Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho erlangte durch die Veröffentlichung seines Welterfolges „O Alquimista“ im Jahre 1989 Berühmtheit und Ehre, vor allem im Ausland. Trotz seiner umstrittenen Werke zählt er weiterhin zu den Bestseller-Autoren und begeistert eine Vielzahl von Lesern.
“O Alquimista” erzählt die Geschichte des andalusischen Hirten Santiago, welcher sich auf die Suche nach einem verborgenen Schatz nahe der Pyramiden begibt, nachdem er von diesem mehrmals geträumt hatte. Auf seiner Reise muss er viele Abenteuer und Proben bestehen und begegnet vielen Menschen, die ihn begleiten, und ihm den richtigen Weg weisen.
Coelhos Geschichte scheint mit seinen fantastischen und verzaubernden Elementen einem Märchen zu gleichen. Deren oft faszinierende Wirkung auf alle Generationen könnte ein Grund für die Beliebtheit des Buches sein.
Auf Grund dessen soll in dieser Arbeit ergründet werden, ob „O Alquimista“ tatsächlich mit einem Märchen verglichen werden kann und märchenhafte Strukturen oder Elemente aufweist. Dafür werden im ersten Kapitel grundlegende allgemeine Definitionen dargestellt, die einen Überblick über das Genre Märchen geben.
Des Weiteren wird der russische Märchenforscher Vladimir Propp kurz vorgestellt, welcher die gattungstypischen Einheiten der Handlung russischer Zaubermärchen untersucht und anhand dessen eine Liste von Funktionen der handelnden Figuren aufgesellt und bestimmt hat. Mit diesem Hintergrund sollen die erarbeiteten theoretischen Aspekte auf das Werk Paulo Coelhos’ im zweiten Kapitel angewandt werden, um übereinstimmende und abweichende Charakteristiken zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Was ist ein Märchen?
- 2.1. Definition
- 2.2. Die 31 Funktionen der handelnden Figuren im Zaubermärchen nach Vladmir Propp
- III. „O Alquimista“ als Märchen
- 3.1. Skizzierung der Handlung
- 3.2. Pro und Contra
- 3.3. Die 31 Funktionen der handelnden Figuren in „O Alquimista“
- 3.4. Magische und religiöse Elemente
- 3.5. Belehrende Elemente
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern Paulo Coelhos „O Alquimista“ als Märchen klassifiziert werden kann. Die Zielsetzung besteht darin, die narrative Struktur des Romans mit den typischen Merkmalen von Märchen zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen. Hierzu werden sowohl allgemeine Definitionen des Märchens als auch die von Vladimir Propp entwickelten Handlungsfunktionen herangezogen.
- Definition und Charakteristika des Märchens
- Analyse der Handlungsstruktur von „O Alquimista“
- Vergleich der Figurenfunktionen in „O Alquimista“ mit Propps Modell
- Untersuchung magischer und religiöser Elemente im Roman
- Identifizierung belehrender Aspekte in der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Paulo Coelho und seinen Roman „O Alquimista“ vor. Sie begründet die Relevanz der Fragestellung, ob „O Alquimista“ als Märchen betrachtet werden kann, und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Die Geschichte von Santiago, dem andalusischen Hirten, auf seiner Schatzsuche wird kurz angerissen, und die potenzielle Verbindung zu märchenhaften Elementen wird hervorgehoben. Die Arbeit kündigt an, Definitionen des Genres Märchen zu untersuchen und diese auf Coelhos Roman anzuwenden.
II. Was ist ein Märchen?: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition des Märchens. Es beschreibt die typischen Merkmale wie fantastische Elemente, unbestimmte Zeit und Raum sowie die Verwendung von wiederkehrenden Motiven und formelhaften Ausdrücken. Der russische Märchenforscher Vladimir Propp und sein Modell der sieben Handlungsträger werden vorgestellt, welche die Analyse der Figurenfunktionen im späteren Kapitel ermöglichen. Der Kapitelteil beleuchtet auch Stilmerkmale wie Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit und den abstrakten Stil von Märchen, wodurch eine fundierte Basis für den Vergleich mit „O Alquimista“ geschaffen wird.
III. „O Alquimista“ als Märchen: Dieses Kapitel bildet den Kern der Analyse. Es untersucht die Handlung von „O Alquimista“ im Detail, um Parallelen und Unterschiede zu den im vorherigen Kapitel definierten Merkmalen von Märchen aufzuzeigen. Die Analyse umfasst die Anwendung von Propps Figurenfunktionen auf die Charaktere des Romans, die Bewertung magischer und religiöser Elemente sowie die Identifizierung potenziell belehrender Aspekte der Erzählung. Es wird eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Argumenten für und gegen die Einordnung des Romans als Märchen stattfinden, um eine differenzierte und fundierte Schlussfolgerung zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Märchen, „O Alquimista“, Paulo Coelho, Vladimir Propp, Zaubermärchen, Figurenfunktionen, magische Elemente, religiöse Elemente, belehrende Elemente, fantastische Literatur, narrative Struktur, literarische Analyse.
Häufig gestellte Fragen zu „O Alquimista“ als Märchen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht, inwieweit Paulo Coelhos Roman „O Alquimista“ als Märchen klassifiziert werden kann. Sie vergleicht die narrative Struktur des Romans mit typischen Merkmalen von Märchen und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit nutzt allgemeine Definitionen von Märchen und das von Vladimir Propp entwickelte Modell der 31 Funktionen der handelnden Figuren im Zaubermärchen. Die Handlungsstruktur von „O Alquimista“ wird detailliert analysiert und mit Propps Modell verglichen. Magische, religiöse und belehrende Elemente werden untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Märchen (inkl. Propps Modell), ein Kapitel zur Analyse von „O Alquimista“ als Märchen (inkl. Anwendung von Propps Modell) und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Wie wird das Märchen definiert?
Die Arbeit liefert eine umfassende Definition des Märchens, die typische Merkmale wie fantastische Elemente, unbestimmte Zeit und Raum, wiederkehrende Motive und formelhafte Ausdrücke umfasst. Besonderes Augenmerk liegt auf Vladimir Propps Modell der 31 Funktionen der handelnden Figuren.
Wie wird „O Alquimista“ analysiert?
Das Kernkapitel analysiert die Handlung von „O Alquimista“ detailliert. Es werden Parallelen und Unterschiede zu den definierten Merkmalen von Märchen aufgezeigt. Propps Figurenfunktionen werden auf die Charaktere angewendet, magische und religiöse Elemente bewertet und belehrende Aspekte identifiziert. Argumente für und gegen die Einordnung als Märchen werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Märchen, „O Alquimista“, Paulo Coelho, Vladimir Propp, Zaubermärchen, Figurenfunktionen, magische Elemente, religiöse Elemente, belehrende Elemente, fantastische Literatur, narrative Struktur, literarische Analyse.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die narrative Struktur von „O Alquimista“ mit den typischen Merkmalen von Märchen zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen. Die Arbeit soll eine fundierte Antwort auf die Frage geben, ob „O Alquimista“ als Märchen betrachtet werden kann.
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- Kathleen Polten (Author), 2005, "O Alquimista" als Märchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146743