Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit geschlechtsbezogener Bewegungssozialisation im Kindes- und Jugendalter. Dabei werden die resultierenden Konsequenzen für den koedukativen Sportunterricht aufgezeigt. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Konsequenzen ergeben sich aus der geschlechtsbezogenen Bewegungssozialisation von Kindern und Jugendlichen für den koedukativen Sportunterricht?
"Ich brauche mal eben zwei starke Jungs, die mir einen Kasten bringen!". Diese scheinbar harmlose Aufforderung mussten sich vermutlich schon viele Schüler*innen anhören. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass in diesem Satz geschlechtsbezogene Zuschreibungen getätigt und die Mädchen als schwach stigmatisiert werden. Diese und ähnliche Aussagen deuten an, dass geschlechtsbezogene Denkweise im sozialisierten Menschen tief verwurzelt sind. Auch in der Schule kommen sie zum Vorschein. Da Schüler ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten – im Gegensatz zum Fach Mathematik – über ihren Körper zum Vorschein bringen, steht zwangsläufig auch das Geschlecht auf der sozialen Bühne des Sportunterrichts. Während das biologische Geschlecht seit der Geburt feststeht, bildet sich das soziale Geschlecht erst im Laufe der Sozialisation aus. Verschiedene Sozialisationsinstanzen tragen geschlechtsstereotypische Erwartungen an Kinder und Jugendliche heran. Dieses hat nicht nur Auswirkungen auf die Geschlechtsidentität, sondern sorgt auch dafür, dass Jungen und Mädchen in ihren bewegungsbezogenen Verhaltensweisen geschlechtsstereotypisch sozialisiert werden. Welche Auswirkungen dieses für Kinder und Jugendliche hat und welche Konsequenzen sich daraus für den Sportunterricht ergeben, wird in dieser Hausarbeit dargestellt.
In Kapitel 2.1 werden die zentralen Begrifflichkeiten im Kontext Geschlecht und Bewegungssozialisation definiert. Im Anschluss daran wird herausgearbeitet, welchen Einfluss die verschiedenen Sozialisationsinstanzen nach Bauer und Hurrelmann auf die geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation von (Klein)Kindern und Jugendlichen hat. Um die Konsequenzen für den koedukativen Sportunterricht in Kapitel 3 herausarbeiten und so die Forschungsfrage beantworten zu können, wird in Kapitel 2.3 zunächst erläutert, wie sich die bisherigen Sozialisationserfahrungen der Schüler*innen auf das gemeinsame Sporttreiben im Sportunterricht auswirkt. Auf die Koedukationsdebatte wird nicht eingegangen. Die Hausarbeit endet mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.1.1 Sex, Gender und (un) doing gender.
- 2.1.2 Geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation.
- 2.2 Einfluss der Sozialisationsinstanzen auf die geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation
- 2.2.1 Familie.
- 2.2.2 Erziehungs- und Bildungseinrichtungen.
- 2.2.3 Peers.
- 2.2.4 (Soziale) Medien.
- 2.3 Der Sportunterricht als Sozialisationsraum.
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 3. Konsequenzen für den Sportunterricht.
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der geschlechtsbezogenen Bewegungssozialisation von Kindern und Jugendlichen auf den koedukativen Sportunterricht. Sie zielt darauf ab, die zentralen Begrifflichkeiten im Kontext von Geschlecht und Bewegungssozialisation zu definieren und den Einfluss verschiedener Sozialisationsinstanzen auf die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Bewegungsmustern zu analysieren. Darüber hinaus werden die Konsequenzen dieser Sozialisationsprozesse für die Praxis des Sportunterrichts diskutiert.
- Definition von Sex, Gender und Doing Gender
- Einfluss verschiedener Sozialisationsinstanzen auf die geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation
- Der Sportunterricht als Sozialisationsraum
- Konsequenzen für den koedukativen Sportunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2.1 legt den Fokus auf die Definition zentraler Begrifflichkeiten im Kontext der geschlechtsbezogenen Bewegungssozialisation. Dabei werden Sex, Gender und Doing Gender voneinander abgegrenzt und die Bedeutung des Begriffs der Bewegungssozialisation im Kontext der Persönlichkeitsentwicklung erläutert.
Kapitel 2.2 beleuchtet den Einfluss verschiedener Sozialisationsinstanzen auf die geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation. Dabei werden die Familie, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, Peers und (Soziale) Medien als wesentliche Einflussfaktoren dargestellt und deren Auswirkungen auf die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Bewegungsmustern diskutiert.
Kapitel 2.3 widmet sich dem Sportunterricht als Sozialisationsraum und analysiert, wie die bisherigen Sozialisationserfahrungen von Schüler*innen das gemeinsame Sporttreiben im Sportunterricht beeinflussen.
Schlüsselwörter
Geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation, Sex, Gender, Doing Gender, Sozialisation, Sozialisationsinstanzen, Familie, Schule, Peers, Medien, Sportunterricht, Koedukation.
- Quote paper
- Janik Bohne (Author), 2023, Geschlechtsbezogene Bewegungssozialisation im Kindes- und Jugendalter. Konsequenzen für den koedukativen Sportunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1463454