Politische Attentate können als historische Ereignisse gesehen werden, „in denen lange aufgestaute Spannungen aufbrechen und Kräfte sich melden, die den Gang der Geschichte aufzuhalten oder zu beschleunigen versuchen.“
Als der Sozialdemokrat Friedrich Adler den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Reichsgraf Stürgkh im Wiener Restaurant „Meißl und Schadn“ am 21. Oktober 1916 um 14.45 Uhr mit drei Schüssen aus einer Browning-Pistole niederstreckte, fiel diese Tat in die sowohl außen- als auch innenpolitisch sehr turbulente und brisante Phase des ersten Weltkriegs.
Im Zuge der folgenden Arbeit sollen zentrale Aspekte des Attentates wie Ursachen, Umstände und Reaktionen näher untersucht werden. Bevor aber auf die eigentliche Tat eingegangen wird, werden in den ersten Kapiteln die angespannte innenpolitische Situation und die restriktive Politik basierend auf dem Paragraphen 14, der Täter Friedrich Adler und seine Entwicklung hin zum Attentat und sein Opfer Karl Graf Stürgkh näher beleuchtet, um in den folgenden Kapiteln Tat, Untersuchungshaft, Prozess und Urteile zu erläutern.
Weitere Untersuchungsgegenstände werden die Reaktionen der Presse und der Öffentlichkeit auf die Tat und die sich in der Folge des Prozesses verändernde Meinung sein. In der Herangehensweise an den Forschungsgegenstand wird die gesamte Zeitspanne vom Attentat über den Prozess bis hin zur Haftentlassung Adlers als geschlossene Einheit betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Paragraph 14
- Der Täter: Friedrich Adler und seine Entwicklung hin zum Attentat
- Das Opfer: Karl Graf Stürgkh
- Das Attentat
- Erste Reaktionen nach der Tat
- Die Voruntersuchung und Reaktionen bis Prozessbeginn
- Prozess und Urteile
- Begnadigung, Haftentlassung und Friedrich Adlers Zeit danach
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Attentat von Friedrich Adler auf den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh im Jahr 1916. Sie beleuchtet die Ursachen, Umstände und Reaktionen auf die Tat und analysiert die angespannte innenpolitische Situation Österreich-Ungarns im Kontext des Ersten Weltkriegs.
- Die Anwendung des Paragraphen 14 und die Einschränkung parlamentarischer Rechte
- Die Motivation und Entwicklung des Täters, Friedrich Adler, hin zum Attentat
- Die Person und Rolle des Opfers, Karl Graf Stürgkh, in der österreichischen Politik
- Die unmittelbaren und mittelfristigen Reaktionen auf das Attentat in der Gesellschaft und der Politik
- Der Prozess gegen Friedrich Adler und die Urteile, einschließlich der anschließenden Begnadigung und Haftentlassung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung skizziert den historischen Kontext des Attentats und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie stellt die politische und gesellschaftliche Situation Österreich-Ungarns während des Ersten Weltkriegs dar und verdeutlicht die Brisanz der Tat.
- Paragraph 14: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung des Paragraphen 14 des Staatsgrundgesetzes von 1867. Es beleuchtet die Einschränkungen der parlamentarischen Rechte in Österreich-Ungarn und die daraus resultierende Machtverschiebung hin zur Regierung.
- Der Täter: Friedrich Adler und seine Entwicklung hin zum Attentat: Dieses Kapitel widmet sich der Biografie und den Motiven des Täters, Friedrich Adler. Es untersucht seine politische Entwicklung und seinen Weg zum Attentat, der sich durch einen inneren Konflikt zwischen der Ideologie der Sozialdemokratie und der politischen Realität Österreich-Ungarns auszeichnet.
- Das Opfer: Karl Graf Stürgkh: Dieses Kapitel stellt die Person und das politische Wirken des Opfers, Karl Graf Stürgkh, vor. Es beleuchtet seine Rolle als Ministerpräsident und seine Politik, die durch einen autoritären Kurs geprägt war.
- Das Attentat: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf des Attentats selbst. Es erläutert die Umstände der Tat, die Reaktion des Opfers und die unmittelbaren Folgen des Attentats.
- Erste Reaktionen nach der Tat: Dieses Kapitel analysiert die ersten Reaktionen auf das Attentat in der Öffentlichkeit und in den Medien. Es zeigt, wie die Tat die österreichische Gesellschaft spaltet und zu unterschiedlichen Interpretationen führt.
- Die Voruntersuchung und Reaktionen bis Prozessbeginn: Dieses Kapitel beleuchtet die Voruntersuchung des Attentats und die Reaktionen auf die Anklage gegen Friedrich Adler. Es betrachtet die politische und gesellschaftliche Debatte um die Tat und den möglichen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Krieges.
- Prozess und Urteile: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess gegen Friedrich Adler und die Urteile, die gegen ihn verhängt wurden. Es analysiert die Beweislage, die Argumente der Verteidigung und die Rolle der politischen Einflussnahme im Prozess.
Schlüsselwörter
Österreich-Ungarn, Erster Weltkrieg, Politische Skandale, Gewalt, Attentat, Friedrich Adler, Karl Graf Stürgkh, Paragraph 14, Reichsrat, Sozialdemokratie, Staatsgrundgesetz, Autoritarismus, Presse, Öffentlichkeit, Prozess, Urteile, Begnadigung, Haftentlassung
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- Hubert Feichter (Author), 2007, Das Attentat Friedrich Adlers auf Ministerpräsident Stürgkh, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146080