Kaiser Wilhelm II. ist eine bedeutende Figur der Deutschen Geschichte und gerade auch der Geschichte des deutschen Reiches. Im kollektiven Volksgedächtnis erinnert man sich seiner vornehmlich in der Rolle des Kaisers, unter dem Bismarck ging und der I. Weltkrieg, jene "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts, ihren Lauf nahm. Doch was für ein Mensch war dieser Kaiser?
Je intensiver man sich mit innen- wie außenpolitischen Ereignissen, Entscheidungen und Skandalen dieser Zeit beschäftigt, desto vielschichtiger und bisweilen auch rätselhafter gerät das Bild dieses letzten deutschen Kaisers. Da ist zum einen der Monarch, der strotzt vor Tatenkraft und Entschlussfreudigkeit, der Widerstände überwindet und sein Volk mit fester aber gütiger Hand führt, wie er es zum Beispiel in der sozialen Frage oft versuchte. In diesem Zusammenhang ließ er es sich häufig nicht nehmen selbst zu versuchen die Dinge zu richten und lud 1890 z.B. einen allgemeinen Sozialkongreß zur Internationalen Arbeiterschutzkonferenz nach Berlin ein. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen war meist denkbar gering und sie fußten eher auf dem Willen, denn auf Kompetenz.Dann ist da zum anderen der überarbeitete Kaiser, der sich manchmal gänzlich zurückzieht, weil die Anforderungen und Pflichten ihm über den Kopf wachsen. Ein Kaiser, der manchmal volle 24 Stunden nicht aus dem Bett kommt, weil er die Ruhe benötigt und sich keinesfalls mit starker Hand um die Belange des ihm untertänigen deutschen Volkes kümmert. Etwas, das kaum Niederschlag im kollektiven Gedächtnis gezeigt hat, zumal derartige Zustände auch eher im privaten Rahmen blieben und nicht öffentlich thematisiert wurden.
Und zu guter Letzt ist da der Kaiser in seinem natürlichen Gesamtwesen, welches beide eben beschriebenen Seiten Wilhelms in sich vereint. Ein Wesen, das teilweise so widersprüchlich ist, dass schon viele der Zeitgenossen Wilhelms sich fragten, sei es heimlich oder offen, ob der Kaiser denn wirklich für vernünftig und voll zurechnungsfähig erklärt werden könne, oder ob nicht eher das Gegenteil der Fall sei.
Inhaltsverzeichnis
- Woran litt Kaiser Wilhelm II.?
- Der Mensch Wilhelm II.
- Die vielschichtigen Facetten eines Kaisers
- Wilhelm in den Augen seiner Zeitgenossen
- Eine Frage nach der geistigen Verfassung
- Beispiele für Wilhelms Sonderlichkeiten
- Charakterliche Reifung und extreme Selbstherrlichkeit
- Die subjektiv eingefärbte Sicht der Dinge
- Die Frage des „Cäsarenwahnsinns“
- Einblicke in Wilhelms Psyche
- Die Suche nach Erklärungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Frage nach der mentalen Verfassung von Kaiser Wilhelm II. Er analysiert die zahlreichen Widersprüche und Sonderlichkeiten in Wilhelms Verhalten und hinterfragt, ob diese auf eine Geisteskrankheit zurückzuführen sind. Der Autor untersucht dabei verschiedene Aspekte, die zur Entstehung dieser Zweifel geführt haben könnten.
- Die vielschichtigen Facetten des Kaisertums Wilhelm II.
- Die Auswirkungen von Wilhelms Persönlichkeit auf die deutsche Außenpolitik
- Die Frage nach dem „Cäsarenwahnsinn“ und mögliche Erklärungen für Wilhelms Verhalten
- Die Rolle von Wilhelm II. im Kontext der deutschen Geschichte
- Die Auswirkungen von Wilhelms mentaler Verfassung auf seine Umgebung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Frage nach der mentalen Verfassung von Kaiser Wilhelm II. und beleuchtet die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit. Der Autor zeichnet ein komplexes Bild des Kaisers, das sowohl seine Tatkraft und Entschlossenheit als auch seine Launenhaftigkeit und Unberechenbarkeit widerspiegelt.
- Im zweiten Kapitel wird die Frage nach dem „Cäsarenwahnsinn“ aufgegriffen. Der Autor beschreibt verschiedene Situationen, die bei den Zeitgenossen Zweifel an Wilhelms geistiger Verfassung aufkommen ließen. Beispiele für Wilhelms Sonderlichkeiten, wie seine extreme Selbstherrlichkeit und seine stark subjektiv geprägte Sicht der Dinge, werden diskutiert.
- Kapitel drei befasst sich mit den möglichen Erklärungen für Wilhelms Verhalten. Der Autor beleuchtet verschiedene Ansätze, darunter die schwierige Geburt des Kaisers und die Möglichkeit, dass seine Verhaltensmuster auf eine geistige Krankheit hindeuten könnten.
Schlüsselwörter
Der Essay konzentriert sich auf die Persönlichkeit und die geistige Verfassung von Kaiser Wilhelm II., besonders im Kontext des „Cäsarenwahnsinns". Wichtige Themen sind die Analyse von Wilhelms Verhalten und die Frage nach möglichen Erklärungen für seine Sonderlichkeiten. Der Autor beleuchtet die Bedeutung der historischen Quellen, die in seiner Analyse eine zentrale Rolle spielen.
- Quote paper
- Thomas Marx (Author), 2005, Woran litt Kaiser Wilhelm II.?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146431