„Mit der Großtechnik haben wir uns dem Spruch verschrieben, daß die Welt von
morgen der von gestern nicht ähnlich sein wird.“
Die moderne Technik verleiht uns eine Macht die immer schneller zu wachsen
scheint und immer mehr droht sich in ihrem Wachstum zu verselbstständigen. Eine
neue Form der Ethik ist von Nöten uns die Richtlinien zu zeigen, an denen man sich
orientieren kann, da alle klassische Ethik immer rein auf die Gegenwart und auf die
unmittelbaren Konsequenzen einer Tat bezogen war und zudem immer den
Menschen selbst zum Mittelpunkt hatte.2 Hans Jonas hat mit seinem „Prinzip
Verantwortung“ den Versuch unternommen eine dringend benötigte Zukunftsethik zu
begründen, damit auch in Zukunft eine Menschheit in würdiger Art und Weise zu
existieren vermag. Unter anderem postuliert er die Möglichkeit eines „sittlichen
Eigenrechtes“ der Natur, durch welches die Ethik vom Menschen auf das gesamte
Sein erweitert würde. Ein nicht eben kleiner Schritt! Ziel dieser Arbeit wird es sein zu
prüfen, ob Hans Jonas mit seiner Zukunftsethik einen anthropozentrischen Ansatz
verfolgt und ob das „sittliche Eigenrecht“ überhaupt in die übrige Argumentation
hineinpasst. Zu diesem Zweck wird zunächst die Zukunftsethik mit ihren wichtigsten
Merkmalen erläutert werden. Anschließend soll Jonas´ Beweisführung für das sittliche
Eigenrecht der Natur nachvollzogen werden, in welcher er versucht zu zeigen, dass
die Natur einen Anspruch aus sich selbst heraus auf die treuhänderische
Wahrnehmung ihrer Interessen durch uns hat. Abschließend wird die Frage nach der
Ausrichtung der Theorie vom Eigenrecht und der Zukunftsethik aufgeworfen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zukunftsethik und Futurologie
- Der Wert des Seins und der Anspruch auf Sein
- Ist die Verantwortung für die Natur anthropozentrisch?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Hans Jonas' „Prinzip Verantwortung" im Hinblick auf seine anthropozentrische Ausrichtung. Sie untersucht, ob Jonas' Zukunftsethik eine Erweiterung des ethischen Horizonts auf die Natur beinhaltet und ob das "sittliche Eigenrecht" der Natur einen kohärenten Bestandteil seiner Argumentation darstellt.
- Zukunftsethik als Reaktion auf die Herausforderungen der modernen Technik
- Das "sittliche Eigenrecht" der Natur und seine Begründung
- Die Rolle der Futurologie in der Zukunftsethik
- Die anthropozentrische Perspektive in Jonas' Argumentation
- Die Bedeutung des Vorsorgeprinzips und der Heuristik der Furcht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz von Hans Jonas' „Prinzip Verantwortung" im Kontext der modernen Technik und ihrer Auswirkungen auf die Zukunft der Menschheit vor. Sie skizziert die zentralen Argumente und den Untersuchungsgegenstand der Arbeit.
- Zukunftsethik und Futurologie: Dieses Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit einer Zukunftsethik angesichts der neuartigen Möglichkeiten und Herausforderungen der modernen Technik. Jonas' Konzeption einer Zukunftsethik wird vorgestellt, die sich von traditionellen ethischen Ansätzen unterscheidet und die langfristigen Folgen menschlichen Handelns in den Vordergrund stellt. Die Rolle der Futurologie als notwendige wissenschaftliche Disziplin für die Gestaltung der Zukunft wird erläutert.
- Der Wert des Seins und der Anspruch auf Sein: Dieses Kapitel untersucht Jonas' Argumentation für das "sittliche Eigenrecht" der Natur. Es wird dargelegt, wie Jonas den Wert des Seins und den Anspruch auf Sein nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf die Natur erstreckt.
- Ist die Verantwortung für die Natur anthropozentrisch?: Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob Jonas' Konzept der Verantwortung für die Natur tatsächlich einen anthropozentrischen Ansatz verfolgt. Es werden die Argumente für und gegen eine anthropozentrische Ausrichtung von Jonas' Theorie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Zukunftsethik, Prinzip Verantwortung, Hans Jonas, Anthropozentrismus, Naturrecht, Futurologie, Heuristik der Furcht, Vorsorgeprinzip, Moderne Technik, Nachhaltigkeit, Ethik, Eigenrecht der Natur.
- Arbeit zitieren
- Thomas Marx (Autor:in), 2007, Das „Prinzip Verantwortung“ – ein anthropozentrischer Ansatz?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146443