Um die Effekte der „Dark Traits“ auf das kontraproduktive Arbeitsverhalten im virtuellen Kontext, der zu Zeiten stetig voranschreitender Digitalisierungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung gewinnt, besser verstehen, zukünftig genauer vorhersagen und kontrollieren zu können, widmet sich die hiesige Forschungsarbeit folgenden Hypothesen, die im Rahmen virtueller Arbeitsgruppen geprüft werden.
H1a: Personen mit hohen Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale der dunklen Tetrade weisen ein erhöhtes Auftreten von kontraproduktivem Arbeitsverhalten auf.
H1b: Personen mit hohen Ausprägungen des Persönlichkeitsmerkmals Alltags-Sadismus weisen einen erhöhten egozentrischen Führungsstil als Ausdruck von kontraproduktivem Arbeitsverhalten auf.
H2: Im zeitlichen Verlauf begünstigt eine asynchrone Kommunikationsform als Moderatorvariable ein erhöhtes Auftreten von kontraproduktivem Arbeitsverhalten bei Personen mit hohen Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale der dunklen Tetrade.
H3: Eine niedrige durchschnittliche Ausprägung der wahrgenommenen Demokratie in der Gruppe begünstigt als Mediatorvariable im Mittel ein erhöhtes Auftreten von kontraproduktivem Arbeitsverhalten bei Personen mit hohen Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale der dunklen Tetrade. Der Mediator korreliert dabei negativ mit den Persönlichkeitsmerkmalen der dunklen Tetrade und mit dem erhöhten Auftreten von kontraproduktivem Arbeitsverhalten.
Wie aus einer umfangreichen aktuellen Studie hervorgeht, ist Cybermobbing als stetig wachsendes und ernstzunehmendes Problem anzusehen, mit dem sich inzwischen 17,3% der Schüler und Schülerinnen in Deutschland konfrontiert sehen. Da mediale Diskriminierung, als Ausdrucksform von antisozialem Verhalten, in einem direkten Zusammenhang mit aversiven Persönlichkeitseigenschaften steht, scheint es für ein respektvolles und harmonisches Miteinander immer relevanter zu werden, die Forschungen zu dieser Thematik auch auf virtuelle Bildungskontexte auszuweiten.
An der hiesigen Studie nahmen insgesamt 247 Studierende (72.95% Frauen) der FernUniversität in Hagen aus dem Sommersemester 2020 und dem Wintersemester 2020/2021 teil. Aus der Gesamtstichprobe entstanden im Rahmen einer randomisierten Zuteilung 50 virtuelle Arbeitsgruppen, die je zur Hälfte eine reine synchrone oder asynchrone Gruppenkommunikationsform forcierten (zweifach-gestufter Experimentalfaktor mit erfolgreichem Manipulationscheck).
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Dark Traits in Virtuellen Teams und Ihre Einflüsse auf das Akademische Arbeitsverhalten
- Methode
- Design
- Messinstrumente
- Durchführung
- Ergebnisse
- Manipulationscheck und statistische Voraussetzungen
- Deskriptive Statistiken
- Hypothese 1
- Hypothese 2
- Hypothese 3
- Diskussion
- Schlussfolgerungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht den Einfluss von "Dark Traits" auf das akademische Arbeitsverhalten in virtuellen Teams. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Dark Traits (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus, Sadismus) und kontraproduktivem Arbeitsverhalten (CWB) in virtuellen Lernumgebungen zu analysieren. Der Einfluss verschiedener Kommunikationsformen (synchron/asynchron) wird ebenfalls betrachtet.
- Zusammenhang zwischen Dark Traits und kontraproduktivem Arbeitsverhalten (CWB) in virtuellen Teams
- Einfluss von synchroner vs. asynchroner Kommunikation auf das Auftreten von CWB
- Rolle von Gruppendemokratie als Mediator oder Moderator
- Übertragbarkeit bekannter Effekte von Dark Traits auf virtuelle Bildungskontexte
- Präventive Maßnahmen zur Vermeidung antisozialen Verhaltens in virtuellen Lernumgebungen
Zusammenfassung der Kapitel
Zusammenfassung: Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Studie zusammen. Es wird auf die steigende Bedeutung des Themas Cybermobbing hingewiesen und die Relevanz der Untersuchung von Dark Traits in virtuellen Bildungskontexten betont. Die Studie umfasste 247 Studierende in 50 virtuellen Arbeitsgruppen, die entweder synchron oder asynchron kommunizierten. Es wurden signifikante Zusammenhänge zwischen Dark Traits und CWB gefunden, während die Hypothesen bezüglich asynchroner Kommunikation als Moderator und Gruppendemokratie als Mediator nicht bestätigt wurden. Die Studie dient als Ausgangspunkt für weitere Forschung und empfiehlt präventive Maßnahmen.
Dark Traits in Virtuellen Teams und Ihre Einflüsse auf das Akademische Arbeitsverhalten: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Dark Traits ein, beginnend mit dem Zitat von Mark Twain über die dunkle Seite der menschlichen Natur. Es erläutert das Konzept der Dunklen Triade (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus) und der Dunklen Tetrade (inkl. Alltags-Sadismus) und beschreibt die einzelnen Persönlichkeitsmerkmale detailliert. Die Korrelation dieser Traits mit antisozialem Verhalten im Arbeits- und Bildungskontext wird herausgestellt, mit Beispielen wie emotionalem Missbrauch, Cybermobbing und Trolling. Der Unterschied zwischen prosozialem (OCB) und kontraproduktivem Arbeitsverhalten (CWB) wird definiert, um den Kontext der Studie zu klären.
Schlüsselwörter
Dunkle Triade, Dunkle Tetrade, Dark Traits, Counterproductive Work Behavior (CWB), Virtueller Bildungskontext, Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus, Alltags-Sadismus, Cybermobbing, Soziale Interaktion, Gruppenkommunikation, Online-Lernen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Dark Traits in Virtuellen Teams und Ihre Einflüsse auf das Akademische Arbeitsverhalten
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Die Studie untersucht den Einfluss von „Dark Traits“ (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus, Sadismus) auf kontraproduktives Arbeitsverhalten (CWB) in virtuellen Teams im akademischen Kontext. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Einfluss verschiedener Kommunikationsformen (synchron/asynchron) und der Rolle von Gruppendemokratie.
Welche Dark Traits werden untersucht?
Die Studie untersucht die Dunkle Triade (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus) und erweitert dies um den Alltags-Sadismus, also die Dunkle Tetrade. Diese Persönlichkeitsmerkmale werden auf ihren Zusammenhang mit CWB in virtuellen Lernumgebungen analysiert.
Welche Forschungsmethoden wurden angewendet?
Die Studie basiert auf quantitativen Daten von 247 Studierenden in 50 virtuellen Arbeitsgruppen. Es wurden standardisierte Messinstrumente eingesetzt, um Dark Traits und CWB zu erfassen. Die Daten wurden mittels statistischer Analysen ausgewertet.
Welche Hypothesen wurden untersucht?
Die Studie prüfte Hypothesen zum Zusammenhang zwischen Dark Traits und CWB, zum Einfluss synchroner vs. asynchroner Kommunikation auf CWB und zur Rolle von Gruppendemokratie als Mediator oder Moderator.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Es wurden signifikante Zusammenhänge zwischen Dark Traits und CWB gefunden. Die Hypothesen bezüglich der moderierenden Rolle asynchroner Kommunikation und der mediierenden Rolle von Gruppendemokratie konnten jedoch nicht bestätigt werden.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Studie?
Die Studie zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen Dark Traits und kontraproduktivem Verhalten in virtuellen Teams. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung präventiver Maßnahmen zur Vermeidung antisozialen Verhaltens in virtuellen Lernumgebungen und liefern einen Ausgangspunkt für weitere Forschung.
Wie ist der Aufbau der Studie?
Die Studie ist strukturiert in: Zusammenfassung, Einleitung mit Definition der Dark Traits und CWB, Methodenbeschreibung (Design, Messinstrumente, Durchführung), Darstellung der Ergebnisse (inklusive statistischer Analysen), Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen sowie Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie am besten?
Dunkle Triade, Dunkle Tetrade, Dark Traits, Counterproductive Work Behavior (CWB), Virtueller Bildungskontext, Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus, Alltags-Sadismus, Cybermobbing, Soziale Interaktion, Gruppenkommunikation, Online-Lernen.
Wo finde ich die vollständige Studie?
(Hier sollte der Link zur vollständigen Studie eingefügt werden)
- Quote paper
- Nathalie Nettesheim (Author), 2021, Dark Traits in virtuellen Teams und ihre Einflüsse auf das akademische Arbeitsverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1461434