Dieses Zitat ist symptomatisch für die Aufbruchstimmung im gesamten EBusiness
Bereich Ende der neunziger Jahre. Im Grunde war man sich in
allen Unternehmen über alle Branchen hinweg einig, seine Geschäfte so
schnell wie möglich online zu erledigen. Von einem absoluten „muss“ war
hier die Rede, um in Zukunft noch konkurrenzfähig zu sein. Laut einer Studie
von Forrester Research sollte der Bereich des B2B - Geschäftes bis
zum Jahr 2003 ein Umsatzvolumen von 1,3 Billionen US-Dollar erreicht
haben.2
Doch mit der gleich rasanten Geschwindigkeit, mit der das Thema EBusiness
auf den Schreibtisch jedes verantwortlichen Vorstandes oder
Managers gelangte, kehrte dann auch die allgemeine Ernüchterung ein.
Einzig die Marktforscher der Gartner Group haben entgegen anders lautenden
Prognosen bereits 1999 vorausgesagt, dass sich das E-Business
anders entwickeln werde als von vielen prophezeit: Dem Höhenflug im
Frühjahr 2000 werde der steile Absturz folgen. Gartner lag richtig.3 Die
derzeitige Phase im E-Business bezeichnen die Gartner- Forscher als „die
Talsohle der Ernüchterung“. Erst in sechs Jahren, also etwa ab 2008, kann man mit elektronisch abgewickelten Geschäften durchweg Gewinne
realisieren, so die Prophezeiung.
Nichts desto Trotz, oder gerade deshalb stellt sich im Aufbau einer funktionierenden
E-Business Landschaft und damit auch der Integration verschiedenster
Systeme die große Herausforderung für die Zukunft. Wenn man die Strukturen einzelner Unternehmen genauer betrachtet, wird
man in vielen Fällen feststellen, das eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,
Anwendungen und Datenquellen eingesetzt werden, die alle auf
unterschiedlicher Weise miteinander kommunizieren. Durch die Vielzahl
der verschiedenen, oft schlecht dokumentierten Kommunikationsverbindungen,
stellt sich eine Anpassung an den betroffenen Systemen äußerst
schwierig dar. [...]
2 vgl. Weitzel/Harder/Buxmann, Electronic Business und EDI mit XML (2001), dpunkt Verlag,
S.1
3 vgl., Siegfried Grass, Neue Techniken Top oder Flop, Wirtschaftswoche Heute 2002,
http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/cn_artikel/id/62478!160498/
layout/58327/depot/0/
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 eBusiness im Wandel
- 1.2 Ziel und Aufbau dieser Arbeit
- 2. Probleme bei der Integration im klassischen EDI/EAI
- 2.1 Electronic Data Interchange
- 2.1.1 Potential ist vorhanden
- 2.1.2 EDI Standards und Prozesse
- 2.1.2.1 EDI Standards
- 2.1.2.3 Konvertierungsprozess
- 2.1.2.4 Kommunikationsprozess
- 2.1.3 Von der Punkt - zu Punkt Verbindungen zu Clearing Centern
- 2.1.4 Erhebliche Kosten verhindern den Durchbruch von EDI
- 2.2 Enterprise Applikation Integration
- 2.2.1 Informationsgewinnung und - Verarbeitung als Wettbewerbsvorteil
- 2.2.2 Integrationsbedarf am Beispiel eines e - Marketplaces
- 2.2.3 Ebenen der Integration
- 2.2.4 Aufbau und Funktionsweise klassischer EAI Werkzeuge
- 2.2.4.1 Prozessplanungsebene
- 2.2.4.2 Datentransport und Datentransformation
- 2.2.4.3 Integrationsarchitekturen
- 2.2.5 Kostenbetrachtung - Integration Broker schaffen nur bedingt Abhilfe
- 2.2.5.1 Entwicklungskosten für Schnittstellen
- 2.2.5.2 Total Cost of Ownership (TOC)
- 2.2.5.3 Opportunitätskosten
- 2.2.6 Risiken von EAI - Projekten
- 2.1 Electronic Data Interchange
- 3. Über Webservices zu ebXML
- 3.1 Integration durch Webservices
- 3.1.1 XML
- 3.1.2 Interoperabilität durch SOAP Protokoll
- 3.1.3 Auffinden eines Webservice mit Hilfe von UDDI
- 3.1.4 Beschreibung von Webservices durch WSDL
- 3.2 Stärken und Schwächen der Webservices Architektur
- 3.2.1 Sicherheit
- 3.2.2 Transaktionen
- 3.2.3 Unterstützung der Geschäftsprozesse
- 3.2.4 Semantische Heterogenität
- 3.3 ebXML soll die Lücken der Webservice Architektur schließen
- 3.1 Integration durch Webservices
- 4. Das ebXML Konzept
- 4.1 Überblick
- 4.2 ebXML Szenario
- 4.3 ebXML Komponenten
- 4.3.1 ebXML Business Process
- 4.3.2 ebXML Message Service
- 4.3.3 ebXML Core Component Specification
- 4.3.4 ebXML Handelspartnerprofile
- 4.3.5 ebXML Registry/Repository
- 5. Effektive Umsetzung von ebXML
- 5.1 Einbeziehung bereits vorhandener und etablierter Standards
- 5.1.1 RosettaNet
- 5.1.2 CXML
- 5.1.3 OAGIS
- 5.1.4 Harmonisierung der Standards
- 5.1.5 Zusammenfassung
- 5.2 Verbreitung des Standards
- 5.3 Unterstützung der großen Softwarehersteller
- 5.4 Kostenlose Open Source Implementierungen
- 5.5 Konformität und Interoperabilität der Implementierungen
- 5.1 Einbeziehung bereits vorhandener und etablierter Standards
- 6. ebXML fähige Partner - Software
- 6.1 SAP Exchange Infrastruktur
- 6.1.1 Konzept und Architektur
- 6.1.1.1 Integration Repository
- 6.1.1.2 Integration Directory
- 6.1.1.3 Adapter
- 6.1.3 Mapping
- 6.1.4 Modellierung
- 6.1.5 Prozessdurchführung
- 6.1.1 Konzept und Architektur
- 6.2 XECO
- 6.2.1 Konzept und Architektur
- 6.2.2 Modellierung
- 6.2.3 Prozessdurchführung
- 6.2.4 Administration
- 6.2.5 Zusammenfassung
- 6.1 SAP Exchange Infrastruktur
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Integration von Business-to-Business (B2B) Anwendungen auf Basis des ebXML-Frameworks. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung einer kostengünstigen Integrationslösung, die sowohl die Anforderungen der Unternehmen als auch die Vorteile des ebXML-Standards berücksichtigt.
- Analyse der Herausforderungen bei der Integration von B2B-Anwendungen im Kontext des klassischen EDI/EAI.
- Einführung des ebXML-Konzepts als eine zukunftsorientierte Lösung für die B2B-Integration.
- Untersuchung der Stärken und Schwächen von Webservices im Vergleich zu traditionellen EDI/EAI-Ansätzen.
- Bewertung der Kosten und Risiken bei der Implementierung von ebXML-basierten Integrationssystemen.
- Präsentation von konkreten Softwarelösungen, die die Integration von ebXML in B2B-Szenarien unterstützen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung in das Thema eBusiness im Wandel und die Notwendigkeit der Integration von B2B-Anwendungen. Kapitel 2 analysiert die Probleme der Integration im klassischen EDI/EAI-Umfeld, einschließlich der Herausforderungen bei der Standardisierung, der Kommunikation und der Kosten. Kapitel 3 stellt die Webservices-Architektur vor und untersucht ihre Stärken und Schwächen im Vergleich zu traditionellen Ansätzen. Kapitel 4 führt das ebXML-Konzept ein, erläutert seine Komponenten und beschreibt die verschiedenen Anwendungsgebiete. Kapitel 5 beleuchtet die effektive Umsetzung von ebXML und diskutiert die Einbeziehung von bestehenden Standards, die Verbreitung des Standards und die Unterstützung von Softwareherstellern. Kapitel 6 präsentiert konkrete Softwarelösungen, wie die SAP Exchange Infrastruktur und XECO, die die Implementierung von ebXML in B2B-Szenarien ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themengebiete B2B-Integration, ebXML, Webservices, EDI, EAI, Kostenoptimierung, Standards, Interoperabilität, Softwarelösungen und Implementierung.
- Quote paper
- Ole Kuhlmey (Author), 2003, Kostengünstige B2B Integration auf Basis des ebXML Frameworks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14689