Wie viel Freiheit bleibt, wenn Hilfe zur Pflicht wird? Diese tiefgreifende Analyse dringt in die oft unsichtbaren Macht- und Gewaltstrukturen ein, die den Alltag von Menschen mit Behinderungen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe prägen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Machtasymmetrien und subtile Formen der Gewalt auf die Selbstbestimmung der Betroffenen auswirken. Die Studie beleuchtet auf sensible Weise das Spannungsfeld zwischen notwendiger Assistenz und ungewollter Fremdbestimmung, indem sie die Perspektiven der Betroffenen selbst in den Mittelpunkt rückt. Durch qualitative Interviews werden die vielfältigen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Strategien im Umgang mit Macht und Gewalt erforscht. Die Arbeit deckt auf, wie sich vermeintlich wohlmeinende Unterstützung in subtile Kontrolle verwandeln kann und welche Konsequenzen dies für die Autonomie und Lebensqualität der Bewohner hat. Dabei werden sowohl individuelle als auch strukturelle Faktoren berücksichtigt, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Macht- und Gewaltverhältnissen beitragen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie sich Macht und Gewalt im Kontext der Assistenzleistungen manifestieren und wo die Grenzen zwischen legitimer Einflussnahme und unzulässigem Übergriff verschwimmen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden konkrete Empfehlungen für Präventions- und Interventionsmaßnahmen entwickelt, die darauf abzielen, die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu stärken und ihre Rechte zu schützen. Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte um Inklusion, Selbstbestimmung und den Schutz von vulnerablen Gruppen in unserer Gesellschaft. Es richtet sich an Fachkräfte der Eingliederungshilfe, Angehörige, Betroffene sowie an alle, die sich für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft engagieren. Die Analyse der Machtverhältnisse, die Untersuchung von Gewaltstrukturen und die Reflexion über die Bedeutung von Selbstbestimmung sind von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe und die Förderung einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Es werden ebenfalls die theoretischen Grundlagen von Selbstbestimmung, Macht und Gewalt erläutert, um ein umfassendes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zu ermöglichen. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengeführt und diskutiert, um den Grad des Verschwimmens zwischen Macht und Gewalt sowie deren Einfluss auf die Selbstbestimmung der Leistungsberechtigten zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Menschen mit Behinderungen und die besondere Wohnform
- 3. Aktueller Forschungsstand
- 4. Theoretischer Rahmen
- 4.1. Selbstbestimmung
- 4.2. Macht
- 4.3. Gewalt
- 4.4. Der Zusammenhang von Macht, Gewalt und Selbstbestimmung
- 5. Methodisches Vorgehen
- 5.1. Auswahl und Beschreibung des methodischen Vorgehens
- 5.2. Sampling und Datenerhebung
- 5.3. Auswertungsmethodik
- 5.4. Überprüfung der Studiengüte
- 6. Ergebnisdarstellung
- 6.1. Machtverständnis
- 6.2. Gewaltverständnis
- 6.3. Erfahrungsberichte
- 6.4. Einfluss auf die Selbstbestimmung
- 6.5. Umgang, Konsequenzen, Prävention und Intervention
- 7. Zusammenführung der Ergebnisse
- 7.1. Der Grad zwischen der Ausübung von Macht und Gewalt
- 7.2. Der Einfluss von Macht und Gewalt auf die Selbstbestimmung
- 8. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht Macht- und Gewaltstrukturen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe und deren Einfluss auf die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Die Arbeit analysiert, wie Macht und Gewalt im Kontext der Assistenzleistungen verschwimmen und welche Auswirkungen dies auf die Betroffenen hat.
- Machtstrukturen und -asymmetrien in der Eingliederungshilfe
- Gewaltformen und deren Manifestation im Kontext der Assistenz
- Der Einfluss von Macht und Gewalt auf die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen
- Möglichkeiten der Prävention und Intervention
- Qualitative Analyse von Interviewdaten zur Erforschung der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Macht- und Gewaltstrukturen in der Eingliederungshilfe ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Verschwimmen von Macht und Gewalt in der Assistenz und deren Einfluss auf die Selbstbestimmung der Leistungsberechtigten. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die gewählte Methodik.
2. Menschen mit Behinderungen und die besondere Wohnform: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. Es beleuchtet den Kontext, in dem Macht- und Gewaltstrukturen auftreten können, und beschreibt die relevanten rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
3. Aktueller Forschungsstand: Das Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu Macht und Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen. Es analysiert relevante Studien und Erkenntnisse, die den theoretischen Rahmen der Arbeit untermauern und die Forschungslücke definieren.
4. Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen der Arbeit, indem es die Konzepte von Selbstbestimmung (Kennedy & Lewin), Macht (French & Raven) und Gewalt (Galtung) definiert und deren Zusammenhänge herausarbeitet. Es schafft so das notwendige Verständnis für die Analyse der empirischen Daten.
5. Methodisches Vorgehen: Hier wird die qualitative Forschungsmethodik detailliert beschrieben. Es wird die Auswahl der InterviewpartnerInnen, das Vorgehen bei der Datenerhebung, die angewandte Auswertungsstrategie sowie die Maßnahmen zur Qualitätssicherung erläutert. Der Fokus liegt auf der Begründung der gewählten Methoden und ihrer Eignung für die Forschungsfrage.
6. Ergebnisdarstellung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der qualitativen Studie. Es werden die Macht- und Gewaltverständnisse der InterviewpartnerInnen dargestellt, Erfahrungsberichte wiedergegeben und der Einfluss auf die Selbstbestimmung analysiert. Es werden Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aus den Befunden abgeleitet.
7. Zusammenführung der Ergebnisse: Die Ergebnisse werden in diesem Kapitel zusammenfassend diskutiert. Es wird der Grad des Verschwimmens zwischen Macht und Gewalt beleuchtet, und der Einfluss auf die Selbstbestimmung der Leistungsberechtigten wird vertieft analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Hinblick auf die Forschungsfrage interpretiert.
Schlüsselwörter
Machtasymmetrien, Gewaltstrukturen, besondere Wohnform der Eingliederungshilfe, Selbstbestimmung, Assistenz, Behinderung, qualitative Forschung, Machtmissbrauch, Fremdbestimmung.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der vorliegenden Inhaltsangabe?
Diese HTML-Datei enthält eine Inhaltsangabe zu einer Masterarbeit, die sich mit Macht- und Gewaltstrukturen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe sowie deren Einfluss auf die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen befasst.
Welche Kapitel sind in der Arbeit enthalten?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Menschen mit Behinderungen und die besondere Wohnform, aktueller Forschungsstand, theoretischer Rahmen (mit Unterpunkten zu Selbstbestimmung, Macht, Gewalt und deren Zusammenhang), methodisches Vorgehen (mit Unterpunkten zu Methodenauswahl, Datenerhebung, Auswertungsmethodik und Studiengüte), Ergebnisdarstellung (mit Unterpunkten zu Macht- und Gewaltverständnis, Erfahrungsberichten, Einfluss auf die Selbstbestimmung, Umgang, Konsequenzen, Prävention und Intervention), Zusammenführung der Ergebnisse (mit Unterpunkten zum Grad zwischen Macht und Gewalt sowie deren Einfluss auf die Selbstbestimmung) sowie Fazit und Ausblick.
Welche Themen werden in der Arbeit schwerpunktmäßig behandelt?
Die Themenschwerpunkte sind Machtstrukturen und -asymmetrien in der Eingliederungshilfe, Gewaltformen im Kontext der Assistenz, der Einfluss von Macht und Gewalt auf die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen, Möglichkeiten der Prävention und Intervention sowie die qualitative Analyse von Interviewdaten.
Was ist das Ziel der Masterarbeit?
Ziel ist es, Macht- und Gewaltstrukturen in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe zu untersuchen und deren Einfluss auf die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu analysieren. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verschwimmen von Macht und Gewalt im Kontext der Assistenzleistungen und dessen Auswirkungen auf die Betroffenen.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf theoretischen Konzepten von Selbstbestimmung (Kennedy & Lewin), Macht (French & Raven) und Gewalt (Galtung). Der Zusammenhang dieser Konzepte wird herausgearbeitet.
Welche Forschungsmethodik wird angewendet?
Es wird eine qualitative Forschungsmethodik verwendet. Es werden Interviews durchgeführt und die Daten entsprechend ausgewertet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind Machtasymmetrien, Gewaltstrukturen, besondere Wohnform der Eingliederungshilfe, Selbstbestimmung, Assistenz, Behinderung, qualitative Forschung, Machtmissbrauch und Fremdbestimmung.
Was wird in der Ergebnisdarstellung präsentiert?
Die Ergebnisdarstellung umfasst die Macht- und Gewaltverständnisse der InterviewpartnerInnen, Erfahrungsberichte und die Analyse des Einflusses auf die Selbstbestimmung. Es werden auch Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aus den Befunden abgeleitet.
Was wird in der Zusammenführung der Ergebnisse diskutiert?
In diesem Kapitel wird der Grad des Verschwimmens zwischen Macht und Gewalt beleuchtet, und der Einfluss auf die Selbstbestimmung der Leistungsberechtigten wird vertieft analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Hinblick auf die Forschungsfrage interpretiert.
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- Annalena Peters (Author), 2024, Macht und Gewalt in der Eingliederungshilfe. Der Einfluss auf die Selbstbestimmung und Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1466027