Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder signifikante Auseinandersetzungen, die ebenso als so genannte „Ost- West-Konflikte“ betrachtet werden können. Sind es in der jüngeren Geschichte etwa die Irak-Kriege, die israelischen Unabhängigkeitskriege oder die Kreuzzüge im Mittelalter, seien es kurzfristige oder länger andauernde Konflikte, das direkte kriegerische Aufeinandertreffen zweier Feindparteien in größeren Gefechten bis hin zu bedeutenden Entscheidungsschlachten stellten in ihrer Nachwirkung bedeutende Knotenpunkte der Geschichte dar. Auch in der Antike vermochten militärische Entscheidungen auf dem Schlachtfeld Konflikte zwischen Ost- und West zu begründen, fortzusetzen oder zu beenden. Bis heute leider nicht ganzheitlich tradierte literarische Werke zeugen von der Tragweite einzelner direkter Auseinandersetzungen; wenn etwa Xenophon mit seinem Heer der Zehntausend in persischem Feindesland steht oder wenn beschrieben wird wie Alexander der Große mit seinem Heer gegen Dareios und später gegen den indischen Herrscher Poros marschiert.
Vor allem die Geschichte des berühmten Makedonenkönigs wurde mit all ihren Facetten und Handlungssträngen immer wieder bearbeitet, modifiziert oder neu ausgelegt und fand unter anderem auch deshalb ihren Niederschlag in mehreren Erzähltraditionen. Als wichtige Knotenpunkte des Handlungsstrangs nehmen die einzelnen Schlachtenbeschreibungen aber nicht nur in der Alexanderschreibung eine wichtige Rolle ein, deren Analyse und Vergleich bemerkenswerte und erstaunliche Resultate zu Tage fördert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Xenophon, Thukydides und Caesar
- Xenophon und der Zug der Zehntausend
- Thukydides und die Schlacht von Mantineia.
- Caesar und die Schlacht von Pharsalos ..
- Alexander der Große
- Die Alexanderhistoriker Arrian und Curtius Rufus
- Die Schlacht von Issos
- Die Entscheidung bei Gaugamela
- Die Ferne wird zum „neuen Osten“: Alexanders Zug gegen Poros..
- Fazit....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert antike Schlachtbeschreibungen und untersucht deren Bedeutung für das Verständnis von Konflikten an der Schnittstelle zwischen Ost und West. Die Arbeit fokussiert auf die individuelle literarische Gestaltung der Schlachtbeschreibungen und die Analyse ihrer stilistischen Mittel, um Tendenzen, Diskrepanzen und Stereotype zu identifizieren.
- Die Rolle von Schlachtbeschreibungen als Knotenpunkte der Geschichte und ihre Relevanz für die Darstellung von Ost-West-Konflikten.
- Die Analyse von literarischen Texten zur Untersuchung von stilistischen Mittel, Authentizitätsfaktoren und individuellen literarischen Zügen der Autoren.
- Der Vergleich verschiedener Textinterpretationen der Alexandergeschichte, insbesondere durch Arrian und Curtius Rufus, und die Erforschung der Unterschiede in ihren Darstellungsstilen.
- Die Untersuchung von Stereotypen und Tendenzen in der Darstellung von Griechen und Barbaren, sowie in der Beschreibung von Schlachten und Kampfformationen.
- Die Rekonstruktion des historischen Hintergrunds und die Einordnung der Schlachtenbeschreibungen in den Kontext ihrer Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz von Schlachtbeschreibungen für das Verständnis historischer Konflikte. Kapitel 2 behandelt die Werke von Xenophon, Thukydides und Caesar und untersucht ihre individuelle Gestaltung von Schlachtbeschreibungen. Hierbei werden die stilistischen Mittel, die Darstellung von Schlachten und Kampfformationen sowie die Charakterisierung von Protagonisten und Antagonisten analysiert.
Kapitel 3 befasst sich mit Alexander dem Großen und untersucht die Werke von Arrian und Curtius Rufus. Im Fokus steht die Analyse von deren Darstellungsstilen, die Interpretation der Schlachten von Issos und Gaugamela sowie der Feldzug Alexanders gegen Poros.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Antike Schlachtbeschreibungen, Ost-West-Konflikt, Historiografie, Xenophon, Thukydides, Caesar, Alexander der Große, Arrian, Curtius Rufus, Stilanalyse, Stereotypen, Kampfformationen, Perser, Griechen, Kriegführung, Machtpolitik.
- Quote paper
- Hubert Feichter (Author), 2008, Konflikte an der Schnittstelle Ost-West, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146084