Wasser und Wohnen. Der Lebensalltag in der römischen Stadt (Unterrichtsversuch im Fach Geschichte, 6. Klasse)


Examensarbeit, 2009

55 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

Zusammenfassung

Inhalt

Einleitung

1. Planung
1.1 Lerngruppenbeschreibung
1.2 Unterrichtszusammenhang
1.3 Sachanalyse
1.4 Didaktische Konstruktion
1.4.1 Relevanz
1.4.2 Konzeption des Erkenntnisprozesses der ersten Stunde
1.4.3 Konzeption des Erkenntnisprozesses der zweiten Stunde
1.4.5 Lehrziele
1.5 Methodische Überlegungen
1.6 Hausaufgaben

2. Durchführung
2.1 Erste Stunde: „Warum lebt’s sich überall besser als in Rom?“
2.2 Zweite Stunde: „Warum waren die römischen Thermen so groß?“

3. Reflexion
3.1 Lehrziele
3.2 Lerngruppe
3.3 Impulsgebung und Lehrerverhalten
3.4 Materialentscheidungen
3.5 Methodenwahl und Kompetenzförderung
3.6 Fazit

4. Literaturliste

5. Anhang
5.1 Kommentierter Sitzplan
5.2 Verlaufspläne
5.2.1 Übersicht über den Unterrichtszusammenhang
5.2.2 Geplanter Verlauf der ersten Stunde
5.2.3 Geplanter Verlauf der zweiten Stunde
5.3 Einstiegsmaterialien
5.4 Texte
5.5 Tafelbilder

Zusammenfassung

Viele Schüler kommen mit den Spuren vergangener Zeiten in Kontakt. Berührungspunkte ergeben sich nicht nur in ihrer eigenen Heimat, sondern besonders mit römischen Bauten während möglicher Reisen im Mittelmeerraum. Die erhaltenen Aquädukte, Brunnen, Thermen und Theater hinterlassen bei den Schülern einen bleibenden Eindruck. Den Schülern wird die Bedeutung der römischen Baukunst für die Gegenwart bewusst. Der Geschichtsunterricht soll den Schülern helfen, sich diese Blütezeit Roms vorzustellen und sich der Bedeutung bewusst zu werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt einen Unterrichtsversuch in einer 6. Klasse, der auf Grundlage römischer Texte die Parallelen und Unterschiede zwischen antiker und heutiger Alltagskultur untersucht. Dabei sollen die Methoden geschult und die Gemeinsamkeiten mit der Antike hinterfragt werden.

Dieses Konzept wurde von den Schülern sehr gut angenommen. Im Verlauf der vorgestellten Unterrichtsreihe hatten sie viel Freude daran, anhand der antiken Texte die Beziehung zwischen Wassernutzung und Alltag hinsichtlich verschiedener Themen zu untersuchen. Bei näherer Betrachtung kam zu dem Eindruck scheinbarer Ähnlichkeiten das Bewusstsein für die gleichzeitige Fremdheit der antiken Kultur. Die intensive Beschäftigung mit den „Zeitzeugenberichten“ wirkte anschaulich und interessant, konnte aber nicht immer ohne darstellende Ergänzung bleiben. Eine ähnliche Beobachtung musste bei den Bildern gemacht werden: als erste Erarbeitung stellen Abbildungen von Ruinen die Schüler vor Schwierigkeiten. Aber Rekonstruktionen sind auch Interpretationen, und daher durch Kenntnisstand und Vorliebe des Urhebers geprägt. Die Schüler zeigten großes Interesse, auch weiterhin die Perspektiven antiker Darstellungen und moderner Interpretationen zu vergleichen.

Einleitung

Durch die zunehmende Mobilität und die z. T. weiten Reisen der Familien werden viele Schüler in den Ferien mit den Überresten vergangener Zeiten und Kulturen konfrontiert. Sie sehen rekonstruierte Häuser und Städte, aber auch Ruinenanlagen. Dadurch ist ihre Fantasie gefordert, sich die damaligen Bauten und das Leben in und zwischen ihnen vorzustellen. Der Geschichtsunterricht schafft inhaltlich und methodisch die Voraussetzungen für diese Vorstellung und hilft ihnen, den Bezug zu ihrer Gegenwart herzustellen. So erreichte die römische Lebenskultur im ersten Jahrhundert nach Christus einen sehr hohen Stand, der etwa dreihundert Jahre anhielt. Auch nach dem Untergang des Weströmischen Reiches blieb die Erinnerung daran erhalten, ebenso der Wunsch, diesen hohen Standard wieder zu erreichen. Vor allem der Entwicklungsstand von Straßen und Wassersystemen für die Allgemeinheit wurde erst in der Moderne wieder erreicht. Dazu gehört vor allem das komplexe System der Wasserversorgung. Aquädukte wie der Pont du Gard, über den Nîmes versorgt wurde, oder das Aquädukt in Segovia dominieren bis heute die Landschaft, kunstvolle Brunnen und Thermen verbesserten die Lebensqualität der Städte.

Neben den baulichen Überresten berichten auch Schriftquellen anschaulich über das Leben zwischen Aquädukten, Brunnen und Thermen und zeigen darüber hinaus, dass es um weit mehr ging als die Bereitstellung von Wasser zum Trinken und Waschen. Die Texte deuten darauf hin, dass das tägliche Leben davon bestimmt war, und dass vor allem die Thermen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielten; badeten und spielten hier doch alle Schichten zusammen - und ohne Abzeichen ihres Standes, denn es gab keine Badeanzüge. Während heutzutage Brunnen nur dem Schmuck dienen und in heutigen Thermen kaum mit anderen Gästen interagiert wird, waren in der Antike öffentliche Brunnen und die Thermen Orte des Gesprächs, des Handels und nicht zuletzt des Spiels.

Die vorliegende Arbeit untersucht, ob für Schüler die römische Alltagskultur in Bezug auf die Wasserversorgung durch authentische Quellen anschaulicher gemacht werden kann als durch die in Schulbüchern oft bevorzugten Grafiken und Darstellungstexte. Dabei kann auf Bilder zur Veranschaulichung keinesfalls verzichtet werden, wichtig ist allein, dass die von den antiken Autoren vermittelten schriftlichen Darstellungen anschaulicher sein können als ein Foto, sogar anschaulicher als ein Rundgang durch die Ruinen der Aquädukte und der Thermen selbst. Diese schriftlichen Darstellungen verhelfen den Schülern zu einem lebendigen Einblick in die damalige Lebenswelt.

1. Planung

1.1 Lerngruppenbeschreibung

Das Fach Geschichte wird in der 6a in zwei Wochenstunden epochal erteilt. Seit Schuljahrsbeginn unterrichte ich dort 21 Mädchen und sieben Jungen1 im Ausbildungsunterricht bei Herrn L.. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrer ist durch gegenseitigen Respekt und Freundlichkeit geprägt. Die Lernatmosphäre ist entspannt und die Schüler sind am Stoff interessiert, einige beschäftigen sich über den Unterricht hinaus eigenständig mit den behandelten Themen. Die Lerngruppe ist als durchschnittlich leistungsstark und motiviert zu bezeichnen, ein Großteil der Schüler ist bereit, den Unterricht produktiv mitzugestalten.2 Es gibt in der Klasse eine unruhige Gruppe Schüler, die sich gegenseitig vom Unterricht ablenken. Das trifft vor allem auf S , R und M zu, die gerade zu Beginn von Erarbeitungsphasen deshalb zur konzentrierten Mitarbeit aufgefordert werden müssen. Vor allem S und R neigen besonders zu Zwischenrufen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, hat der Klassenlehrer noch eine Woche vor Beginn der Examensreihe diese drei Schüler auseinander gesetzt, wodurch sie bereits bessere Leistungen zeigen. Auch bei E , L , L und D fehlt in diesen Anfangsphasen die Konzentration. Die größte Leistungsbereitschaft zeigt sich vor allem bei J , E und zuweilen MH . Daneben gibt es eine Gruppe schweigsamer, aber den Unterricht verfolgender Schüler, besonders einige Mädchen (C , M , I , F und E ) beteiligen sich selten bis gar nicht und müssen vom Lehrer bevorzugt in Präsentationsphasen zur Mitarbeit aufgefordert werden.

Die Schüler sind mit allen Sozialformen vertraut, wegen der genannten Konzentrationsschwächen eignen sich aber Partner- und Gruppenarbeiten vor allem in der ersten Erarbeitungsphase nicht. Die Kompetenzen sind in den für die Klassenstufe üblichem Maß ausgeprägt;3 An den Gebrauch von Fachtermini muss zuweilen erinnert werden (Fachwissen). In der Beschreibung und Analyse von Bildern sind die Schüler geübt, und sie sind vertraut mit der Zusammenfassung und Analyse von Primärtexten (Deutung und Reflexion).4 Beim produktiven Umgang mit historischen Texten werden die Schüler in Methoden für das Herausarbeiten der

Inhalte (Texterarbeitung mit Blei- und Buntstiftmarkierungen) gefördert (Methodenkompetenz). Bildmedien sind bei den Schülern beliebter als Textmedien; darauf muss in den relevanten Motivationsphasen geachtet werden.5 Da die Schüler noch Schwierigkeiten mit dem Arbeiten an Primärquellen haben, bietet sich die quellennahe Erarbeitung zu Übungszwecken an.6

1.2 Unterrichtszusammenhang

Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Stunden stehen im Kontext der Unterrichtseinheit „Alltagsleben in einer römischen Stadt am Beispiel der Wasserversorgung“.7 In den Stunden, die der Examensreihe vorausgingen, wurde abrissartig die römische Expansions- und Verfassungsgeschichte behandelt. Nach der Darstellung der Punischen Kriege beschäftigte sich die Klasse mit der daraus resultierenden Landflucht und den gesellschaftlichen Folgen bis zum Bürgerkrieg sowie der Errichtung des Prinzipats durch Augustus. Der Aufstieg Roms zur Hauptstadt eines Weltreichs in der Kaiserzeit, verbunden mit den größeren Bauten und der Zunahme der Stadtbevölkerung, bildet die Grundlage für die hier vorgestellte Unterrichtseinheit mit dem Rahmenthema „Wasser und Wohnen“.

Den Auftakt zu dieser Einheit bildet die Erkenntnis der Aquädukte als Hauptaspekt der innerstädtischen Wasserverteilung. Dadurch können die Schüler in den hier reflektierten Stunden wesentliche Elemente des römischen Alltags in Abhängigkeit von der Wasserversorgung thematisieren. Dem Verlauf des Wassers folgend bearbeiten die Schüler also nacheinander das Aquädukt, dann die Insulae, weil deren Bewohner die öffentlichen Brunnen nutzten, danach die erst zweitrangig versorgten Thermen8 und im Anschluss daran die Spiele, wie sie in Kolosseum und Circus Maximus stattfanden. Die Grundidee der Wasserversorgung wird im späteren Verlauf der Einheit „Alltagsleben im Römischen Kaiserreich“ weitergeführt, da hierbei die Abwasserversorgung im Zusammenhang mit dem Straßenbau und den Handelswegen thematisiert wird.

1.3 Sachanalyse

Das folgende Kapitel beschreibt den geschichtswissenschaftlichen Hintergrund der Examensreihe unter besonderer Berücksichtigung des zentralen Themas der Wasserversorgung. Das Alltagsleben der Römer erreichte in der Kaiserzeit seine höchste Blüte, vor allem das 1. und 2. nachchristliche Jahrhundert gelten als das Goldene Zeitalter9 römischer Lebenskultur. Bis heute sind uns eindrucksvolle Bauten in ganz Europa erhalten geblieben, u.a. die Kaiserthermen in Trier und der Pont du Gard bei Nîmes. Letzterer zeigt anschaulich, wie die Römer für die Versorgung ihrer Städte mit Trinkwasser Kanäle über Täler und durch Berge10 bauten. Durch diese Aquädukte gab es innerhalb der Städte genügend Brunnen für den täglichen Bedarf, und im Fall der Hauptstadt konnte die Stadt wachsen, ohne dass es an Wasser gemangelt hätte: Vermutlich anderthalb Millionen Menschen11 wurden mit etwa einer Million Kubikmeter Wasser pro Stunde versorgt - heute liegt die Wasserversorgung pro Kopf bei etwa einem Viertel davon.12 Neben den Prachtbauten der Veranstaltungsplätze13 und der Paläste prägten die bis ins Stadtzentrum verlaufenden Wasserleitungen das Stadtbild. Haupt- und Nebenverteiler sorgten dafür, dass zuerst Brunnen, dann Thermen und zuletzt Privathäuser versorgt wurden.14 Bei niedrigem Wasserstand wurden erst die Privatanschlüsse, dann die Thermen nicht mehr versorgt, um die öffentlichen Brunnen möglichst nicht versiegen zu lassen.15 Diese Privatanschlüsse wurden vor allem von den Besitzern der prächtigen Stadtvillen gemietet,16 allerdings lebte der Großteil der Bevölkerung Roms damals in Miethäusern.17 Das Leben in diesen Miethäusern stellte damit das „normale“ Leben in Rom und anderen Großstädten dar. Das lateinische Wort für Miethäuser, insula,18 bezeichnet die in mehreren Stockwerken gebauten Wohnungen, wobei meist Geschäfte im Erdgeschoss lagen19 und im Hinterhof teils prächtig ausgebaute Erdgeschosswohnungen zu finden waren. Man ging über Treppen im Inneren, manchmal aber auch über Leitern an der Außenwand in seine Wohnung.20 Je weniger Treppen zu gehen waren, desto höher war der Status (und Preis) der Wohnung. Die Bauweise war meistens von geringer Qualität, weil die Vermieter und Bauherren möglichst viel Profit machen wollten,21 so dass über das statisch vertretbare Maß hinaus Geschosse aufgesetzt wurden, und dies zumeist aus Holz.22 Trotz architektonischer Meisterleistungen an den Repräsentativbauten waren diese Billigbauten oft instabil, und auch wenn Juvenal als Satiriker zu Übertreibungen neigt, waren zusammenbrechende Miethäuser keine Seltenheit.23 Die hohen Preise für Wohnraum, die Entsorgung von Abfällen und Nachttöpfen sowie Lärm, Gedränge und Unfallgefahr auf den Straßen werden hier am anschaulichsten von allen antiken Berichten belegt.24 Dass der Vermieter oftmals Baumängel kaschiert hat, um Mieter zu beschwichtigen, und dass lauter Straßenlärm die Wohnqualität weiter minderte, wie Juvenal beschreibt, klingt allerdings auch für heutige Miethausbewohner realistisch. Durch den fehlenden Wasseranschluss in den meisten Wohnungen mussten die Bewohner für die Notdurft die öffentlichen Latrinen nutzen,25 für die Hygiene die öffentlichen Bäder. Neben den balnea der Kleinstädte waren daher die thermae Inbegriffe der Hygiene.

Denn durch den sehr geringen Eintritt wurde auch Seuchen vorgebeugt.26 Die Thermen dienten außerdem zunehmend der Freizeitgestaltung; Eine Inschrift nennt als wichtigstes „Freizeitprogramm“lavari, ludere, ridere. 27 Innen war großer Lärm, der von der Lebendigkeit zeugte,28 denn dort boten auch Barbiere, Dirnen u.v.a. ihre Dienste an.29 Vor allem aber wurde Sport getrieben, und in jeder Therme ist ein zentraler Rasenplatz bezeugt.30 Dort standen der Ballsport und andere Sportarten im Mittelpunkt;31 erst danach begaben sich die Besucher, nach Geschlechtern getrennt,32 in die eigentlichen Badethermen. Diese waren aufwändig mit Mosaiken und Statuen geschmückt, wie uns die Überreste auch heute noch zeigen. Der Gang konnte hinter den apodyteria, Umkleideräumen am Eingang, unterschiedlich durch die Thermen führen. Die für Römer übliche Reihenfolge der Badestufen war,33 zuerst in eine der sudatoria (Schwitzkammern) neben dem caldarium (Heißraum) zu gehen, worauf man sich mit dem strigiles (Schaber) Schweiß, Dreck und alte Haut abreiben ließ.34 Nach einem gemächlichen Übergang durch das tepidarium kühlte man sich im frigidarium ab, einem großen, meist nicht überdachten, Kaltwasserbecken. Nach dem Baden folgte der Gang zum Essen, zur Entspannung in die Bibliotheken oder in den Park der Therme,35 wo auch gespielt wurde. Anders als vor dem Baden wurden hier ruhigere Brettspiele wie Mühle gespielt.36

1.4 Didaktische Konstruktion

1.4.1 Relevanz

Die fachliche Relevanz des Themas ergibt sich aus dem Kerncurriculum Geschichte, nach dem von den Schülern „Aspekte des Alltagslebens am Beispiel einer römischen Stadt, z.B. der Wasserversorgung,“37 zu behandeln sind. Die Thematik ist gesellschaftlich relevant, da der Zusammenhang zwischen der Hygiene durch eine gesicherte Wasserversorgung einerseits und der daraus entstehenden Wohnqualität andererseits bewusst gemacht werden kann. Dies führt nicht nur zu einer fundierteren Wertschätzung des römischen Lebensstandards, sondern ermöglicht auch ein höheres Einfühlungsvermögen in Menschen in unterentwickelten Regionen und Katastrophengebieten, denen eine zuverlässige Wasserversorgung fehlt. Durch die Untersuchung der Parallelen zwischen antiker und moderner Situation können die Schüler „punktuelle Vergleiche“ herstellen und „Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart“ finden.38 Durch die Wahl der Quellen erkennen die Schüler, „dass historische Kenntnisse aus Überlieferungen gewonnen werden“,39 sie können auch anhand von Quellenauszügen, Überresten (auch als Foto) oder Rekonstruktionszeichnungen „Hypothesen zu historischen Sachverhalten“40 aufstellen. Ihre methodischen Fähigkeiten werden geschult, indem sie Quellen untersuchen und sie von Darstellungen abgrenzen41 und feststellen, dass Quellen das Vergangene nicht wahrheitsgetreu abbilden müssen.42 Dabei werden sie feststellen, dass einige Aspekte des Alltagslebens etwa dem heutigen Stand entsprachen. Zum Teil kommen uns die Bräuche und Gewohnheiten vertraut, zum Teil aber sehr fremd vor, ohne dass eine Lebensweise der anderen untergeordnet würde (Fremdverstehen).43

1.4.2 Konzeption des Erkenntnisprozesses der ersten Stunde

Die zu beschreibende Unterrichtseinheit besteht aus zwei aufeinander folgenden Stunden. In der ersten Stunde, die Unannehmlichkeit und Gefahren in den Straßen Roms behandelt, liegt der Schwerpunkt auf der Bewusstmachung der Probleme, die sich in der offensichtlich fortschrittlichen Großstadt Rom aus der hohen Bevölkerungsdichte ergaben, die teilweise aber durch die Wasserzufuhr gelöst werden konnten. Dabei geht es nur um die Bezirke Roms, in denen das Leben von den mehrstöckigen Miethäusern geprägt war, und nicht um die großen Unterschiede zwischen gehobeneren und ärmeren Vierteln innerhalb der Stadt (Reduktion).

Der thematische Zugriff erfolgt problemorientiert44 durch die Gegenüberstellung der sehr ansprechenden positiven Rekonstruktionszeichnung einer Straßenszene zwischen Miethäusern mit den satirischen, äußerst negativen Aussagen Juvenals. Daraus formulieren die Schüler die Leitfrage, warum nach Juvenal das Leben in Rom so schlecht sein solle. Die Bezeichnung insula (Pl. -ae) für die Miethäuser wird an dieser Stelle eingeführt. Dazu schauen sich die Schüler das Auftaktmaterial (M1) an, das eine Rekonstruktionszeichnung einer Insula zeigt.45 Sie erkennen darin vertraute Strukturen eines mehrstöckigen Wohnhauses und die fremdartige Darstellung der Straßenszene davor, in der die Menschen z.B. Togen tragen. Durch die Anschaulichkeit soll die Szene ihr Interesse am Thema wecken.46 Nach der Beschreibung lesen die Schüler einen kurzen Ausschnitt aus der Juvenal-Quelle, der das Leben in Rom als schrecklich und das Wohnen in diesen Bauten als „Hausen“ beschreibt und damit einen Gegensatz zum Bild herstellt. Damit im Auftaktmaterial ein Gegensatz hergestellt wird, wurde die romantisierende Darstellung Italo Gismondis gewählt, der auch für die moderne mediterrane Architekturgeschichte prägend war.47 Es gibt alternativ zur gewählten Zeichnung eindrucksvolle Überreste von Insulae als Fotographien, deren obere Stockwerke aber fehlen; ohne Hintergrundwissen können sich erstens die Schüler den intakten Zustand nicht vorstellen und sehen die Ruine nur als ein zweistöckiges Haus. Zweitens darf das gewählte Bild, um einen Kontrast zu Juvenal zu bilden, nicht im Einklang mit dessen Äußerungen etwa Gebäudeschäden oder Schmutz in den Straßen zeigen. Darüber hinaus muss der Eindruck hoher Bauten gewahrt bleiben. Der Satz Juvenals „Selbst im traurigsten Nest lebt sich’s besser als in Rom“ unter dem Bild in M1 entstammt seinen Satiren48 und leitet anschaulich seine Beschreibung der schlechten Zustände in Roms Straßen ein. Aus dem Kontrast ergibt sich die Frage, warum es sich überall besser lebe, und diese Frage untersuchen die Schüler anhand eines längeren Textauszugs Juvenals, dem das in M1 gewählte Zitat entstammt. Als Hilfe werden Gefahren und Unannehmlichkeiten als unterschiedliche Grade eingeschränkter Lebensqualität genannt und den Schülern veranschaulicht. Der Text M2 ist eine maßgebliche Quelle für alle Historiker zum Leben in den Straßen Roms zwischen den Miethäusern,49 vor allem durch seine große Anschaulichkeit und seine Details sowie die Lebendigkeit durch die satirische Zuspitzung, die auch eine Schwierigkeit ist, denn im Unterricht muss den Sechstklässlern die satirische Übertreibung deutlich gemacht werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Der Text wurde reduziert, indem er als Übersetzung vorliegt, indem der bissige Ton Juvenals gegen die griechischen Zugezogenen entschärft wurde sowie die Wortwahl sprachlich dem Alter angepasst (bspw. Ukalegon = Julius).

In der folgenden Sicherung wird aus den Schülerbeiträgen eine Übersicht formuliert, in der die wesentlichen Einschränkungen genannt werden. Juvenal nennt Gefahren durch einstürzende Bauten und Brände, durch heftigen Straßenverkehr und herabfallende Dinge, die sich von Insulae lösen (Baufälligkeit) oder herausgeworfen werden (illegale50 Abfallbeseitigung). Weiterhin unangenehm sind ihm die vielen Nicht-Römer, der nächtliche Straßenlärm und das tägliche Straßengedränge sowie aus Fenstern entsorgte Abwässer.51

Der Gedanke an auf die Passanten gekippte Nachttöpfe ist auch für die schwächeren Schüler besonders von Interesse (resp. Ekel) und bildet die Überleitung in die Vertiefung. Erst jetzt kann die Darstellung Gismondis hinterfragt werden,52 denn dort fehlen einerseits Schmutz, Gedränge und Beschädigungen an den Gebäuden, aber auch Brunnen und öffentliche Latrinen. Dadurch wird die moderne Darstellung mit Hilfe der historischen Quelle relativiert. Die Lösung, durch für alle zugängliches Wasser für mehr Hygiene zu sorgen, wird ebenfalls gesichert. Als didaktische Reserve dient der Vergleich mit heutigen Miethäusern. Nach dem Nennen von Gemeinsamkeiten können hier bei ausreichender Zeit die Errungenschaften der römischen Kaiserzeit hervorgehoben werden, nämlich der für alle Gesellschaftsschichten kostenlose Zugang zu Trinkwasser und Abwasserversorgung.53 Alternativ hätte man die Parallelität zwischen dem nächtlichen Fahrverbot in Rom und der Umweltzone ansprechen können,54 wegen des geringeren Bezugs der Schüler hierzu wurde die Alternative fallen gelassen, denn Hildesheim hat keine Zone und die Bedingungen der Hannoverschen Umweltzone können in der sechsten Klasse nicht vorausgesetzt werden. Anschließend wird die Hausaufgabe erteilt (siehe 1.6).

1.4.3 Konzeption des Erkenntnisprozesses der zweiten Stunde

Der Schwerpunkt der zweiten Stunde liegt auf der Erkenntnis, dass die römischen Thermen nicht nur in ihrer Funktion als Badeort für die in den Miethäusern fehlende Hygiene sorgten, sondern auch eine wichtige soziale Komponente darstellen und der Freizeitgestaltung dienten.55

Zu Beginn der zweiten Stunde stellen die Schüler vor, was sie von ihren Großeltern über die Hygiene in den 50er Jahren erfahren haben. Als Überleitung fasst der Lehrer zusammen und ergänzt gegebenenfalls, dass erst in unserer Zeit die Wasserversorgung den Stand der Römerzeit erreicht hat, vor allem in Bezug auf die Waschgelegenheiten. Der Zugriff der zweiten Stunde erfolgt wiederum problemorientiert. Durch das schrittweise Aufdecken von Auftaktmedium M3 erfolgt der Vergleich der Fläche und Luftaufnahme der Hildesheimer Therme mit der Fläche und Luftaufnahme einer der größten Thermen Roms, den Caracallathermen. Die Schüler erkennen darauf, dass die Caracallathermen mit über 100.000 m² (Hauptgebäude: über 25.000m²)56 um ein Vielfaches größer als das Hildesheimer Badeparadies (6.300m²) waren.57 Damit ergibt sich pro Einwohner eine um ein Vielfaches größere Thermenfläche. Aus diesem Kontrast leiten die Schüler die Leitfrage der Stunde ab: Warum waren die römischen Thermen so groß?

Hierzu wird eine Ruinenphotographie gewählt, da es nur um den Größenvergleich geht, sowie um die Vielzahl von Räumen. Gleichzeitig kann dem später folgenden fiktiven Brief ein historischer Bezug an die Seite gestellt werden, falls eventuell aus Zeitgründen der Senecabrief58 nicht mehr herangezogen werden kann. Schwierigkeiten können sich ergeben, weil die Schüler sich anhand von baulichen Überresten den ursprünglichen Zustand vorstellen müssen. Da einige Schüler aber schon Ruinenstädte besichtigt haben, wird mit ihrer Mitarbeit bei der Beschreibung des ursprünglichen Zustandes gerechnet. Außerdem ist eine Ruine authentischer als die Rekonstruktion.59 Alternativ hätten die unterschiedlichen Wassermengen angegeben werden können, die den Römern der Antike und den Deutschen heute pro Kopf zur Verfügung stehen. Der Wasserbedarf der Römer betrug das Vierfache,60 woraus sich einerseits die Frage ergibt, wie soviel Wasser beschafft werden konnte (Rückbezug auf die Aquädukte) und andererseits, warum so viel mehr Wasser nötig war – nämlich für das ständig durch die Stadt strömende Wasser, das Trink- und Springbrunnen, Latrinen und die Thermen versorgte.

[...]


1 Auf die Trennung in „Schülerinnen und Schüler“ wird zugunsten des generischen Maskulinums verzichtet.

2 Siehe Sitzplan.

3 Zu den Kompetenzen siehe Niedersächsisches Kultusministerium, Kerncurriculum für das Fach Geschichte, Hannover 2008, S. 10.

4 Siehe Relevanzanalyse.

5 Siehe Didaktik: Einstieg.

6 Siehe Methodik: Arbeitsmethoden.

7 Vgl. Kerncurriculum, S. 13.

8 Siehe Sachanalyse.

9 Jérôme Carcopino, Rom, Leben und Kultur zur Kaiserzeit, Stuttgart 1977, S. 12ff.

10 Der Wasserkanal führte (und führt) nicht nur über den Pont du Gard, sondern weiter als Tunnel durch den nebenstehenden Berg.

11 Ein Zensus fand nicht statt, die Schätzungen reichen von wenigen Zehntausenden bis drei Millionen; am Fundiertesten ist aber die Kalkulation von Carcopino auf anderthalb Millionen, siehe S. 31-38.

12 Die elf Aquädukte lieferten vielleicht etwa eine Million m³ täglich in die Millionenstadt (Wir machen Geschichte, Band 1, S. 183), der Durchschnittsverbrauch wird daher vorsichtig auf um die 400 Liter geschätzt - in Deutschland stieg der Wert von 85 Liter 1950 auf gerade mal 150 in 1990 und sinkt seitdem (Statistisches Bundesamt, Fachserie 19 Umwelt, Reihe 2.1 Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung (1991, 1995, 1998, 2001, 2004)). Vergleiche den alternativen Einstieg der zweiten Stunde in der didaktischen Konstruktion (1.4.3).

13 Theater und Arenen, Stadien und Foren.

14 Vitruv, De Architectura, VIII, 6, 2, in Christiane Kunst, Römische Wohn- und Lebenswelten, Quellen zur Geschichte der römischen Stadt, Darmstadt 2000, S. 88f.: Die grundsätzliche Hygiene und der tägliche Wasserbedarf an Trink-, Koch- und Waschwasser sollten dadurch gewährleistet werden. Carcopino, S. 65f.

15 Vitruv, ibid; vgl. zur Warnung vor Bleirohren Vitruv, VIII, 6, 10, in: Walter Arend (Bearb.), Geschichte in Quellen: Altertum, München 1978³, S. 596.

16 Wegen der Wassersteuer, durch die die Unterhaltung des Systems mitfinanziert wurde, ließen sich nur wenige Besitzer einen Anschluss für eine Insula legen; illegal verlegte Leitungen waren häufig, siehe Carcopino S. 65.; vgl. Karl-Wilhelm Weber, Alltag im Alten Rom, Zürich 1995, S.394ff.: besteuert wurde nicht der Verbrauch, sondern der Rohrdurchmesser; allerdings wurden Wasserhähne auch nicht im heutigen Sinne der Wasserersparnis verwendet. Im Gegenteil, es lief ununterbrochen (in die Kanalisation) und diente damit auch der Straßenreinigung.

17 Laut Duden sind „Miethaus“ und „Mietshaus“ gleichrangig möglich; s. Duden, Mannheim 1995.

18 Zuweilen wird fälschlich auch ein einzelner Häuserblock mit dem Plural Insulae bezeichnet. Die Verwendung des Singular für ein mehrstöckiges, zu Teilen vermietetes Wohnhaus ist allerdings belegt z.B.in Digesta Iustiniani Augusti, 19,2,30f. und Cic. Cael. 17f., n. Kunst, S. 259 und 251.

19 Weeber, Alltag, S. 187.

20 Carcopino, S. 44-8.

21 Weeber, Alltag, S. 256; dies führte auch zu Spekulationen mit Unter- und Unter-unter- Mietverträgen.

22 Strabon, 5, 3, 7 berichtet, dass bereits durch Augustus die Höhe der Insulae auf 18 Meter begrenzt wurde.

23 Juvenal, Satiren 3, 6; s. Geschichte in Quellen, S. 666-668. Die antike römische Gesetzgebung bestätigt Juvenal: schon Augustus ließ die Höhe der Insulae beschränken, später kamen weitere Bauvorschriften zur Brandbekämpfung hinzu. Carcopino, 46 und 56f., wörtlich auch Strabon, 5, 3, 7 (Kunst S. 140).

24 Juvenal, ebenda, zur illegalen Abfallentsorgung siehe Weeber, Alltag, S. 220.

25 Offensichtlich wurden Nachttöpfe auch aus dem Fenster entleert: „Sei dankbar, wenn bloß der Inhalt eines Nachttopfes deinen Kopf trifft“ (Juvenal, ibid.); darüber hinaus galt die Kanalisation als „Entsorgungsmöglichkeit“ für Dreck und Abfälle aller Art in den Tiber, lobt Sueton, Aug. 30 (in: Kunst, S. 104) .

26 Carcopino S. 349 und Weeber, Alltag, S. 40. Weeber wiederholt die gängige Behauptung, dass Frauen mehr Eintritt bezahlen mussten, Carcopino hält die diesbezüglichen Aussagen Vitruvs und einer provinziellen Inschrift für nicht verallgemeinerbar; angesichts der Unsicherheit in der Forschung und des Alters der Schüler wird dieser Punkt nicht genannt. Die Bauten sollten möglichst allen in Rom zugänglich sein und boten daher bequem bis 12000 Gästen in sieben Thermen Platz; Weeber, Luxus im Alten Rom, Darmstadt 2006, S. 110; viele andere badeten in einer der 850 balnea, s. dazu Luxus, S.110.

27 Baden, spielen, lachen. In Karl-Wilhelm Weeber, Baden, spielen, lachen, Darmstadt 2007, S.9.

28 Seneca Epistula 50, 1f.

29 Ibid.

30 Diese Grünfläche in den Thermen war so groß, dass beispielsweise in den nie unvollendeten Kaiserthermen in Trier in der Spätantike und im frühen Mittelalter dieser Platz als Kasernenhof und Exerzierplatz genutzt wurde.

31 Auch Seneca schreibt in seiner Epistula 56, 1, wie laut die Thermen gewesen seien, und zwar nicht nur durch die Sporttreibenden, sondern auch dadurch, dass verschiedene Berufe lautstark ausgeübt würden, darunter Verkäufer und Barbiere, aber auch Diebe. Sein Brief wird allerdings in allen gefundenen Veröffentlichungen mit der Übersetzung abgedruckt „Unmittelbar über einer Badeanstalt (oder: Therme) wohne ich.“Carcopino, Geschichte in Quellen, Kinderbücher wie Blick in die Geschichte: Das Alte Rom und in „ Das waren Zeiten 1, Alte Fassung, S. 103 “ ; vgl. das Original Sen. Epist. 56, 1: Ecce undique me varius clamor circumsonat: supra ipsum balneum habito, Kunst, S.265ff. - Diese Interpretation stimmt nicht, denn über Thermen gab es keine Mietwohnungen. Seneca schrieb allerdings, er sei in Baiae zur Kur. Auf Basis eigener Nachforschungen habe ich entdeckt, dass Baiae, ein in der Antike beliebter Badeort am Golf von Neapel, jedoch an einem Steilhang lag (vgl. Britannica). Sein „supra“ bezieht sich also vermutlich nicht auf die Lage innerhalb des Gebäudes, wie es „über“ ausdrückt, sondern meint „oberhalb“: in der Wohnung am Berghang oberhalb der Therme. Und dort kann Seneca hören, was aus dem Thermenhof heraufdringt.

32 Entweder durch getrennte Räume, in kleineren Bädern durch getrennte Uhrzeiten; s. Carcopino 349; einige Frauen setzten sich nachweislich über die zeitliche Trennung hinweg, s. Weeber, Alltag, S. 40.

33 Auch die Anlage der Caracallathermen legt dies nahe, vgl. Darstellung in Ingemar König, Caput Mundi, Darmstadt 2009, S. 128. Nach Weeber, Baden, S. 14f., wurden Abweichungen von dieser „gesünderen“ Reihenfolge von Ärzten und Moralisten wie Quintilian abgelehnt.

34 Siehe Weeber, Luxus, S. 118.

35 Carcopino, S. 358f.

36 Carcopino, S. 343-8.

37 Kerncurriculum, S. 14. Im Folgenden werden die Förderungsmöglichkeiten der prozessbezogenen Kompetenzen in Bezug auf den reflektierten Unterricht diskutiert.

38 Ibid. S. 22.

39 Ibid. S. 22.

40 Ibid. S. 27.

41 Ibid. S. 24.

42 Lt. Kerncurriculum, S. 24, bilden Quellen das vergangene Geschehen prinzipiell nicht wahrheitsgemäß ab; der gerade in der Geschichtswissenschaft umstrittene Begriff der Wahrheit wird dort nicht erläutert, in diesem Rahmen wird „nicht wahrheitsgemäß“ als „perspektivisch“ interpretiert.

43 Schulcurriculum (2009), S. 11.

44 Vgl. Uwe Uffelmann, Problemorientierter Geschichtsunterricht, in: Klaus Bergmann u.a. (Hg.), Handbuch Geschichtsdidaktik, Seelze 1997, S. 282-4

45 Jan Backer, http://www.ostia-antica.org/regio1/3/3-3.htm, Leiden 4.4.2004.

46 Die „vermeintliche Authentizität“ (Sauer) von Rekonstruktionszeichnungen birgt die Gefahr, dass lediglich der Wissensstand des Entstehungszeitpunktes abgebildet wird (Michael Sauer, Bilder im Geschichtsunterricht, Seelze 2000, S. 127); dem ist hinzuzufügen, dass gerade bei Gismondi auch eine Darstellungs absicht, die auf eine bestimmte Wirkung abzielt, unterstellt werden muss.

47 Seine Modelle von Bauten des kaiserzeitlichen Roms finden sich in jedem Schulbuch (sowohl sein Modell einer Insula in Ostia als auch das Großmodell Roms) und prägen unsere Vorstellung wie auch die moderne römische Häuserarchitektur. Sie waren aber auch für den Faschismus bedeutend. Vgl. A. Colini, "Italo Gismondi (1887-1974) “Cultore di Roma”", in Studi Romani, n. 2, XXII, aprile-giugno 1974, pp. 149ff. zit. nach http://en.wikipedia.org/wiki/Italo_Gismondi, Benutzer: Haukurth, 26.2.2006.

48 Juvenal, Satiren 3, 6; s. Geschichte in Quellen, S. 666.

49 Dadurch wurde auch als Titel des Arbeitsblattes, passend zu den Stunden davor und danach, „Die römischen Miethäuser“ gewählt.

50 Auch im Römischen Reich gab es ausführliche Gesetze gegen Abfallbeseitigung aus Fenstern und Balkonen, s. König, S.20.

51 Bestätigt von Martial, 7, 61 und Seneca, Epistula 122, 8; dort werden auch das Kauderwelsch lateinischer Dialekte und die Bedrohung auf den Straßen erwähnt. Diese waren so gravierend, dass selbst die Stadtwache cohortes urbanae die Bedrohungen nicht eindämmen konnte, so dass man sich nur mit Leibwache nachts auf die Straße begab, wenn man es sich denn irgendwie leisten konnte - und der Nachtgang nicht vermeidbar war, vgl. König, S. 12f.

52 Siehe Einstieg.

53 Die Latrinensteuer Vespasians bezog sich nur auf Urinale, nicht auf wasserführende Latrinen.

54 Andreas Austilat, Fahrverbot im alten Rom, in: Der Tagesspiegel, 30.12.2007.

55 Siehe Sachanalyse.

56 Ingo Henneberg (Hg.), Die Römer Online, Bonn 2003-2009, http://www.die-roemer-online.de/staedte_bauwerke /rom/bauwerke/caracalla_thermen.html.

57 Auch bei einer Umrechnung auf die Einwohnerzahl bleibt das Verhältnis erhalten, denn gegenüber den 100.000 Einwohnern des Hildesheimer Stadtgebietes stehen vermutlich 1,5 Millionen Einwohner Roms im 2. Jahrhundert. Siehe Sachanalyse und Carcopino, S.7-15.

58 Siehe Sachanalyse und Vertiefung der ersten Stunde.

59 Vgl. Einleitung, siehe auch Marion Wohlleben, Denkmalpflege und Geschichte, S.716, in: Klaus Bergmann et al., Handbuch Geschichtsdidaktik, Seelze 1997, S. 714-718.

60 Siehe Sachanalyse.

Ende der Leseprobe aus 55 Seiten

Details

Titel
Wasser und Wohnen. Der Lebensalltag in der römischen Stadt (Unterrichtsversuch im Fach Geschichte, 6. Klasse)
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
55
Katalognummer
V146545
ISBN (eBook)
9783668320208
Dateigröße
787 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Antike, römische Stadt, Alltag, Wasser, Wohnen, Unterrichtsentwurf, Geschichte
Arbeit zitieren
Ingo Gerdes (Autor:in), 2009, Wasser und Wohnen. Der Lebensalltag in der römischen Stadt (Unterrichtsversuch im Fach Geschichte, 6. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146545

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