produktlebenszyklen seien hier stellvertretend als zwei unter vielen Gründen angeführt. Wer als Unternehmen unter diesen verschärften Rahmenbedingungen erfolgreich sein möchte, muss die richtigen Strategien entwickeln. Neben der Strategieentwicklung ist die Strategieumsetzung für das Überleben und den Erfolg eines jeden Unternehmens unerlässlich. An diesem Punkt setzt die Balanced Scorecard (BSC) ein. Die BSC fungiert als Instrument der Strategieumsetzung und kann darüber hinaus bei der Strategieentwicklung unterstützend wirken. Die BSC, entwickelt von PROF. ROBERT S. KAPLAN und DAVID P. NORTON, erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit. Die Ursprünge der BSC gehen auf eine Studie aus dem Jahre 1990, an der 12 Unternehmen teilnahmen, zurück. Die Beteiligten gingen davon aus, dass die damals existierenden Performance-Measurement-Ansätze, welche sich hauptsächlich auf monetäre Kennzahlen beschränkten, nicht zufriedenstellend seien. Die Ergebnisse wurden in einem Artikel 1992 im Harvard Business Review „The Balanced Scorecard – Measures that drives Performance“ zusammengefasst. Im Jahr 1996 erschien das Buch „The Balanced Scorecard. Translating Strategies into Action“. Dieses Buch wird trotz des 13 Jahre zurückliegenden Erscheinungsdatums auch in aktueller Literatur zum Thema BSC noch häufig zitiert und stellt den Ausgangspunkt für die BSC-Thematik dar.
Neben der Entwicklung neuer Managementkonzepte zur Unternehmenssteuerung wurden auch bei der Beschaffung neue Ansätze erforderlich, um den gestiegenen Anforderungen durch die veränderten Rahmenbedingungen besser gerecht werden zu können. Als einige Gründe hierfür können bspw. das Image, die Stellung sowie die Arbeits- und Funktionsweise der Beschaffung innerhalb der Unternehmung herangezogen werden. Während die Tätigkeiten der Beschaffung in der Vergangenheit stark operativ geprägt waren, kommt ihr aktuell immer mehr eine strategische Bedeutung zu. Besonders in großen Unternehmen gilt der Einkauf heute nicht mehr als reiner Erfüllungsgehilfe für Produktion und Absatz, sondern fungiert als integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette mit enormen Einflussmöglichkeiten auf den Unternehmenserfolg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
- Die „,traditionelle\" Balanced Scorecard (BSC)
- Elemente einer BSC
- Vision und Mission
- Strategie
- Strategische Ziele und Strategy Maps
- Die vier Perspektiven nach NORTON und KAPLAN
- Finanzperspektive
- Kundenperspektive
- Interne Prozessperspektive
- Lern- und Entwicklungsperspektive
- Balanced Scorecard - Ein strategisches Managementsystem
- Die Beschaffungs-Balanced Scorecard (B-BSC)
- Der Beschaffungsbereich
- Begriffsabgrenzungen und Einordnung der Beschaffung
- Einfluss der Beschaffung auf den Unternehmenserfolg
- Beschaffungsziele
- Die moderne Beschaffung - Entwicklungstendenzen
- B-BSC-Ansätze
- Ansatz nach APPELFELLER/BUCHHOLZ/ROOS
- Ansatz nach JAHNS
- Ansatz nach WAGNER/KAUFMANN
- Ansatz nach HESS
- Ansatz nach HUG
- Entwicklung einer B-BSC für die Repertus AG
- Basisdaten „Repertus AG“
- Vision
- Mission
- Strategie
- Ausgangssituation
- Validierung der B-BSC-Voraussetzungen
- Commitment des Topmanagements und des Beschaffungsbereiches
- Offene Unternehmenskultur und Veränderungsbereitschaft
- Ausformulierte und gelebte Vision und Strategie
- Beschaffungsvision der Repertus AG
- Beschaffungsstrategie der Repertus AG
- Unternehmensspezifische BSC-Entwicklung
- Entwicklung der B-BSC in 4 Phasen
- Phase 1: Organisatorischen Rahmen schaffen
- Phase 2: Strategische Grundlagen klären
- Phase 3: Die B-BSC entwickeln
- B-BSC Architektur bestimmen
- Strategische Ziele ableiten
- Strategy Map erarbeiten
- Messgrößen auswählen und Zielwerte festlegen
- Strategische Aktionen bestimmen
- Phase 4: Kontinuierlichen B-BSC Einsatz sicherstellen
- Verbindung der B-BSC mit dem Risikomanagement
- Steuerung der Beschaffung mit der entwickelten B-BSC
- Zusammenfassung des Fallbeispiels
- Analyse der „traditionellen“ Balanced Scorecard und ihrer Anwendung in der Beschaffung
- Entwicklung eines B-BSC-Modells für die Repertus AG
- Darstellung der Implementierungsphasen der B-BSC
- Bewertung der Vorteile und Herausforderungen der B-BSC im Beschaffungsmanagement
- Empfehlungen zur erfolgreichen Implementierung und Anwendung der B-BSC
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung der Balanced Scorecard (BSC) als Instrument zur Steuerung der Beschaffung. Ziel ist es, anhand eines Fallbeispiels aufzuzeigen, wie eine Beschaffungs-Balanced Scorecard (B-BSC) entwickelt und im Unternehmen implementiert werden kann.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Beschaffungssteuerung mit der Balanced Scorecard ein und stellt die Problemstellung der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beschreibt die grundlegenden Elemente der „traditionellen“ BSC, inklusive der vier Perspektiven nach Norton und Kaplan. Im dritten Kapitel wird die B-BSC als Instrument des strategischen Beschaffungsmanagements betrachtet. Es werden verschiedene Ansätze zur Entwicklung einer B-BSC vorgestellt und die Entwicklungstendenzen der modernen Beschaffung beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich der Entwicklung einer B-BSC für die Repertus AG. Es werden die Basisdaten des Unternehmens, die Validierung der B-BSC-Voraussetzungen sowie die Implementierung in vier Phasen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard, Beschaffungssteuerung, strategisches Management, Beschaffungs-Balanced Scorecard, B-BSC, Implementierung, Fallbeispiel, Repertus AG, strategische Ziele, Performancemessung, Erfolgsmessung, Risikomanagement, Entwicklungstendenzen der Beschaffung, Supply Chain Management, Wertschöpfungskette.
- Quote paper
- Dennis Mürl (Author), 2010, Balanced Scorecard als Instrument zur Steuerung der Beschaffung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146037