Ich möchte in meiner Hausarbeit der Frage nachgehen, ob die Soziologie und die Germanistik einem Außenseiter tatsächlich ähnliche Merkmale zuschreiben und damit das gleiche unter einem >Außenseiter< verstehen, oder ob es in den beiden Disziplinen größere Unterschiede bezüglich der Definition dieses Begriffes gibt.
Dafür werde ich unter Punkt 2.1 zuerst die germanistische Sicht beleuchten und anhand zweier literarischer Beispiele – Demian von Hermann Hesse und Tonio Kröger von Thomas Mann – herausarbeiten, was aus der Perspektive eines Germanisten einen echten Außenseiter ausmacht.
Danach werde ich in 2.2 untersuchen, was man in der Soziologie unter einem Außenseiter versteht und nach einem Beispiel aus dem Literaturkanon des Fachbereichs Germanistik an der Universität Kassel suchen, in dem ein ähnlicher Außenseiter, wie man ihn nach soziologischen Gesichtspunkten definiert, auftritt.
Punkt 3 stellt einen abschließenden Vergleich der germanistischen und soziologischen Sicht bezüglich des Begriffes des Außenseiters dar und soll in verkürzter Form die Erkenntnisse aus Punkt 2 zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG – AUSSENSEITER = AUSSENSEITER?
- 2. HAUPTTEIL – DER VERGLEICH
- 2.1 DIE GERMANISTISCHE SICHT
- 2.1.1 Das Problem fiktiver Texte
- 2.1.2 Was macht einen Außenseiter aus?
- 2.2 DIE SOZIOLOGISCHE SICHT
- 2.2.1 Devianz/abweichendes Verhalten
- 2.2.2 Howard Beckers Außenseiter und der labeling-approach
- 2.3 EINE VERSCHMELZUNG IN MAX FRISCHS ANDORRA
- 3 ZUSAMMENFASSUNG – AUSSENSEITER ≠ AUSSENSEITER!
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff des „Außenseiters“ im Vergleich der germanistischen und soziologischen Perspektiven. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Definition und Beschreibung von Außenseitern in beiden Disziplinen herauszuarbeiten. Die Analyse stützt sich auf ausgewählte literarische Beispiele.
- Definition des Außenseiters in der Germanistik und Soziologie
- Vergleich der Merkmale von Außenseitern in literarischen Texten und soziologischen Analysen
- Untersuchung der Problematik fiktiver Texte in der germanistischen Betrachtung des Außenseiters
- Analyse des Labeling-Approach nach Howard Becker
- Zusammenführung der Perspektiven anhand eines konkreten literarischen Beispiels
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung - Außenseiter = Außenseiter?: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Definition des „Außenseiters“ in der Germanistik und Soziologie. Sie vergleicht verschiedene Definitionen aus Wörterbüchern und Enzyklopädien, um die Ausgangspunkte der Untersuchung zu definieren und die methodische Vorgehensweise darzulegen. Die Arbeit kündigt die Analyse literarischer Beispiele aus der Germanistik und soziologischer Theorien an, um die Forschungsfrage zu beantworten.
2. Hauptteil – Der Vergleich: Dieser Abschnitt vergleicht die germanistische und soziologische Sicht auf den Außenseiter. Die germanistische Perspektive wird anhand von literarischen Beispielen beleuchtet, wobei die Schwierigkeit, allgemeine Merkmale aus fiktiven Texten abzuleiten, hervorgehoben wird. Die soziologische Perspektive konzentriert sich auf Devianz und den Labeling-Approach von Howard Becker, der die soziale Konstruktion von Außenseitertum erklärt. Der Abschnitt schließt mit einer Synthese dieser Perspektiven anhand eines konkreten literarischen Beispiels.
Schlüsselwörter
Außenseiter, Germanistik, Soziologie, Devianz, Labeling-Approach, abweichendes Verhalten, Literaturanalyse, fiktive Texte, soziale Integration, gesellschaftliche Normen, Außenseiterliteratur.
Häufig gestellte Fragen zu: "Außenseiter = Außenseiter?"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Begriff des „Außenseiters“ aus germanistischer und soziologischer Perspektive. Sie vergleicht die Definitionen und Beschreibungen von Außenseitern in beiden Disziplinen und analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit vergleicht Definitionen aus Wörterbüchern und Enzyklopädien. Sie analysiert literarische Beispiele aus der Germanistik und soziologische Theorien, insbesondere den Labeling-Approach von Howard Becker. Die Analyse konzentriert sich auf die Herausforderungen der Generalisierung aus fiktiven Texten.
Welche Perspektiven werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die germanistische und die soziologische Sichtweise auf den Außenseiter. Die germanistische Perspektive betrachtet den Außenseiter anhand literarischer Beispiele, während die soziologische Perspektive sich auf Konzepte wie Devianz und den Labeling-Approach konzentriert.
Was ist der Labeling-Approach?
Der Labeling-Approach nach Howard Becker ist eine soziologische Theorie, die erklärt, wie Außenseitertum sozial konstruiert wird. Er betont, dass das Etikettieren von Individuen als "Außenseiter" einen entscheidenden Einfluss auf deren Verhalten und soziale Integration hat.
Welche Rolle spielen literarische Beispiele?
Literarische Beispiele dienen der Analyse der germanistischen Perspektive. Die Arbeit hebt jedoch die Schwierigkeit hervor, aus fiktiven Texten allgemeingültige Merkmale von Außenseitern abzuleiten.
Welche konkreten Beispiele werden verwendet?
Das Inhaltsverzeichnis nennt Max Frischs "Andorra" als Beispiel für die Verschmelzung der Perspektiven. Weitere konkrete Beispiele werden im Hauptteil der Arbeit behandelt.
Was ist das zentrale Ergebnis der Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Definition und das Verständnis von "Außenseiter" in der Germanistik und Soziologie unterscheidbar sind ("Außenseiter ≠ Außenseiter!"). Die Unterschiede in den Betrachtungsweisen werden ausführlich erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Außenseiter, Germanistik, Soziologie, Devianz, Labeling-Approach, abweichendes Verhalten, Literaturanalyse, fiktive Texte, soziale Integration, gesellschaftliche Normen, Außenseiterliteratur.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Analyse des Begriffs "Außenseiter" aus germanistischer und soziologischer Sicht interessiert.
- Quote paper
- Anika Weller (Author), 2008, Vergleich der germanistischen und der soziologischen Sicht über Außenseiter anhand ausgewählter Literaturbeispiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146919