Die Geschichte der Photographie ist noch relativ jung und ihre moderne Entwicklung beginnt
mit dem ersten Photo, angefertigt durch Joseph Nicéphore Nièpce im Jahre 1826. Die
Geschichte der Photographie als Dokumentierungsinstrument für militärische Ereignisse setzt
in umfassenderem Rahmen mit dem Krimkrieg (1853–1856) und dem amerikanischen
Bürgerkrieg (1861-1865) ein. Von da an machte die Technik immer schneller immer größere
Sprünge, so dass bereits im Ersten Weltkrieg, nicht einmal 100 Jahre nach Nièpce, sie soweit
fortgeschritten war, dass der Verlauf dieser Auseinandersetzung so umfassend dokumentiert
werden konnte, dass man sich auch heute noch dieses gewaltigen Krieges in einer Vielzahl an
Bildern zu erinnern vermag. In dieser Hinsicht ist es überhaupt der erste Krieg, dessen man
sich vornehmlich in Bildern zu erinnern vermag.
Ziel dieser Arbeit wird es sein die Bildgeschichtsschreibung des Ersten Weltkrieges nach
Holzer darzustellen. Darüber hinaus wird auf spezifische Besonderheiten eingegangen werden,
die ein Photo als Quelle mit sich bringt, sowie generell der historische Kontext untersucht
werden wird, in dem die Bilder zu betrachten sind. Speziell die Art und Weise, wie Holzer mit
dem Material arbeitet und es interpretiert, soll untersucht werden. Abschließend wird ein
genauerer Blick auf die Arbeit Holzers geworfen werden um einige Sachverhalte kritischer zu
durchleuchten. Hauptsächlich werde ich mich in dieser Arbeit auf das von Holzer
herausgegebene Buch „Mit der Kamera bewaffnet“ stützen, erschienen 2003 im Jonas Verlag,
sowie auf die beiden polarisierenden Bildbände „Eine ganze Welt gegen uns“ von Wilhelm
Reetz, erschienen 1934, und „Krieg dem Kriege“ von Ernst Friedrich, erschienen 1925.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Photo als Quelle
- Zur Bildgeschichtsschreibung des Ersten Weltkrieges
- ,,Krieg dem Kriege“ / „Eine ganze Welt gegen uns“
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bildgeschichtsschreibung des Ersten Weltkriegs, wobei der Fokus auf der Analyse von spezifischen Fotografien als Quellen liegt. Im Besonderen wird die Arbeit von Anton Holzer und seine Interpretation des Bildmaterials beleuchtet. Zudem werden die Besonderheiten von Fotografien als Quellen im historischen Kontext betrachtet. Die Arbeit untersucht kritisch die Arbeit Holzers und analysiert die Bildbände "Eine ganze Welt gegen uns" von Wilhelm Reetz und "Krieg dem Kriege" von Ernst Friedrich.
- Die Rolle der Photographie als Quelle für die Historiographie des Ersten Weltkriegs
- Die Interpretation von Fotografien als Ausdruck der subjektiven Sichtweise des Photographen
- Die Verwendung von Fotografien in der Propaganda und die Gestaltung von öffentlichen Wahrnehmungen
- Die Analyse von spezifischen Bildbänden und deren Rezeption im historischen Kontext
- Die kritische Bewertung der Arbeit von Anton Holzer und seine Interpretation des Bildmaterials
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die historische Entwicklung der Fotografie als Dokumentierungsinstrument dar. Sie erläutert die Ziele und den Fokus der Arbeit sowie die zu analysierenden Quellen.
- Das Photo als Quelle: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den spezifischen Eigenschaften von Fotografien als Quellen für die Geschichtsforschung. Es werden die Herausforderungen der Interpretation und die Bedeutung des Kontextes, in dem Fotografien entstanden sind, diskutiert.
- Zur Bildgeschichtsschreibung des Ersten Weltkrieges: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Bildgeschichte des Ersten Weltkriegs.
- ,,Krieg dem Kriege“ / „Eine ganze Welt gegen uns“: Hier werden die Bildbände von Ernst Friedrich und Wilhelm Reetz analysiert. Es wird die Intention der jeweiligen Werke und ihre Bedeutung im historischen Kontext beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Fotografie, Bildgeschichte, Erster Weltkrieg, Propaganda, Historiographie, Bildinterpretation, Anton Holzer, Wilhelm Reetz, Ernst Friedrich. Die Analyse der Bildbände „Krieg dem Kriege“ und „Eine ganze Welt gegen uns“ sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit von Anton Holzer stehen im Vordergrund.
- Quote paper
- Thomas Marx (Author), 2008, Photographie im I. Weltkrieg – Zur Bildgeschichtsschreibung des Weltkrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146447