Im 17. und 18. Jahrhundert brachte die Aufklärung Licht in das Dunkel Europas. Die Macht der Kirche und der Monarchen wurde ideologisch untergraben, denn der Verstand und die Vernunft wurden nun dem Glauben gegenübergestellt. Nach Kant war und ist Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Er soll sich seines eigenen Verstandes ohne die Leitung eines anderen bedienen. Gleichzeitig verband die Aufklärer paradoxerweise ein unbändiger Glaube an den Fortschritt, an eine lineare Perfektionierung der Welt.
Auf dem Höhepunkt der Epoche der Aufklärung, in der Mitte des 18. Jahrhunderts, erschütterte der 1712 in Genf geborene Jean-Jacques Rousseau diese Fortschrittstheorie. Das macht ihn zu einer äußerst interessanten Person und zum Gegenstand dieses Essays.
Inhaltsverzeichnis
- Jean-Jacques Rousseau
- Rousseaus Wirken begann mit seiner „Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste“
- Fünf Jahre später publizierte er seine „Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen“
- Wie können das Leben und das Eigentum eines jeden Bürgers gesichert werden, ohne dass die Bürger ihre Freiheit verlieren?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert das Werk von Jean-Jacques Rousseau und befasst sich mit seiner Kritik an der Aufklärung und dem gesellschaftlichen Fortschritt. Er untersucht Rousseaus Gedanken zur Entstehung der Ungleichheit und seinen Vorschlag für einen Gesellschaftsvertrag, der das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.
- Rousseaus Kritik an der Aufklärung und dem Fortschritt
- Die Entstehung der Ungleichheit und der Verfall der Sitten
- Die Rolle des Eigentums und der Arbeitsteilung
- Der Gesellschaftsvertrag als Lösung für die Ungleichheit
- Rousseaus Einfluss auf die politische Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Jean-Jacques Rousseau
Dieser Abschnitt führt Jean-Jacques Rousseau ein und stellt ihn als einen kritischen Denker der Aufklärung vor. Er skizziert seine oppositionelle Haltung gegenüber der Fortschrittsidee und den Kampf gegen den Zeitgeist.
Rousseaus Wirken begann mit seiner „Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste“
Dieser Abschnitt behandelt Rousseaus erste wichtige Schrift, in der er die Wissenschaften und Künste für den Verfall der Sitten verantwortlich macht. Er argumentiert, dass die höfische Gesellschaft der Verlogenheit und dem trügerischen Schein verfällt und die wahren Werte wie Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit verloren gehen.
Fünf Jahre später publizierte er seine „Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen“
Dieser Abschnitt analysiert Rousseaus zweite bedeutende Schrift, in der er den Niedergang der Menschheit durch die Erfindung des Eigentums erklärt. Er stellt den Naturzustand als eine glückliche Epoche dar, in der die Menschen friedlich und gleichberechtigt lebten. Die Entwicklung der Zivilisation, die mit der Arbeitsteilung und dem Eigentum einhergeht, führt zu Ungleichheit, Konkurrenz und Egoismus.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Essays sind: Aufklärung, Fortschritt, Verfall, Ungleichheit, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Eigentum, Arbeitsteilung, Selbstliebe, Eigenliebe, Tugend, Sitten, Zivilisation.
- Arbeit zitieren
- Paul Thierbach (Autor:in), 2008, Die Aufklärung durch Jean-Jacques Rousseau, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146755