Früher galten sie als Luxusphänomen, seit der Selbstbedienung bis in unsere Zeit gehören sie zum Alltag – Lebensmittelverpackungen. Was wäre die Milkaschokolade ohne ihre lila Hülle, was Coca-Cola ohne die Konturenflasche und gäbe es den neuen Kaffeetrend ohne Pads? Handelt es sich bei der Lebensmittelverpackung überhaupt um ein Kulturgut und um noch einen Schritt weiter zu gehen, um ein Medium? In meiner Arbeit will ich die Alltags- und Kulturgeschichte der Verpackung im Hinblick auf die Medienbegriffe Heiders und McLuhans untersuchen. Dazu werden zunächst die beiden Begriffe erläutert. Fritz Heider erklärt in seinem Aufsatz „Ding und Medium“ von 1921 seinen Medienbegriff von der physikalischen Seite. Er sieht Medien als Übermittler von Botschaften. Sie sind nicht an der Botschaft beteiligt, ganz im Gegenteil werden sie ihrer Aufgabe umso besser gerecht je durchsichtiger sie sind. McLuhan dagegen wendet einen technischen Ansatz an und meint, dass die Wirklichkeit der Medien gerade darin liegt was sie zu technischen Artefakten macht. Er versuchte die Meinung zu widerlegen, dass Medien gleichgültig und teilnahmslos sind.
Ist die Lebensmittelverpackung also einfach dazu da die Ware zu sichern, zu schützen, den Transport praktibaler zu machen? Oder ist sie tatsächlich ein „Medium im Trend der Wünsche“ . Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht was die Lebensmittelverpackung kann und was sie können soll. Ganz sicher hilft sie Menschen dabei Produkte unterscheiden und einordnen zu können. Sie liefert also Mechanismen der Wahrnehmung, Entschlüsselung und Erinnerung. Daran schließen vielfältige Überlegungen an. Denn damit ist sie zwangsläufig auch ein Mittler zwischen Werbung und Produkt. Die Ware erhält durch sie zusätzliche Eigenschaften.
Abschließend wird anhand der in den vorausgehenden Teilen der Arbeit erörterten Fakten versucht, die beiden Medienbegriffe auf die Lebensmittelverpackung anzuwenden und ein Spannungsfeld aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Medientheorien
- Fritz Heider - Ding und Medium
- Marshall McLuhan - the medium is the message
- Die Lebensmittelverpackung und ihre Funktionen
- Geschichtlicher Rückblick
- Die physische Funktion
- Die psychologische Funktion
- Die Verpackung als Medium
- Betrachtet aus der Sicht Fritz Heiders
- Betrachtet aus der Sicht Marshall McLuhans
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Lebensmittelverpackung aus medienperspektivischer Sicht und setzt sie in ein Spannungsfeld zwischen den Theorien von Fritz Heider und Marshall McLuhan. Ziel ist es, die Funktionen und Möglichkeiten der Verpackung aus medienwissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten und zu analysieren, ob und inwiefern sie als Medium fungieren kann.
- Die Rolle der Verpackung als Vermittler zwischen Lebensmittel und Konsument
- Die Bedeutung der physischen und psychologischen Funktionen der Verpackung
- Die Anwendung der Medientheorien von Heider und McLuhan auf die Lebensmittelverpackung
- Die Frage, ob die Verpackung als Medium die Botschaft des Produkts beeinflusst
- Die Analyse der Verpackung als Organerweiterung und -verstärkung des menschlichen Körpers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in das Thema der Lebensmittelverpackung als Medium ein. Sie beleuchtet die Bedeutung der Verpackung in der Konsumgesellschaft und stellt die beiden Medientheorien von Fritz Heider und Marshall McLuhan vor, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur Analyse der Verpackung herangezogen werden.
Das Kapitel „Die Medientheorien“ präsentiert die beiden Theorien von Fritz Heider und Marshall McLuhan. Heiders Theorie „Ding und Medium“ betrachtet das Medium als Vermittler zwischen Objekt und Wahrnehmung, während McLuhans Theorie „the medium is the message“ die Bedeutung des Mediums selbst für die Botschaft hervorhebt.
Das Kapitel „Die Lebensmittelverpackung und ihre Funktionen“ beleuchtet die Geschichte der Lebensmittelverpackung, ihre physischen und psychologischen Funktionen sowie ihre Bedeutung für den Konsumenten. Es werden verschiedene Aspekte der Verpackung, wie z.B. Schutzfunktion, Informationsfunktion und Marketingfunktion, betrachtet.
Das Kapitel „Die Verpackung als Medium“ analysiert die Lebensmittelverpackung aus der Sicht der beiden Medientheorien von Heider und McLuhan. Es wird untersucht, ob und inwiefern die Verpackung als Medium die Botschaft des Produkts beeinflusst und welche medialen Funktionen sie erfüllt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Lebensmittelverpackung, Medientheorien, Fritz Heider, Marshall McLuhan, Ding und Medium, the medium is the message, Funktionen der Verpackung, physische Funktion, psychologische Funktion, Konsumgesellschaft, Medienwirkung, Botschaft, Organerweiterung, Organverstärkung.
- Arbeit zitieren
- Markus Stegmann (Autor:in), 2007, Die Lebensmittelverpackung im Spannungsfeld der Medienbegriffe Fritz Heiders und Marshall McLuhans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146891