In dieser Hausarbeit soll es um die "Conlatio cum Maximino" gehen, die Verschriftlichung einer Debatte zwischen Augustinus und einem Bischof namens Maximinus. Das schriftliche Erbe von Augustinus von Hippo ist nicht nur in seiner Menge, sondern auch in seinem Einfluss epochal. Er hat dabei nicht nur Bücher verfasst, sondern auch zahlreiche Reden gehalten und Debatten geführt, die uns einen Einblick in das Denken und Leben in der Spätantike gewähren.
Diese Disputation ist deswegen interessant, weil sie Geschichte, Theologie und Debattenkultur miteinander verbindet. Die Struktur der Arbeit sieht wie folgt aus: Nachdem die Quellenlage präsentiert wurde (2.), soll die Disputation in einem ersten Schritt realhistorisch eingeordnet werden (3.): Wer sind Augustinus und Maximinus und was wissen wir über die konkreten Umstände der Debatte? Im zweiten und dritten Schritt wird der ideengeschichtliche Kontext dargestellt, analysiert und mit der conl. c. Max. verglichen (4. u. 5.): Was hat es mit dem sog. "arianischen Streit" auf sich und inwiefern greifen Augustinus und Maximinus in ihrer Debatte theologische Positionen dieses Dogmenstreites auf? Die Ideengeschichte wird den größten Raum in dieser Hausarbeit einnehmen, da die conl. c. Max. in erster Linie eine theologische Streitschrift sein will. Der vierte Schritt der Analyse geht auf Fragen der grundsätzlichen Streit- und Debattenkultur bei Augustinus ein (6.). Dabei wird die conl. c. Max. mit anderen augustinischen Debatten verglichen und eingeordnet: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden bei diesem Vergleich deutlich? Ziel der Hausarbeit ist es insgesamt, die conl. c. Max. historisch einzuordnen und greifbarer zu machen.
Große Kontroversen sind bei der Einordnung der conl. c. Max. nicht vorhanden. Der Forschungsstand ist sowohl bei der realhistorischen als auch bei der ideengeschichtlichen Einordnung quasi unumstritten. In allen wichtigen Forschungsbeiträgen zur conl. c. Max. wird ein sehr einheitliches Bild zu den konkreten Umständen und den Teilnehmern der Debatte gezeichnet. Der arianische Streit aus dem 4. Jh. ist aus ideengeschichtlicher Perspektive als die wesentliche Verstehensgrundlage für die conl. c. Max. unumstritten anerkannt. Das Thema der Debattenkultur in der Spätantike ist leider reichlich unterbelichtet, sodass hier ein Forschungsstand nur schwer auszumachen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Realhistorischer Kontext
- Die Person des Augustinus
- Die Person des Maximinus
- Umstände der Disputation
- Ideengeschichtlicher Kontext
- Arius
- Das Konzil von Nicäa 325
- Bis zum Konzil von Konstantinopel 381
- Nach dem Konzil von Konstantinopel
- Ideengeschichtliche Untersuchung der conl. c. Max.
- Inhaltlicher Überblick
- Ideengeschichtliche Einordnung
- Fragen zur Debatten- und Streitkultur
- Augustinus Debatten mit Manichäern und Donatisten
- Contra Fortunatum (392)
- Contra Felicem (404)
- Conlatio Carthagensis 411
- Zusammenfassung
- Die conl. c. Max. im Kontext der augustinischen Debattenkultur
- Augustinus Debatten mit Manichäern und Donatisten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der „Conlatio cum Maximino“, einer Verschriftlichung einer Debatte zwischen Augustinus und dem Bischof Maximinus. Die Arbeit zielt darauf ab, die Disputation historisch einzuordnen und die „conl. c. Max.“ greifbarer zu machen.
- Realhistorische Einordnung der Debatte: Die Personen Augustinus und Maximinus sowie die Umstände der Disputation.
- Ideengeschichtlicher Kontext: Die Auseinandersetzung mit dem „arianischen Streit“ und die Relevanz für die Debatte zwischen Augustinus und Maximinus.
- Ideengeschichtliche Einordnung der „conl. c. Max.“: Analyse des inhaltlichen Überblicks und Einordnung in den ideengeschichtlichen Kontext.
- Debattenkultur bei Augustinus: Vergleich der „conl. c. Max.“ mit anderen Debatten, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die „conl. c. Max.“ vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel widmet sich der Quellenlage, insbesondere der Vita Augustini von Possidius und der „conl. c. Max.“ selbst. Im dritten Kapitel wird der realhistorische Kontext beleuchtet, indem die Personen Augustinus und Maximinus sowie die Umstände der Disputation vorgestellt werden. Das vierte Kapitel analysiert den ideengeschichtlichen Kontext und beleuchtet den „arianischen Streit“. Das fünfte Kapitel untersucht die „conl. c. Max.“ im ideengeschichtlichen Kontext, indem es den inhaltlichen Überblick analysiert und in den zuvor erörterten Kontext einordnet. Schließlich betrachtet das sechste Kapitel die Debattenkultur bei Augustinus und vergleicht die „conl. c. Max.“ mit anderen augustinischen Debatten.
Schlüsselwörter
Augustinus, Maximinus, „Conlatio cum Maximino“, arianischer Streit, Debattenkultur, Spätantike, trinitarischer Glaube, Theologie.
- Quote paper
- John Schröder (Author), 2024, Historische Einordnung der "Conlatio cum Maximino", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1466253