Marketingkonzept für Internet Start-up zum Markteintritt


Diplomarbeit, 2008

54 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Aufgabenstellung

2. Vorgehensweise

3. Situationsanalyse
3.1 Makroanalyse
3.1.1 Umfeldanalyse
3.2 Mikroanalyse
3.2.1 Marktsituation
3.2.2 Relevanter Markt
3.2.3 Unternehmensanalyse
3.2.4 Wettbewerbsanalyse
3.2.4.1 Direkter Wettbewerb
3.2.4.2 Indirekter Wettbewerb
3.2.5 Zielgruppenanalyse

4. SWOT-Analyse
4.1 SWOT-Tableau
4.2 SWOT-Fazit

5. Zielsetzung
5.1 Unternehmensziele
5.2 Marketingziele
5.3 Kommunikationsziele
5.4 Zielgruppendefinition
5.4.1 Beschreibung
5.4.2 Identifizierung
5.4.3 Erreichbarkeit

6. Positionierung
6.1 Ist-Positionierung
6.2 Soll-Positionierung
6.3 Unique Selling Proposition - USP
6.4 Unique Communication Proposition - UCP

7. Komunikationsstrategie
7.1 Copy-Strategie
7.2 Kommunikationsmittel-Strategie

8. Kreation - Maßnahmen - Media
8.1 Kreation
8.1.1 Claim
8.1.2 Logo
8.1.3 Headline
8.1.4 Kreative Idee
8.2 Above the Line-Maßnahmen
8.2.1 Anzeigenschaltung
8.3 Below the Line-Maßnahmen
8.3.1 Online-Auftritt
8.3.2 Banner-Werbung
8.3.3 Email-Marketing/ Newsletter-Marketing
8.3.4 Empfehlungsmarketing/ Mundpropaganda-Marketing

9. Budget & Timing
9.1 Budget
9.2 Timing

10. Erfolgskontrolle

11. Ausblick

12. Abbildungsverzeichnis

13. Literaturverzeichnis/ Onlinequellen
13.1 Autoren- und Literaturverzeichnis
13.2 Online-Quellen

14.Schlusswort/ Anmerkung

1. Aufgabenstellung

Erstellung eines Marketing1 -Konzeptes für das Unternehmen White Cloth ltd.

Das Ziel ist die erfolgreiche Markteinführung in Deutschland. Damit verbunden ist die Schaffung von Bekanntheitsgrad in der Zielgruppe, die Kommunikation des Nutzens an die Zielgruppe und die Generierung von Abverkauf.

Als Etat werden 50.000€ zur Verfügung gestellt.

Das Unternehmen White Cloth Ltd. bietet ausschließlich weiße Bekleidungstextilien an, die allesamt von Designern und angesagten und qualitativ hochwertigen Labels kommen. Mit diesem Angebot richtet sich das Unternehmen an Ärzte, die eine steuerliche Berücksichtigung von Berufsbekleidung vornehmen können.

2. Vorgehensweise

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Situationsanalvse

In der Situationsanalyse werden Faktoren betrachtet, auf die das Unternehmen einerseits nicht Einfluss nehmen kann, die Makroanalyse (Umfeldanalyse), und auf die das Unternehmen direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann, die Mikroanalyse (Markt- und Wettbewerbsanalyse) - ergo: Das Unternehmen unterliegt den Faktoren der Makroumwelt, nimmt jedoch gleichzeitig Einfluss auf die Mikroumwelt.

„Wer hohe Türme bauen will,

muss lange beim Fundament verweilen. ‘2

3.1 Makroanalyse

Die Makroanalyse betrachtet alle Faktoren, die außerhalb des Einflussrahmens des Unternehmens liegen. Diese nicht zu beeinflussenden Gestaltungskräfte können Entwicklungstrends prägen, die sowohl Chancen als auch Bedrohungen für das Unternehmen mit sich bringen. Es ist wichtig, die Gestaltungskräfte zu analysieren und deren Ausprägungen frühzeitig zu erkennen. Die Literatur spricht von sechs Gestaltungskräften, die je nach Einflussnahme spezifisch analysiert werden: demografische, volkswirtschaftliche, naturgegebene, technologische, politischrechtliche und sozio-kulturelle Kräfte. Besonders von Bedeutung sind deren Konsequenzen für das Marketing.3

„Man muss zumindest versuchen zu beschreiben, was man nicht verändern kann. ‘<4)

3.1.1 Umfeldanalyse Demographische Kriterien

Unter den externen Einflussfaktoren interessiert die Bevölkerungsentwicklung am meisten, denn ein Markt besteht schließlich aus Menschen. Deshalb ist es wichtig, aktuelles Zahlenmaterial über die Bevölkerung, ihre geographische Verteilung und Dichte, ihre Mobilität und Altersstruktur zu beschaffen. Folgend werden nur die wichtigsten demographischen Entwicklungen und deren Konsequenzen für die Marketingplanung beschrieben.

Höherer Bildungsstand und folglich mehr Angestellte:®

Die Betrachtung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen 1998 ergibt, dass 79 % eine Lehre oder zumindest eine gleichwertige Ausbildung abgeschlossen haben und 9 % waren in dem Besitz eines akademischen Grades - eine sich zunehmend verstärkende Entwicklung. Der Anstieg des Bildungsniveaus dürfte unter anderem die Nachfrage nach Qualitätsprodukten wesentlich steigern. Im April 1999 waren etwa 40 Millionen deutsche erwerbstätig. Der Angestelltenanteil stieg von 29,6% im Jahre 1970 auf 43,5%. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Arbeiter von 47,4% auf 30,7%. (Dieser Trend ist in allen entwickelten Ländern zu beobachten.)

Sozio-kulturelle Kriterien

Die Gesellschaft prägen Überzeugungen, Wertevorstellungen und Normen. Praktisch unbewusst übernimmt der Mensch das Weltbild, das ihm die Gesellschaft vermittelt und das sein Verhältnis zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen, zur Natur und zum Universum bestimmt. In diesen Verhältnissen zeigen sich die kulturellen Grundwerte einer Gesellschaft.

Allgemeine Lebenseinstellungen:

Das Segment der Ärzte ist nach dem Konzept von A. Mitchell®, der sein Konzept zu „Lebenseinstellungen, mit dessen Hilfe man die Beziehung eines Menschen zur Gesellschaft beschreiben kann“ in sechs Kategorien unterteilt, als -Macher- zu betiteln. Die unter diese Kategorie fallende Personengruppe erhält das gesellschaftliche System aufrecht und funktionsfähig. Diese Personen bekleiden die Führungspositionen, sind in weltlichen Angelegenheiten engagiert, im Allgemeinen wohlhabend und ehrgeizig. Sie sind laut A. Mitchell vorwiegend in freien Berufen zu finden.4

3.2 Mikroanalyse

Die Mikroanalyse betrachtet alle Faktoren, die im Einflussrahmen des Unternehmens liegen, wie die Marktsituation, der für das Unternehmen relevante Markt, das Unternehmen selber, die direkten und indirekten Wettbewerber und die Zielgruppe.5

3.2.1 Marktsituation

Grundsätzlich ist klar zu erkennen, dass sich die Marktstruktur geändert hat. Gab es früher eine klare Ausprägung in Richtung Massenmarkt für alle Schichten, so ist in letzter Zeit deutlich zu erkennen, dass der Massenmarkt eher auf die Unterschicht und untere Mittelschicht zielt. Die Tendenz hin zum Mikromarkt, viele kleine und individuell geprägte Märkte, ist in der Oberschicht und Oberen Mittelschicht zu erkennen.

Diese Mikromärkte bringen eine Differenzierung im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Wohnort und Lebensstil, ethnische Zugehörigkeit und Bildungsniveau der Kunden mit sich.

„Jedes dieser Marktsegmente weist ganz bestimmte Präferenzen und Eigenheiten auf und kann mit Hilfe immer differenzierter Medien direkt angesprochen werden. ‘6

Weiter ist zu erwähnen, dass es in Deutschland ca. 68 Anbieter von Berufsbekleidung für Ärzte gibt. Sie werden nachfolgend dem indirekten Wettbewerb zugeordnet, da sie zwar in der Branche tätig sind, in der das Start-Up Unternehmen White Cloth ltd. einsteigt, aber das Angebot der Berufsbekleidung nicht mit dem von White Cloth ltd. zu vergleichen ist - somit nicht als direkte Wettbewerber zu sehen sind.

3.2.2 Relevanter Markt

Um den relevanten Markt konkret abzugrenzen, sprich den für das Unternehmen relevante Teil vom Gesamtmarkt genauer zu beobachten, versucht man die Marktcharakteristika herauszustellen. Anschließend greift man die Abgrenzungen in den einzelnen Unterpunkten auf und betrachtet sie gesondert.

3.2.3 Unternehmensanalyse

Das Unternehmen White Cloth ltd. ist ein Online-Start-Up, das sich ausschließlich an die Zielgruppe Ärzte wendet. Es besetzt mit dem Anbieten von exklusiver Berufsbekleidung eine Nische im Berufsbekleidungsgeschäft.

Die Spezialisierung auf Ärzte ermöglicht eine exakte Kommunikation mit den Kunden und somit die Möglichkeit, sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden zu orientieren.

Da das Unternehmen sich als Nischenbesetzer sieht, hat es keine direkte Konkurrenz. Dennoch sieht das Unternehmen alle Anbieter von Berufsbekleidung und alle gehobenen Bekleidungsgeschäfte als indirekte Konkurrenz, gegen die es sich optimal zu positionieren gilt. Das Angebot von White Cloth ltd. bezieht sich nur auf weiße Bekleidung, die von gehobenen Labels und Designern kommt. Durch das Angebot soll der Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und „Luxus am Arbeitsplatz“ geschafft werden und dadurch die Individualität eines jeden Arztes akzentuiert werden.

Angeboten werden T-Shirts, Polo-Hemden, Longsleeves, Sweatshirts, Pullover, Pullunder, Hosen und Schuhe. Der Fokus ist auf berufstaugliche Bekleidungsstücke gelegt, eine direkte Abgrenzung zu Bekleidungsgeschäften. White Cloth ltd. wird sein Angebot, wie bereits erwähnt, nur an Ärzte richten - eine Registrierung und Log-In-Funktion sichert somit die Exklusivität des Angebotes und definiert eine weitere Abgrenzung zum indirekten Wettbewerb.

Das Angebot wird konstant durch neue Kollektionen aktualisiert und sichert dadurch „frischen Wind“ in den Praxen.

Das Budget für Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen ist durch die Spezialisierung auf eine bestimme Zielgruppe als “ausreichend“ anzusehen.

3.2.4 Wettbewerbsanalyse

3.2.4.1 Direkter Wettbewerb

Da das Unternehmen White Cloth ltd. eine Marktnische besetzt, hat es momentan keine direkten Wettbewerber.

3.2.4.2 Indirekter Wettbewerb

Als indirekter Wettbewerb sind erstens alle Anbieter von Berufsbekleidung zu sehen, die ihr Angebot entweder speziell auf die Ausstattung von Ärzten ausgerichtet haben oder im Rahmen eines allgemeinen Angebotes von Berufsbekleidung auch Berufsbekleidung für Ärzte anbieten.

Als zweiten indirekten Wettbewerber sind Bekleidungsgeschäfte zu nennen, da diese ebenfalls weiße Kleidungsstücke anbieten. Grundsätzlich ist aber das Angebot allgemeiner Bekleidungsgeschäfte nicht auf Berufsbekleidung ausgelegt; eine steuerliche Berücksichtigung in der Buchführung ist nicht möglich. Aus diesen Gründen werden die Bekleidungsgeschäfte nicht weiter betrachtet.

3.2.5 Zielgruppenanalyse

Allgemein betrachtet sind alle Ärzte, ob ambulant (niedergelassen) oder stationär tätig (in Kliniken angestellt) als Zielgruppe anzusehen. In Deutschland waren Ende 2007 laut Bundesärztekammer 413.700 Ärzte gemeldet. Davon waren jedoch 98.800 ohne ärztliche Tätigkeit und somit nicht in einer Klinik oder Praxis tätig. Das heißt, dass rund 315.000 Ärzte in Deutschland ambulant oder stationär tätig waren. Folgend werden stationär tätige und ambulant tätige Ärzte näher betrachtet.

Stationär tätige Ärzte:7

Laut Statistik der Bundesärztekammer zum 31.12.2007 waren rund 150.000 der 315.000 berufstätigen Ärzte in Kliniken angestellt.

Ambulant tätige Ärzte:(7)

Laut Statistik der Bundesärztekammer zum 31.12.2007 waren rund 127.0008 der 315.000 berufstätigen Ärzte niedergelassen.

Nachfolgend werden Faktoren betrachtet, die generell auf alle Ärzte umgelegt werden können. Diese umfassen unter anderem Geschlecht, Alter, Wohnort, Einstellungen und Werteverhalten der Zielgruppensegmente.

Soziodemografische Kriterien:

Die Altersstruktur9 10 zeigt auf, dass das Durchschnittsalter bei Vertragsärzten mit 51,1 Jahren deutlich über dem Durchschnittsalter der Krankenhausärzte mit 40,9 Jahren liegt.

Geografische Kriterien:

Die Zielgruppensegmente wohnen in der Bundesrepublik Deutschland und haben dort auch ihren Ersten Wohnsitz.

Verhaltensorientierte Kriterien:

Wichtig ist es zu wissen, wie sich das Verhalten, im Speziellen das Kaufverhalten und die Internetnutzung, entwickelt. Laut Stern MarkenProfilelü InterneP1 nutzen 19 % der Gesamtbevölkerung das Internet für Einkäufe (Online-Shopping) - das ist jeder fünfte. Die Online- Shopper sind vorwiegend männlich, höhergebildet und verfügen über ein sehr hohes Haushaltsnettoeinkommen. Sie sind IT-Trendsetter und nutzen schnurlose Kommunikation überdurchschnittlich.

Die Analyse des Kaufverhaltens bringt ebenso gute Nachrichten mit sich: Laut Stern

MarkenProfilelü Mode11 wird der Bereich Mode und Bekleidung an erster Stelle genannt, in dem die Deutschen gerne mehr Geld ausgeben, weil er ihnen wichtig ist. Die Befragung12 ergab, dass 71 % Wert auf gute Passform legen wobei im Gegenzug nur 66 % für gutes Aussehen stimmten.

Grundsätzlich zeichnet sich die Zielgruppe der Ärzte durch Studium, akademischen Grad, hohes Einkommen und die hohe Verantwortung in Bezug auf die berufliche Tätigkeit aus13. Dadurch ist sie auch dem „Gesellschaftlichen Leitmilieu“ zuzuordnen. Das Gesellschaftliche Leitmilieu umfasst die Milieus der Etablierten, der Postmateriellen und der Modernen Performer.14

Im Folgenden werden die einzelnen Milieugruppen des Gesellschaftlichen Leitmilieus beschrieben, um eine genauere Vorstellung der Zielgruppe zu erhalten.

Etablierte(15) zeigen das Selbstverständnis, modern und “überlegen“ zu sein. Der Alltag ist oft durch klassisch-traditionelle Muster geprägt, d.h. die Männer sind meist in beruflich exponierter Führungsposition (Manager, Ärzte, Unternehmensleiter, höchste Positionen in politischen Ämtern) und kümmern sich aufgrund starker beruflicher Beanspruchung kaum oder gar nicht um die Organisation des Haushalts und die Erziehung der Kinder: Das übernimmt - selbstverständlich und automatisch- die Frau. Die Männer konzentrieren sich meist voll und ganz auf ihren Beruf - sie selbst und ihre Partnerin sehen das als unbedingte Notwendigkeit, denn in einer derart exponierten Stellung und der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung ist ihr Job stark personengebunden. In der Freizeit-Typologie15 ist der Etablierte unter den Vielfältig Kultur-Interessierten (umfasst etwa 18 % der Bevölkerung) zu sehen. Diese haben vor allem ein ausgeprägtes Interesse an kulturellen Bereichen. Viel öfter als die übrigen Typen der Freizeit-Typologie, ausgenommen die Postmateriellen, verbringt er seine freie Zeit mit klassischen Konzerten, Museumsbesuchen oder auch Kunstausstellungen. Aber auch in anderen Bereichen gibt sich dieser kultivierte Typ vielseitig. Besonders gerne liest er Tageszeitungen und Zeitschriften, Spaß hat er außerdem am Kochen, wobei er auch gerne auswärts essen geht. Gelegentlich verwöhnt er sich mit Wellness- und

Beauty-Aktivitäten. Frauen mit einer hohen formalen Bildung und hohem Haushaltsnettoeinkommen sind in diesem Typ tendenziell überrepräsentiert. In dem Sinus-Milieu der Etablierten sind etwa 10 % der Bevölkerung angesiedelt.(15)

- Kurzcharakteristik der Etablierten:

Das selbstbewusste Establishment. Erfolgs-Ethik, Machbarkeitsdenken und ausgeprägte Exklusivitätsansprüche.(15)

Postmaterielle(15) bilden die Avantgarde der gesellschaftlichen Struktur- und Kulturveränderungen. Vor dem Hintergrund ihrer Werte von Individualität, Aufklärung, Selbstverwirklichung und ihrer sozialpolitischen Visionen vom guten, gerechten und richtigen Leben (privat, sozial und global) verstehen sie sich als kritische Begleiter des gesellschaftlichen Wandels - aber auch als Treiber für die wichtige und richtige Sache. Typisch für das Milieu ist eine dualistische Gender- Perspektive: Jeder Mann besitzt auch weibliche Anteile, die in früheren Gesellschaften unterdrückt wurden und die Männer heute zulassen können und sollen. Umgekehrt hat jede Frau typische männliche Eigenschaften, die sie (z.B. im Beruf) zeigen darf, ohne dass sie als “männliche Frau“ diffamiert wird. Weiter zeichnen sie sich durch gehobenes Einkommen und höchste Bildungsabschlüsse aus. Ihre Grundorientierung ist von postmateriellen Werten geprägt. Auch ihre private hoch selektierte Mediennutzung lässt auf einen hohen Stellenwert von Informations- und Meinungsbildung schließen. Ihr Fernsehkonsum ist unterdurchschnittlich; dennoch haben sie eine Vorliebe für Informations- und Reportagesendungen. Mehr als die Hälfte der Postmateriellen nuten das Internet; im Vergleich zu knapp 30 % im Bevölkerungsdurchschnitt. In der Freizeit-Typologie(16) ist der Postmaterielle, ebenso wie der Etablierte, unter den Vielfältig KulturInteressierten (umfasst etwa 18 % der Bevölkerung) zu sehen. Daher wird dieser Punkt nicht weiter beschrieben. In dem Sinus-Milieu der Postmateriellen sind etwa 10 % der Bevölkerung angesiedelt.(15)

- Kurzcharakteristik der Postmateriellen:

Das aufgeklärte Nach-68er-Milieu. Liberale Grundhaltung, postmaterielle Werte und intellektuelle Interessen.(1&)

Moderne Performer*15 haben nicht den Geist und den sozialpolitischen Impetus der Postmateriellen und der 68er-Generation. Sie wollen gesellschaftliche Regeln, aber erwarten vom Staat und sozialen Bewegungen nicht, dass diese sich für ihre Rechte einsetzen: Moderne Performer und Moderne Performerinnen zeigen das Selbstbewusstsein und die Autonomie, ihre Ziele selbst mit ihren persönlichen Ressourcen und Kompetenzen durchzusetzen. Die soziale Lage der Modernen Performer zeichnet sich ebenfalls durch gehobene Einkommen und hohe Bildungsabschlüsse aus. Ihre Grundorientierung ist geprägt von Leistungsstreben und Elitebewusstsein. Im Milieuvergleich zeigen sie auch das höhere Interesse an (neuen) Medien. Sie nutzen Medien in universeller Weise sowohl zur (Weiter-) Bildung als auch zu Unterhaltungszwecken. Ihr Fernsehkonsum ist eher unterdurchschnittlich, allerdings haben sie eine Vorliebe für Unterhaltungssendungen. Fast zwei Drittel der Modernen Performer nutzen das Internet, womit dieses Milieu eine Spitzenposition einnimmt. Der Vergleich der beiden Milieus der Postmateriellen und der Modernen Performer zeigt, dass sich Milieus bei gleicher oder ähnlicher sozialer Lage in ihrer Grundorientierung deutlich unterscheiden. “Typisch Mann“ und “Typisch Frau“ sind für Moderne Performer keine festen Kategorien, sondern variable Optionen, mit denen sie mental spielen und die sie je nach Situation flexibel und auch gezielt einsetzen. Moderne Performer haben ein flexibles Rollenbild und zeigen ein variables Rollenverhalten - daher sind sie für Männer aus anderen Milieus so schwer zu begreifen und zu verstehen. In der Freizeit-Typologie(16) ist der Moderne Performer als Sozial-aktiver Sportlicher einzuordnen. Dieser Typ sprüht vor Energie. Er investiert sie nicht nur in Mannschafts- oder Einzelsportarten wie Joggen oder Rad fahren, sondern auch in gemeinnützige Arbeit in Vereinen, Parteien, Initiativen und sozialen Einrichtungen. Zusätzlich verbringen Personen dieses Typs einen weiteren Teil ihrer Freizeit vor dem Computer und im Internet, sie finden aber auch noch Zeit Musik zu hören und ins Kino oder in Kneipen auszugehen. In diesem Typ sind eher männliche, gebildete und jüngere Personen mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen vereint. In dem Sinus-Milieu der Modernen Performer sind etwa 10 % der Bevölkerung angesiedelt(15).

- Kurzcharakteristik der Modernen Performer.

Die junge und unkonventionelle Leistungselite. Intensives Leben - beruflich wie privat, Muli-Optionalität, Flexibilität und Multimedia-Begeisterung.(15)

Da jetzt ein grobes Bild der Zielgruppe vorhanden ist, wird im Weiteren der Schwerpunkt auf die SWOT-Analyse gelegt.

[...]


1 Definition Marketing (Levitt, Theodore; Marketing Mytopia; in: Harvard Business Review; JuliAugust 1960; Seite 50): „Beim Marketing stehen die Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt. Marketing ist beseelt von der Idee, die Wünsche des Kunden zu erfüllen, und zwar durch das Produkt und alle dazugehörigen Handlungen - von seiner Kreation bis hin zu seinem Verbrauch"

2 www.baw-online.de

3 Bruckner, Anton zitiert in: Kotier, Philip; Bliemel, Friedhelm; Marketing-Management (10te überarbeitete und aktualisierte Auflage); 2006; Seite 279

4 Fassbinder, Rainer Werner zitiert in: Beigbeder, Frederic: Neunundreißig Neunzig; 2001; Seite 11

5 Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes; Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland; 1997

6 Mitchell, Arnold; Stanford Research Institute; private Veröffentlichung zu -Lebenseinstellungen-

7 Meyer, A.; Mikrogeographische Marktsegmentierung in Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung; 1989; Seite 342-365 Bundesärztekammer; Statistik: Struktur der Ärzteschaft 2007

8 In der Statistik Struktur der Ärzteschaft 2007 der Bundesärztekammer werden 137.500 Ärzte genannt. Davon müssen aber 10.400 Ärzte abgezogen werden, die als angestellte Ärzte und Praxisassistenten tätig sind, um die reine Anzahl der niedergelassenen (ambulant tätigen) Ärzte zu erhalten.

9 Bundesärztekammer; KBV; Studie zur Altersstruktur und Arztzahlentwicklung; 09.10.2007

10 www.media.stern.de

11 www.media.stern.de

12 Befragt wurden 50,33 Millionen Personen im Alter von 14-64 Jahren.

13 Stratmann, Frank: praxis total für DIREKT MARKETING 06/07

14 In Anlehnung an Sinus Sociovision für das BMFSFJ: Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung vor dem Hintergrund der Sinus-Milieus 2007; und die Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de

15 In Anlehnung an www.gujmedia.de: Stern MarkenProfile 10; Märkte und Markten - Konsumgesteuerte Merkmale

Ende der Leseprobe aus 54 Seiten

Details

Titel
Marketingkonzept für Internet Start-up zum Markteintritt
Hochschule
Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation e.V.
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
54
Katalognummer
V146164
ISBN (eBook)
9783640577569
ISBN (Buch)
9783640577460
Dateigröße
3133 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Marketingkonzept, Konzept, Markteting, Internet Start-up, Marktanalyse, Managementprozess des Marketings, Konzeption, Strategische Konzeption, Strategische Markenführung, Markenführung, Unternehmensführung, Strategische Unternehmensführung, Start-up Unternehmen, Gründermarketing, Gründervermarktung, Vermarktung, Zielgruppenanalyse
Arbeit zitieren
Urs Kargl (Autor:in), 2008, Marketingkonzept für Internet Start-up zum Markteintritt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146164

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