Als ein Naturalist in Cooks zweiter Weltseefahrt war Georg Forster auch ein Kolonist, was in seinem Reisebericht Reise um die Welt verdeutlicht wird. Sowohl als der Bote von europäischer Kultur die domestizierte Tiere wie Schweine und Hühner im neuentdeckten Land einbringen und vermehren ließ, als auch als der Naturforscher unter dem Befehl der britischen Admiralität wie sein Vorgänger Banks die neuen biologischen Spezies in Wunderland eingesammelt und abgezeichnet hatte. Beides zusammen gesehen erscheint der Prozess wie ein Artenaustausch, was von McNeill als Cook exchange definiert wurde, der aus Columbian Exchange entlehnt ist. Im Wesentlichen waren dies zwei Aspekte von der Kolonisation.
Aus postkolonialer Perspektive ist Aotearoa in Forsters Reisebericht insgesamt in vier Aspekte kolonial präsentiert worden: Rassismus; Sammlung neuer Pflanzen und Tiere, Einführung der Tiere und Transplantation der Pflanzen sowie Transfer der domestizierten Tiere und europäischen Pflanzen. In den folgenden Abschnitten werde ich mich mit den vier Aspekten jeweils durch die Textanalyse auseinandersetzen.
Autor:in dieser Arbeit ist kein(e) Deutsch-Muttersprachler:in. Bitte haben Sie Verständnis für grammatikalische Fehler und Uneinheitlichkeiten im Ausdruck.
Inhaltsverzeichnis
- „unkultiviertes Land, Reich der biologischen Vielfalt”
- Forsters Naturentdeckung in Aotearoa Neuseeland
- Rassismus
- Fauna und Flora - imperiale nature histories
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht Georg Forsters Reisebericht "Reise um die Welt" aus postkolonialer Perspektive und beleuchtet die koloniale Darstellung Aotearoa Neuseelands. Es wird analysiert, wie Forster die Natur, die Landschaft und die Māori-Bevölkerung unter dem Einfluss eurozentrischer Denkweisen und der britischen Kolonialpolitik beschreibt.
- Koloniale Repräsentation Aotearoa Neuseelands
- Eurozentrismus und Rassismus in Forsters Reisebericht
- Die Rolle von Naturforschern in der kolonialen Expansion
- Einfluss der botanischen Sammlungen auf die britische Wissenskultur
- Die Anwendung der Linnéschen binären Nomenklatur in der Naturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text analysiert zunächst die rassistische Darstellung der Māori in Forsters Reisebericht, die sich durch herabwürdigende Begriffe und eurozentrische Vorurteile auszeichnet. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung von Fauna und Flora für die britische Kolonialexpansion untersucht. Es wird gezeigt, wie die Naturforscher im Auftrag des Vereinigten Königreichs neue Pflanzen- und Tierarten sammelten und die botanischen Erkenntnisse für die koloniale Expansion nutzten. Der dritte Abschnitt widmet sich der Linnéschen binären Nomenklatur und zeigt auf, wie diese Systematik zur wissenschaftlichen Benennung von Pflanzen- und Tierarten und zur Durchsetzung europäischer Machtverhältnisse beitrug.
Schlüsselwörter
Der Text beleuchtet die Themen Kolonialismus, Eurozentrismus, Rassismus, Naturgeschichte, Botanik, Linnésche Nomenklatur, Imperialismus, Wissenskultur und postkoloniale Perspektiven.
- Arbeit zitieren
- Fangfei Jing (Autor:in), 2023, "unkultiviertes Land, Reich der biologischen Vielfalt". Forsters Naturentdeckung in Aotearoa Neuseeland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1466195