Diese Arbeit untersucht, wie Darrés Darstellung von Sparta von den antiken Quellen abweicht und wie er sie zur Legitimierung seiner eigenen Ideen nutzte. Dafür wird Sparta als völkisches Idealbild analysiert. Herangezogen wird hierfür die Vita des Lykurgs von Plutarch.
Trotz seiner historischen Bedeutung und seiner Rezeption bleibt Sparta ein kontroverses Thema, das unterschiedliche Interpretationen und Meinungen hervorruft. Diese Arbeit wird auch die Herausforderungen der spartanischen Quellenlage diskutieren, da direkte Selbstzeugnisse der Spartiaten fehlen und die Überlieferungen oft von späteren Autoren geprägt sind.
„Denn sie meinten, für ein Wesen, das von Anfang an nicht fähig sei, gesund und kräftig heranzuwachsen, sei es besser, nicht zu leben, sowohl um seiner selbst wie um des Staates willen.“
Mit diesem berühmten Zitat aus Plutarchs Lykurg-Vita entsteht ein Bild von Sparta, das von eugenischen Maßnahmen und Militarismus geprägt ist. Die Legende der dreihundert Spartiaten, die sich am Thermopylenpass 480 v. Chr. den Persern entgegenstellten, unterstreicht diese Vorstellung eines militärischen Staates. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Überlieferungen? Diese Frage wirft nicht nur historische, sondern auch ideologische Kontroversen auf, besonders im Kontext der Rezeption von Sparta während des Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Quellendiskussion
- 2.1 Forschungsstand
- 2.2 Antike Autoren
- 3. Das antike Sparta
- 3.1 Spartas Anfänge
- 3.2 Spartas Gesellschaftsstruktur
- 3.3 Die Bedeutung Lykurgs und seine Gesetzgebung
- 4. Sparta als völkisches Idealbild
- 4.1 Die Große Rhetra
- 4.2 Eugenische Erklärungen in der Vita Lykurgs
- 4.3 Umgang mit antiken Quellen
- 5. Die Rezeption Spartas durch Walther Darré
- 5.1 Richard Walther Darré
- 5.2 Bauerntum & Landaufteilung
- 5.3 Rassenideologie
- 5.4 Kinderaussetzung
- 5.5 Darrés Spartabild in der Forschung
- 6. Fazit: Die völkische Interpretation Spartas
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rezeption des antiken Sparta durch Richard Walther Darré, einen Agrarpolitiker des NS-Regimes, und untersucht, wie Darré Sparta als völkisches Idealbild zur Legitimierung seiner eigenen Ideen nutzte. Dabei wird die Vita des Lykurgs von Plutarch herangezogen, um die antike spartanische Verfassung und ihre eugenischen Aspekte zu beleuchten.
- Die Darstellung Spartas in der Vita Lykurgs von Plutarch und ihre eugenischen Aspekte
- Die Rezeption Spartas durch Richard Walther Darré und seine Nutzung des Spartabildes zur Legitimierung nationalsozialistischer Ideologien
- Die Rolle des Bauerntums und der Landaufteilung in Darrés Interpretation Spartas
- Die Herausforderungen der spartanischen Quellenlage und die Notwendigkeit der kritischen Auseinandersetzung mit antiken Überlieferungen
- Die Verwendung von Sparta als völkisches Idealbild im Kontext des Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas im Kontext des Nationalsozialismus dar. Sie skizziert zudem die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Die Quellendiskussion beleuchtet den Forschungsstand zur Rezeption Spartas im Nationalsozialismus und analysiert die antiken Autoren, die als Quellen für die spartanische Geschichte und Verfassung dienen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel behandelt die Geschichte des antiken Sparta, insbesondere seine Anfänge, seine Gesellschaftsstruktur und die Bedeutung Lykurgs und seiner Gesetzgebung.
- Kapitel 4: Es werden die eugenischen Erklärungen in der Vita Lykurgs sowie der Umgang mit antiken Quellen im Kontext des völkischen Idealbildes von Sparta analysiert.
- Kapitel 5: Dieser Abschnitt fokussiert auf die Rezeption Spartas durch Richard Walther Darré, seine Ideologie und die Interpretation antiker Quellen im Lichte seiner rassischen Vorstellungen.
Schlüsselwörter
Sparta, völkisches Idealbild, Richard Walther Darré, Nationalsozialismus, Eugenik, Vita Lykurgs, Plutarch, antike Quellen, Forschungsstand, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Nina Greger (Autor:in), 2024, Sparta als völkisches Idealbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1470112