Diese Arbeit wird sich den Betrachtungen John Lockes über den
Menschlichen Verstand widmen, und zwar im Besonderen seinem Konzept der angeborenen
spekulativen Ideen, beziehungsweise seiner Widerlegung dieses Konzeptes. Denn die
Auffassung Lockes ist es, dass wir vollkommen unbefleckt in diese Welt kommen, als eine
„tabula rasa“, gleich einem noch unbeschrieben Wachstäfelchen, in welches erst die Zeichen
noch hineinkommen müssen. Leibnitz hingegen vertritt die Position, dass es solche
angeborenen Ideen sehr wohl gibt, und dass sie unabdingbarer Bestandteil unserer selbst sind.
Locke legte seine Auffassungen hierzu und zu weiteren Betrachtungen über den menschlichen
Verstand in seiner Schrift „An Essay Concerning Human Understanding“ (Versuch über den
menschlichen Verstand) dar, welche 1690 erschien. Das Werk Leibnitz‚, in welchem er
ausführlich einer Kritik an Lockes Werk nachgeht und sich hierbei Schritt für Schritt am
„Versuch über den menschlichen Verstand“ orientiert, nannte er „Neue Abhandlungen über
den menschlichen Verstand“. Hierin lässt er die Auseinandersetzung mit Locke über einen
Dialog geschehen, in welchem die eine Figur, Theophilus, ihn selbst repräsentiert, und die
andere, Philalethes, die Argumentation Lockes verteidigt. Leibniz macht schon ganz zu beginn
klar, dass er Lockes Werk zwar sehr schätzt, aber „in einigen wichtigen Punkten die Vernunft
mehr gelten solle als seine [Lockes] Autorität“1. Seine „neue Abhandlung“ erscheint 1765,
also gut 49 Jahre nach seinem Tod 1716.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von den angeborenen Ideen
- Die Diskussion zwischen Theophilus und Philalethes
- Ist die Kritik an Locke gerechtfertigt?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert John Lockes Konzept der angeborenen Ideen und untersucht Leibniz' Kritik daran. Sie beleuchtet die Argumentation Lockes, der in seinem Werk „Versuch über den menschlichen Verstand“ behauptet, dass Menschen als „tabula rasa“ geboren werden und keine angeborenen Ideen besitzen. Leibniz widerspricht diesem Standpunkt in seiner „Neuen Abhandlungen über den menschlichen Verstand“ und argumentiert für das Vorhandensein angeborener Prinzipien, die als göttlicher Funke in uns wirken.
- Lockes Konzept der „tabula rasa“ und die Ablehnung angeborener Ideen
- Leibniz' Argumentation für die Existenz angeborener Ideen und ihre göttliche Grundlage
- Die Rolle von Wahrnehmung und Erfahrung im Prozess der Erkenntnisgewinnung
- Die Bedeutung von Vernunft und Reflexion für die Entdeckung angeborener Wahrheiten
- Die Kritik an Lockes Argumenten und Leibniz' Gegenargumente
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt Lockes Konzept der angeborenen Ideen und Leibniz' Kritik daran vor, die sich in deren jeweiligen Werken „Versuch über den menschlichen Verstand“ und „Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand“ äußert.
- Von den angeborenen Ideen: Dieses Kapitel untersucht Lockes und Leibniz' Standpunkte zu angeborenen Ideen. Leibniz argumentiert für deren Existenz und sieht sie als göttliche Prinzipien, während Locke sie ablehnt und die Bedeutung von Wahrnehmung und Erfahrung hervorhebt.
- Die Diskussion zwischen Theophilus und Philalethes: Hier wird die Argumentation von Leibniz, verkörpert durch Theophilus, und Lockes Standpunkt, vertreten durch Philalethes, in einem Streitdialog gegenübergestellt.
- Ist die Kritik an Locke gerechtfertigt?: Dieses Kapitel analysiert Leibniz' Kritik an Lockes Argumentation und untersucht, ob sie stichhaltig ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen angeborene Ideen, „tabula rasa“, göttlicher Funke, Vernunft, Reflexion, Wahrnehmung, Erfahrung, Erkenntnisgewinnung, Philosophie, Locke, Leibniz, „Versuch über den menschlichen Verstand“, „Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand“.
- Arbeit zitieren
- Thomas Marx (Autor:in), 2006, John Locke über die angeborenen Ideen und Leibniz Kritik daran, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146460