Eine Geschichte von Bettlern, Gaunern und Huren, eine Geschichte über eine korrupte bürgerliche Gesellschaft. Auf dem Weg zum eigenen Vorteil scheinen alle Mittel erlaubt und ein Kleinkrieg – zwischen dem Gangster Mackie Messer und dem Bettlerkönig Peachum, ausgelöst durch Mackies Beziehung zu Peachums Tochter Polly – führt alle Typen von Opfern auf, in denen sich das Publikum widerspiegeln kann.
Bertold Brechts Dreigroschenoper ist eigentlich das Produkt der Verbindung Bertold Brecht und Kurt Weill. Ohne die musikalischen Kompositionen Kurt Weills wäre dieses Bühnenwerk wohl kaum derart populär geworden. In zahlreichen Ländern und auf noch mehr Bühnen wurde die Dreigroschenoper in den letzten Jahrzehnten gespielt, nachdem sie am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, von dem später von Brecht geleiteten Berliner Ensemble, mit sensationellem Erfolg uraufgeführt wurde. Immer wieder finden auch heute, mehr als 50 Jahre nach dem Tod Brechts, neue Versionen des Stückes – wie die von Klaus Maria Brandauer im Jahr 2006 , zusammen mit dem Punksänger Campino – ihren Weg zum Publikum.
Die Dreigroschenoper ist aber nicht bloß ein ungemein populäres und vergnügliches Stück, vielmehr hat es Brecht einst als eine Sozialkritik geschrieben. Brecht sagte über das Stück:
Die Dreigroschenoper befaßt sich mit den bürgerlichen Vorstellungen nicht nur als Inhalt, indem sie diese darstellt, sondern auch durch die Art, wie sie sie darstellt. Sie ist ein Referat über das, was der Zuschauer im Theater vom Leben zu sehen wünscht. Da er jedoch gleichzeitig auch einiges sieht, was er nicht zu sehen wünscht, da er also seine Wünsche nicht nur ausgeführt, sondern auch kritisiert sieht, […], ist er prinzipiell imstande, dem Theater eine neue Funktion zu erteilen. Da aber das Theater selber seiner Umfunktionierung Widerstand entgegensetzt, ist es gut, wenn der Zuschauer Dramen, die nicht nur den Zweck verfolgen, aufgeführt zu werden, sondern auch den, es zu verändern, selbst liest: aus Mißtrauen gegen das Theater.
Wie genau Brecht und Weill den Zuschauer heranziehen und zum denken anregen, also Sozialkritik üben, soll im Folgenden näher erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Brecht und Weills Dreigroschenoper.
- 1.1 Brecht/Weill: eine Zusammenarbeit auf Zeit.
- 1.2 Die Entstehung der Dreigroschenoper...
- 2. Oper, Operette, Theater oder was?.
- 2.1 Die neue Form bei Brecht und Weill
- 2.2 Das epische Musik-/Theater nach Brecht....
- 3. Die Songs der Dreigroschenoper.
- 3.1 Die Moritat von Mackie Messer..
- 3.2 Die Seeräuber-Jenny
- Fazit..........
- Bibliografie.......
- Primärliteratur:
- Sekundärliteratur:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Bertold Brechts und Kurt Weills Dreigroschenoper und untersucht die Entstehung und die Besonderheiten dieses Bühnenwerks. Dabei wird die Zusammenarbeit von Brecht und Weill beleuchtet, die zu einem neuen Genre führte. Die Arbeit erörtert die Gattungsfrage und analysiert die Rolle der Musik in der Dreigroschenoper, insbesondere im Hinblick auf Brechts episches Musiktheater.
- Die Zusammenarbeit von Brecht und Weill
- Die Entstehung der Dreigroschenoper
- Die Gattungsfrage und die Rolle der Musik
- Brechts episches Musiktheater
- Die Songs der Dreigroschenoper und ihre Bedeutung für die Sozialkritik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Dreigroschenoper ein und stellt die zentralen Figuren und den Konflikt des Stückes vor. Sie beleuchtet die Bedeutung der Zusammenarbeit von Brecht und Weill für die Entstehung des Werks und die Rezeption des Stückes im Laufe der Zeit.
Das erste Kapitel beleuchtet die Zusammenarbeit von Brecht und Weill. Es wird die erste Begegnung der beiden Künstler und die Entstehung ihrer gemeinsamen Arbeit, der Dreigroschenoper, beschrieben. Das Kapitel analysiert die künstlerischen und weltanschaulichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Künstler und zeigt auf, wie ihre Zusammenarbeit zu einem neuen Genre führte.
Das zweite Kapitel erörtert die Gattungsfrage der Dreigroschenoper. Es wird untersucht, ob das Stück als Oper, Operette oder Theaterstück einzuordnen ist. Das Kapitel analysiert die Besonderheiten der Form und des Stils der Dreigroschenoper und stellt Brechts Vorstellung von einem epischen Musiktheater vor.
Das dritte Kapitel analysiert die Songs der Dreigroschenoper. Es werden verschiedene Arten von Stücken, wie die Moritat von Mackie Messer und die Seeräuber-Jenny, vorgestellt und ihre Bedeutung für die Sozialkritik des Stückes untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Dreigroschenoper, Bertold Brecht, Kurt Weill, episches Musiktheater, Sozialkritik, Gattungsfrage, Musik, Songs, Moritat, Seeräuber-Jenny, Zusammenarbeit, Entstehung, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2010, „Der Rahmen muss gesprengt werden“: Bertolt Brechts und Kurt Weills Dreigroschenoper, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146990