Nach dem Ende des spanischen Bürgerkriegs 1939 war die spanische Gesellschaft stark von den wirtschaftlichen und psychischen Folgen des Kriegs und politisch von der Diktatur unter Franco geprägt.
Die Werke der Schriftsteller, die nicht mit dem herrschenden Regime konform gingen, wurden entweder verboten oder aber (wie in den meisten Fällen) strikt zensiert, so auch der Roman La Colmena, das bedeutendste Werk Camilo José Celas. Es wurde zwar zwischen 1940 und 1950 in Spanien geschrieben, konnte deshalb zunächst aber nur in Buenos Aires veröffentlicht werden (2007). Gründe für die Zensur La colmenas waren dessen Zeit-/Sozialkritik und zahlreiche (homo-) sexuelle Anspielungen. Erst 1963 wurde es auch in Spanien herausgegeben.
Der Alltag des gesellschaftlichen Lebens zu dieser Zeit wurde bestimmt von der Existenz der strikten Unterdrückung durch die Regierung, die zur „Verfinsterung“ intellektueller Aktivitäten und aufgrund von Angst und Misstrauen unter den Menschen zur Verschlechterung persönlicher Beziehungen und somit zu Einsamkeit führte. Die Lebenswelt zu dieser Zeit, in der die Gesellschaft in Gewinner bzw. Verlierer des Bürgerkriegs gespalten wurde, kann als grausam und feindlich beschrieben werden. Die weit verbreitete Arbeitslosigkeit ging mit einer hohen Armutsrate einher, welche zwangsläufig zum täglichen Überlebenskampf führte. So war der Alltag der spanischen Gesellschaft sehr von Resignation und Perspektivlosigkeit geprägt, der kaum Hoffnung oder gar Wünsche aufkommen ließ.
Schwerpunkt folgender Arbeit ist die Analyse der vorherrschenden Alltagsrealität Madrids zur Nachkriegszeit des Bürgerkriegs. Wie sah diese damals aus? Wie wird sie in La colmena dargestellt? Mit welchen Mitteln setzt Cela sie erzähltechnisch um? Im Folgenden werde ich mich insbesondere im ersten Kapitel auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abbildung der Alltagsrealität Madrids zur Nachkriegszeit des Bürgerkriegs am Beispiel des 1. Kapitels
- Erzähltechnik in La colmena
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Alltagsrealität Madrids in der Nachkriegszeit des spanischen Bürgerkriegs, wie sie in Camilo José Celas Roman „La colmena“ dargestellt wird. Der Fokus liegt auf der Darstellung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die die Menschen in dieser Zeit prägten, sowie auf den erzähltechnischen Mitteln, die Cela einsetzt, um diese Realität zu schildern.
- Darstellung der Alltagsrealität Madrids in der Nachkriegszeit
- Analyse der erzähltechnischen Mittel in „La colmena“
- Die Rolle des Hungers und der Armut
- Die Auswirkungen der Diktatur auf das gesellschaftliche Leben
- Die Themen der Resignation, Monotonie und des Misstrauens
Zusammenfassung der Kapitel
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Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Romans „La colmena“ dar und beleuchtet die Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs auf die spanische Gesellschaft. Sie erläutert die Zensur des Romans und die Gründe dafür, sowie die Bedeutung des Werks für die spanische Literatur.
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Abbildung der Alltagsrealität Madrids zur Nachkriegszeit des Bürgerkriegs am Beispiel des 1. Kapitels
Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Alltagsrealität Madrids in der Nachkriegszeit anhand des ersten Kapitels von „La colmena“. Es werden zentrale Motive wie Hunger, Armut, Gewalt und Terror, Resignation, Monotonie und Misstrauen untersucht und anhand von Beispielen aus dem Text erläutert. Die Analyse zeigt, wie Cela die Lebensbedingungen der Menschen in dieser Zeit mit erzähltechnischen Mitteln wie Fragmentarität, Raum- und Zeitreduktion sowie der Verwendung von Symbolen und Metaphern darstellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Alltagsrealität Madrids in der Nachkriegszeit des spanischen Bürgerkriegs, die Darstellung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die erzähltechnischen Mittel in „La colmena“, Hunger, Armut, Gewalt, Terror, Resignation, Monotonie, Misstrauen, Fragmentarität, Raum- und Zeitreduktion, Symbolismus und Metaphern.
- Arbeit zitieren
- Sandra Wackenhut (Autor:in), 2009, Abbildung der Alltagsrealität Madrids zur Nachkriegszeit des Bürgerkriegs in "La colmena" von Camilo José Cela, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146870