Beginn des Essays:
Gesetzt den Fall, "Strategie [sei] die Wissenschaft des Gebrauchs von Zeit und Raum". In Anbetracht dessen, dass der Faktor „Zeit“ im politisch administrativen System zum einen durch eine hohe Aufgabendichte, aber auch durch feste Vorgaben, wie das jährliche Aufstellen eines Haushaltsplan oder die Dauer von Amtsperioden begrenzt ist, gewinnt der Aspekt „Raum“ an Wichtigkeit. Doch wie wird nun mit diesem Gestaltungsspielraum besonders in komplexen Situationen umgegangen? Wird das politisch administrative Parkett geradlinig mit Siebenmeilenstiefeln durchquert oder etwa mit unkontrollierten Trippelschritten vorsichtig erkundet?
Inhaltsverzeichnis
- Inkrementalismus - die Strategie der kleinen Schritte
- Bounded Rationality und die komplexe Realität
- Marginale Unterschiede und die Reduktion von Komplexität
- Der Prozess der wechselseitigen Angleichung
- Anpassung der Zwecke an die Mittel
- Nachteile der inkrementalistischen Vorgehensweise - Die Frage nach den „Stolperfallen“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay „Inkrementalismus - Sind kleine Schritte mehr?“ untersucht die Eignung der Strategie der kleinen Schritte, also des Inkrementalismus, als Lösungsstrategie für komplexe soziale Probleme. Er beleuchtet die Vorteile und Nachteile dieser Vorgehensweise im Kontext der politischen Entscheidungsfindung und Verwaltungsstrukturen.
- Die Anwendung des Konzepts der „Bounded Rationality“ auf die politische Entscheidungsfindung
- Die Reduktion von Komplexität durch die Konzentration auf marginale Unterschiede
- Die Rolle der wechselseitigen Angleichung von Interessen in der Politik
- Die pragmatische Anpassung der Zwecke an die verfügbaren Mittel
- Die potenziellen Stolperfallen des Inkrementalismus, insbesondere im Hinblick auf mangelnde Koordination
Zusammenfassung der Kapitel
Inkrementalismus - die Strategie der kleinen Schritte
Der Essay beginnt mit der Einführung des Inkrementalismus als Strategie der kleinen Schritte, die von Charles Lindblom entwickelt wurde. Die „Bounded Rationality“ wird als Grundlage des Inkrementalismus vorgestellt, die die beschränkte menschliche Verarbeitungskapazität und den Mangel an vollständiger Information in komplexen Situationen berücksichtigt. Lindblom argumentiert, dass in komplexen Problemfeldern eine rationale Abwägung aller Werte und Ziele unrealistisch ist und stattdessen eine inkrementale Annäherung an Lösungen bevorzugt werden sollte.
Nachteile der inkrementalistischen Vorgehensweise - Die Frage nach den „Stolperfallen“
Im zweiten Teil des Essays werden die potenziellen Nachteile des Inkrementalismus aufgezeigt. Der Essay thematisiert, dass die kleinen Schritte zwar Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen, jedoch auch zu einem Mangel an Koordination und strategischer Planung führen können. Es wird die Gefahr eines „Stolperns“ durch unkoordinierte Einzelmaßnahmen betont, die insgesamt zu suboptimalen Ergebnissen führen können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind Inkrementalismus, Bounded Rationality, komplexe soziale Probleme, politische Entscheidungsfindung, Verwaltungsstrukturen, Koordination, Strategie der kleinen Schritte, komplexe Systeme, Politikgestaltung.
- Arbeit zitieren
- Isabella Aberle (Autor:in), 2007, Inkrementalismus - Sind kleine Schritte mehr?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146297