In der Theorie ist Neutralitätspolitik eine Politik, die sich streng an die völkerrechtlichen Regeln
bezüglich der Rechte und Pflichten von neutralen Staaten hält. In der Praxis gibt es aber noch
eine weitere Auslegung: Neutralitätspolitik kann auch als Ziel haben, den neutralen Staat unter
allen Umständen aus dem Krieg herauszuhalten. Die erste Auslegung ist eine prinzipielle Einstellung,
die zweite ein pragmatisches Ziel.
Das V. und das XIII. Abkommen der Haager Konventionen aus dem Jahre 1907 regelten
Rechte und Pflichten der neutralen Mächte im Falle eines Landkriegs (V.) bzw. Seekriegs (XIII.).
Insgesamt unterschrieben 44 Länder, unter anderem die später kriegführenden Großmächte
Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Groß-Britannien und die USA. In diesem Vertrag
stimmen die Staatsoberhäupter der 44 Länder zu, das Territorium und das Hoheitsrecht in den
Gewässern der neutralen Länder im Falle eines Krieges zu respektieren. Im Gegenzug verpflichtet
sich der neutrale Staat, keines der kriegführenden Länder in ihrer Kriegsführung zu unterstützen
oder zu bevorzugen.1
Schweden konnte während des gesamten Ersten Weltkrieges die Neutralität aufrechterhalten.
Diese Arbeit soll die Schwierigkeiten untersuchen, die Schweden aufgrund seiner neutralen Haltung
hatte, aber auch deren Vorteile herausarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Schweden bei Kriegsausbruch
- 2. Wohlwollende Neutralität
- 3. Schwedens wirtschaftliche Lage vor und während des Krieges
- 4. Die britische Seeblockade und der völkerrechtliche Konflikt
- 5. Das deutsche Allianzangebot und der russisch-deutsche Separatfrieden
- 6. Die schwedische Aktivistenbewegung
- 7. Revolutionsbewegungen in Stockholm
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die schwedische Neutralitätspolitik während des Ersten Weltkriegs. Sie analysiert die Herausforderungen und Vorteile dieser Position für Schweden, beleuchtet die innenpolitischen Debatten und die internationalen Beziehungen Schwedens zu den Kriegsparteien. Die Arbeit fokussiert auf die praktische Umsetzung der Neutralität und die damit verbundenen politischen und diplomatischen Schwierigkeiten.
- Schwedens Reaktion auf den Kriegsausbruch und die innenpolitischen Debatten darüber
- Die Umsetzung der schwedischen Neutralität und die damit verbundenen Herausforderungen
- Die Beziehungen Schwedens zu den Kriegsparteien (Deutschland, Großbritannien, Russland)
- Die Rolle des Völkerrechts in der schwedischen Neutralitätspolitik
- Der Einfluss der wirtschaftlichen Lage auf die Neutralitätspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung definiert den Begriff der Neutralitätspolitik in Theorie und Praxis, indem sie zwischen einer prinzipiellen Haltung und einem pragmatischen Ziel unterscheidet. Sie erläutert die relevanten Bestimmungen der Haager Konventionen von 1907 und beschreibt das Ziel der Arbeit: die Untersuchung der Schwierigkeiten und Vorteile der schwedischen Neutralität im Ersten Weltkrieg.
II. Hauptteil: Der Hauptteil behandelt verschiedene Aspekte der schwedischen Neutralität im Ersten Weltkrieg. Er beginnt mit einer Analyse der innenpolitischen Situation Schwedens vor dem Kriegsausbruch, einschließlich der Schloßhofkrise und der Regierungsbildung unter Hjalmar Hammarskjöld. Weiterhin werden die Versuche Deutschlands, Schweden zu einem Bündnis zu bewegen, sowie die Reaktion der schwedischen Regierung darauf untersucht. Der Abschnitt erläutert die schwedische Neutralitätserklärung und die Beziehungen Schwedens zu den Kriegsparteien, wobei die "wohlwollende Neutralität" und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Detail beschrieben werden.
Schlüsselwörter
Schweden, Neutralität, Erster Weltkrieg, Haager Konventionen, Hjalmar Hammarskjöld, Knut Wallenberg, Deutschland, Großbritannien, Russland, Völkerrecht, wirtschaftliche Lage, militärisches Bündnis, Innenpolitik.
Häufig gestellte Fragen zur schwedischen Neutralitätspolitik im Ersten Weltkrieg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die schwedische Neutralitätspolitik während des Ersten Weltkriegs. Sie analysiert die Herausforderungen und Vorteile dieser Position für Schweden, beleuchtet die innenpolitischen Debatten und die internationalen Beziehungen Schwedens zu den Kriegsparteien, mit Fokus auf die praktische Umsetzung der Neutralität und die damit verbundenen politischen und diplomatischen Schwierigkeiten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem Schwedens Reaktion auf den Kriegsausbruch und die innenpolitischen Debatten; die Umsetzung der schwedischen Neutralität und die damit verbundenen Herausforderungen; die Beziehungen Schwedens zu den Kriegsparteien (Deutschland, Großbritannien, Russland); die Rolle des Völkerrechts in der schwedischen Neutralitätspolitik; und den Einfluss der wirtschaftlichen Lage auf die Neutralitätspolitik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und eine Zusammenfassung. Die Einleitung definiert den Begriff der Neutralitätspolitik und erläutert die relevanten Bestimmungen der Haager Konventionen von 1907. Der Hauptteil analysiert verschiedene Aspekte der schwedischen Neutralität, beginnend mit der innenpolitischen Situation vor dem Kriegsausbruch, den Versuchen Deutschlands, Schweden zu einem Bündnis zu bewegen, die schwedische Neutralitätserklärung und die Beziehungen zu den Kriegsparteien, inklusive der "wohlwollenden Neutralität".
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schweden, Neutralität, Erster Weltkrieg, Haager Konventionen, Hjalmar Hammarskjöld, Knut Wallenberg, Deutschland, Großbritannien, Russland, Völkerrecht, wirtschaftliche Lage, militärisches Bündnis, Innenpolitik.
Was beinhaltet der Hauptteil der Arbeit genauer?
Der Hauptteil untersucht detailliert die schwedische Situation bei Kriegsausbruch, die "wohlwollende Neutralität", die wirtschaftliche Lage Schwedens vor und während des Krieges, die britische Seeblockade und den völkerrechtlichen Konflikt, das deutsche Allianzangebot und den russisch-deutschen Separatfrieden, die schwedische Aktivistenbewegung und die Revolutionsbewegungen in Stockholm.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: I. Einleitung, II. Hauptteil (mit Unterkapiteln zu Schweden bei Kriegsausbruch, wohlwollender Neutralität, wirtschaftlicher Lage, britischer Seeblockade, deutschem Allianzangebot, schwedischer Aktivistenbewegung und Revolutionsbewegungen), III. Zusammenfassung.
- Arbeit zitieren
- Verena von Waldow (Autor:in), 2008, Schwedens Neutralität im Ersten Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146947