1. Einleitung
„Die unendliche Geschichte“, veröffentlicht 1979, ist in 26 Kapitel unterteilt, an deren Beginn jeweils eine von Roswitha Quadflieg verzierte Initiale in alphabetischer Reihenfolge steht, mit der das jeweils erste Wort auch beginnt. In den meisten Ausgaben sind die Binnen- und Rahmenhandlung durch farbige Schrift (grün und rot) gekennzeichnet. Durch diese farbliche Kennzeichnung werden zudem die zwei verschiedenen Handlungsräume – Phantásien und die Menschenwelt – voneinander abgegrenzt. „Die unendliche Geschichte“ wurde in über 40 Sprachen übersetzt und erhielt mehrere Preise. In den Jahren 1982 bis 1984 wurde sie von Wolfgang Petersen verfilmt. In filmischer Form gibt es auch einen zweiten und dritten Teil, welche jedoch nicht auf dem Buch basieren und von denen sich Michael Ende auch distanzierte. Des Weiteren gibt es Adaptionen in Form eines Hörspiels, eines Balletts, eines Theaterstückes und einer Oper.
[...]
Die vorliegende Hausarbeit analysiert „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende hinsichtlich der enthaltenen Erzählebenenwechsel und einem damit verbundenen Wechsel der Wirklichkeitsebenen. Dies bedingt eine Analyse der vorherrschenden Erzählstruktur, die grundlegend durch die Existenz einer Rahmen- und einer Binnenhandlung determiniert wird und durch ein besonderes Kommunikationsmodell gerahmt wird. Des Weiteren ist speziell das narrative Element der mise en abyme zu untersuchen, welches nicht nur als inhaltlicher Aspekt der Geschichte auftaucht, sondern in der speziellen Form des Buch-im-Buch zudem strukturbildend auf die Erzählung einwirkt und aus diesem Grunde eines der Leitthemen der 'unendlichen Geschichte' darstellt.
„Alle diese Spiele bezeugen durch die Intensität ihrer Wirkungen die Bedeutung der Grenze, die sie mit allen Mitteln und selbst um den Preis der Unglaubwürdigkeit überschreiten möchten [...].“(4)
(4)Genette (1998): 168.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Erzählstruktur
- 2.1 Kommunikationsmodell
- 2.1.1 Realer Kontext
- 2.1.2 Imaginärer Kontext
- 2.2 Die narrativen Ebenen
- 2.1 Kommunikationsmodell
- 3. Grenzüberschreitung
- 3.1 Erzählebenen
- 3.2 Metafiktion
- 3.3 Spezialfall – mise en abyme
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Michael Endes "Die unendliche Geschichte" im Hinblick auf ihre Erzählstruktur und den Einsatz von Metalepsen und mise en abyme. Die Zielsetzung besteht darin, die komplexen narrativen Ebenen und den Wechsel zwischen den Wirklichkeitsstufen zu untersuchen und die Bedeutung dieser Techniken für die Gestaltung der Geschichte herauszuarbeiten.
- Analyse der Erzählstruktur (Rahmenhandlung und Binnenhandlung)
- Untersuchung des Kommunikationsmodells in der Erzählung
- Bedeutung von Grenzüberschreitungen zwischen Erzählebenen
- Analyse des narrativen Elements der mise en abyme als Strukturprinzip
- Wirkung der Metalepsen auf die Rezeption und Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die grundlegenden Aspekte von Michael Endes "Die unendliche Geschichte", wie die Kapitelstruktur, die farbige Kennzeichnung der Handlungsräume und die vielfältigen Adaptionen des Werkes. Sie skizziert kurz die Handlung, indem sie Bastians Flucht, das Entdecken des Buches und den Beginn seiner Lektüre beschreibt. Weiterhin wird die Bedrohung Phantásiens durch das Nichts und Atréjus Suche nach einer Lösung angerissen. Die Einleitung dient als Grundlage für die detaillierte Analyse der Erzählstruktur und der Metalepsen, die in den folgenden Kapiteln erfolgen.
2. Erzählstruktur: Dieses Kapitel untersucht die komplexe Erzählstruktur von "Die unendliche Geschichte", indem es die Rahmenhandlung (Bastians Lektüre) und die Binnenhandlung (das Geschehen in Phantásien) unterscheidet. Es analysiert das dargestellte Kommunikationsmodell, das den Austausch zwischen diesen beiden Handlungsebenen beschreibt, und untersucht die verschiedenen narrativen Ebenen. Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen dem realen Kontext (Bastians Welt) und dem imaginären Kontext (Phantásien) und wie diese Interaktion die Erzählung vorantreibt und strukturiert. Es werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Ebenen und ihre Funktion für das Gesamtwerk erörtert.
3. Grenzüberschreitung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grenzüberschreitungen zwischen den Erzählebenen. Es analysiert die Metafiktion in der Erzählung, also die bewusste Bezugnahme auf den fiktiven Charakter der Geschichte selbst. Der Schwerpunkt liegt auf der mise en abyme als Spezialfall der Grenzüberschreitung, sowohl inhaltlich als auch strukturell (Buch-im-Buch-Motiv). Hier wird untersucht, wie die mise en abyme die Erzählung formt und die Interaktion zwischen Bastian und der Geschichte in Phantásien gestaltet. Die Analyse beleuchtet die Bedeutung dieser Technik für das Verständnis des Werkes und seiner zentralen Themen.
Schlüsselwörter
Die unendliche Geschichte, Michael Ende, Erzählstruktur, Rahmenhandlung, Binnenhandlung, Kommunikationsmodell, Metalepse, mise en abyme, Metafiktion, Grenzüberschreitung, Phantasie, Wirklichkeit, Identitätsverlust.
Häufig gestellte Fragen zu Michael Endes "Die unendliche Geschichte"
Was ist der Inhalt dieser Analyse?
Diese Arbeit analysiert Michael Endes "Die unendliche Geschichte" fokussiert auf die Erzählstruktur und den Gebrauch von Metalepsen und mise en abyme. Die Analyse umfasst eine detaillierte Untersuchung der narrativen Ebenen, des Wechsels zwischen Wirklichkeitsstufen und die Bedeutung dieser Techniken für die Gestaltung der Geschichte. Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Aspekte der Erzählstruktur werden untersucht?
Die Analyse untersucht die komplexe Erzählstruktur, indem sie die Rahmenhandlung (Bastians Lektüre) und die Binnenhandlung (das Geschehen in Phantásien) unterscheidet. Es wird das Kommunikationsmodell zwischen diesen Ebenen analysiert, die verschiedenen narrativen Ebenen untersucht und die Interaktion zwischen dem realen Kontext (Bastians Welt) und dem imaginären Kontext (Phantásien) beleuchtet. Die Beziehungen zwischen den Ebenen und ihre Funktion für das Gesamtwerk werden erörtert.
Was ist die Bedeutung von Grenzüberschreitungen in der Erzählung?
Das Kapitel "Grenzüberschreitung" analysiert die Metafiktion und die mise en abyme als Spezialfall der Grenzüberschreitung. Die Analyse beleuchtet, wie die mise en abyme die Erzählung formt und die Interaktion zwischen Bastian und der Geschichte in Phantásien gestaltet. Die Bedeutung dieser Technik für das Verständnis des Werkes und seiner zentralen Themen wird untersucht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Analyse?
Schlüsselwörter, die die Analyse charakterisieren, sind: Die unendliche Geschichte, Michael Ende, Erzählstruktur, Rahmenhandlung, Binnenhandlung, Kommunikationsmodell, Metalepse, mise en abyme, Metafiktion, Grenzüberschreitung, Phantasie, Wirklichkeit, Identitätsverlust.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Erzählstruktur, ein Kapitel zu Grenzüberschreitungen und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der vorliegenden Zusammenfassung detailliert beschrieben. Die Einleitung stellt das Werk vor und skizziert die Handlung. Das Kapitel zur Erzählstruktur analysiert das Verhältnis von Rahmenhandlung und Binnenhandlung. Das Kapitel zu Grenzüberschreitungen fokussiert auf Metafiktion und mise en abyme. Die Arbeit enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Zielsetzung verfolgt die Analyse?
Die Zielsetzung der Analyse besteht darin, die komplexen narrativen Ebenen und den Wechsel zwischen den Wirklichkeitsstufen in "Die unendliche Geschichte" zu untersuchen und die Bedeutung der verwendeten Techniken (Metalepsen und mise en abyme) für die Gestaltung der Geschichte herauszuarbeiten. Die Analyse zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der Erzählstruktur und der damit verbundenen literarischen Mittel zu ermöglichen.
- Arbeit zitieren
- M.A. Ulrike Hammer (Autor:in), 2006, Metalepsen und mise en abyme in der Erzählung Die Unendliche Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146756