Die Reformation als Kommunikationsereignis ist vor dem Hintergrund einer sensibilisierten,
krisenbewussten Umwelt zu sehen, welche alle Schichten der Bevölkerung erfasste. Die
Kommunikation der frühen Reformation kann nicht nur durch das gedruckte Wort allein
determiniert gesehen werden. Ziel dieser Arbeit ist es unter anderem das Zusammenspiel
gedruckter und mündlicher Propagandaformen aufzuzeigen. Dabei wird zunächst näher auf
den Begriff Propaganda eingegangen und diese unter dem Aspekt der Reformation belichtet.
Im dritten Kapitel wird auf die generelle Bedeutung des Drucks und der mündlichen
Informationsübertragung eingegangen, wobei auch die Audienz der frühen Reformation und
deren Alphabetisierungsgrad erläutert werden. Als Beispiel für gedruckte und mündliche
Verbreitungsformen der Propaganda werden in der Folge das Flugblatt sowie das Liedgut der
frühen Reformationsbewegung unter die Lupe genommen. Während das gebildete Volk
Zugang zu den aufblühenden Printmedien, wie dem Flugblatt hatte, war die breite Masse
mehr von traditionellen Medien wie Holzschnitt, Predigten und nicht zuletzt dem Liedgut
abhängig. Kapitel 3.2.2 beschäftigt sich mit dem Gewicht populärer Lieder während der
Reformation in Deutschland und der Frage, wie es das Liedgut schaffte propagandistische
Ideen durch alle Schichten der deutschen Gesellschaft zu verbreiten. Der Fokus liegt dabei auf
dem unteren Gesellschaftsschicht, welche nur einen limitierten Zugang zur Polemik der
Printmedien hatte.
Das vierte Kapitel wird darlegen in welchem Ausmaß Luther im Gegensatz zu katholischer
Polemik veröffentlicht wurde. Anhand der Adelschrift wird gezeigt, wie sich Luther gegen die
katholische Kirche und den Papst auflehnte und welchen Faktor dabei auch der deutsche
Nationalgedanke spielte, um das breite Volk für sich zu gewinnen. Darüber hinaus wird meine
Arbeit im zweiten Teil der Frage nachgehen, welche Rolle Luther hinsichtlich der
Medienkampagne und des deutschen Reiches tatsächlich einnahm.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Propaganda im Zeichen der Reformation
- Medien und Alphabetisierung
- Druck, Publikum und Alphabetisierungsgrad
- Medienformen der Propaganda
- das Flugblatt
- Musik und populäre Kultur im frühmodernen Deutschland
- die Adelschrift - Luther und Evangelischer Publizismus
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle von Propaganda in der frühen Reformationsbewegung. Sie untersucht die Interaktion von gedruckten und mündlichen Propagandamitteln und analysiert, wie sie im Kontext einer krisenhaften Gesellschaft zur Verbreitung reformatorischer Ideen beitrugen.
- Die Bedeutung von Propaganda in der Reformation
- Der Einfluss von Druck und Alphabetisierung auf die Verbreitung reformatorischer Ideen
- Die Rolle des Flugblatts und des Liedguts als Propagandamittel
- Die Rolle Luthers in der Medienkampagne der Reformation
- Die Verbindung von Propaganda und populärer Kultur im 16. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt die Reformation als Kommunikationsereignis in einer sensibilisierten, krisenbewussten Gesellschaft vor. Es wird die Zielsetzung der Arbeit erläutert und die Bedeutung des Zusammenspiels von gedruckter und mündlicher Propaganda hervorgehoben.
- Propaganda im Zeichen der Reformation: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Propaganda" und beleuchtet dessen Funktion in der frühen Reformationsbewegung. Es wird die Notwendigkeit einer einfachen und zugänglichen Kommunikation der reformatorischen Botschaft sowie die Bedeutung der Schaffung neuer Symbole und Werte hervorgehoben.
- Medien und Alphabetisierung: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung des Drucks und der mündlichen Informationsübertragung in der frühen Reformation. Es beleuchtet den Alphabetisierungsgrad der Bevölkerung und die verschiedenen Medienformen, die für die Verbreitung der Propaganda genutzt wurden. Dazu gehören das Flugblatt, Holzschnitte, Predigten und Liedgut.
- die Adelschrift - Luther und Evangelischer Publizismus: Dieses Kapitel untersucht die Rolle Luthers in der Medienkampagne der Reformation. Anhand der Adelschrift wird gezeigt, wie Luther gegen die katholische Kirche und den Papst argumentierte und das deutsche Volk auf seine Seite zu ziehen versuchte.
Schlüsselwörter
Propaganda, Reformation, Medien, Alphabetisierung, Druck, Flugblatt, Liedgut, Luther, Adelschrift, populäre Kultur, deutsche Gesellschaft, katholische Kirche, evangelischer Publizismus, Symbol, Wert, Kommunikation, Krisenbewusstsein.
- Quote paper
- M.A. Patrick Geiser (Author), 2007, Propaganda in der frühen Reformationsbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146059