Es gibt unzählige Texte und Filme, die sich mit der Stadt Rom befassen, dabei sind die Beschreibungen und Sichtweisen so vielfältig wie die Stadt selbst.
Denn die Stadt Rom hat viele Gesichter. Es ist die Ewige Stadt, die Stadt der Kirche und der Geschichte. Rom ist voller Erinnerungen an vergangene Zeiten, an jeder Ecke finden sich Zeugnisse der Geschichte. Rom ist manchmal stickig, staubig oder schwül. Mal wird die Stadt malerisch, fast träumerisch beschrieben , ein anderes Mal dreckig, laut und nahezu verhasst . Rom ist eine Stadt der Gegensätze.
Blickt man über die Dächer Roms, sieht man keine spitze Skyline mit Türmen oder dergleichen, wie zum Beispiel in New York. Der Blick über Rom zeigt die runden Kuppeln der zahlreichen Kirchen. Es ist eine weibliche Stadt, sie, die Stadt Rom. So auch Ursula Bessen:
„Rom ist weiblich konnotiert. Mehr noch: Rom, die Stadt ist weiblich.“
Bereits Johann Wolfgang Goethe machte in seiner Schrift Italienische Reise deutlich, dass seine Sehnsucht nach der fernen Stadt Rom die Sehnsucht nach einer Frau ist:
„… ich hoffe die Lagunen und die dem Meer vermählte Herrscherin bei schöner Tageszeit zu erblicken und aus ihrem Schoß meine Freunde zu begrüßen.“
In Goethes Fall wird Rom hier etwas Sexuelles, aber auch Mütterliches zugesprochen, das klar weiblich konnotiert ist. Allein diese zwei Anspielungen, das Sexuelle und das Mütterliche bilden einen Ausgangspunkt für die folgende Bearbeitung. Denn so vielfältig wie sich die Stadt Rom ihren Bewohnern und Besuchern zeigt, so vielfältig sind auch die Frauen, welche in ihr leben und sich in ihr bewegen. Der Regisseur Federico Fellini widmete Frauen ganze Filme, so zum Beispiel Die Stadt der Frauen oder La dolce Vita, in dem zwar ein Mann die Hauptrolle spielt, sich jedoch alles um die verschiedenen Frauen in seinem Leben dreht. Und eben diese Frauen und die Handlung von La dolce vita befinden sich in Rom. Da Rom als weiblich konnotiert gilt, liegt es nahe, die Charaktere der Frauen dieser Stadt mit den verschieden Seiten der Stadt als solches zu vergleichen und zu verbinden. Dies führt dazu, dass jede Frauenfigur in Fellinis La dolce Vita eine andere Seite der Stadt repräsentiert. Anders verhält es sich bei Friedrich Christian Delius Bildnis der Mutter als junge Frau von 2006.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Federico Fellinis La dolce vita
- 2.1 Die Frauenfiguren in Federico Fellinis La dolce vita
- 3. Franz Christian Delius Bildnis der Mutter als junge Frau
- 3.1 Margaretes Rom in Franz Christian Delius Bildnis der Mutter als junge Frau
- 4. Fazit
- 5. Bibliographie
- 5.1 Primärliteratur
- 5.2 Sekundärliteratur
- 5.3 Filme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Darstellung von Frauenbildern in Federico Fellinis Film „La dolce vita“ und Franz Christian Delius Roman „Bildnis der Mutter als junge Frau“. Ziel ist es, die verschiedenen Frauenfiguren in beiden Werken zu analysieren und ihre Beziehung zur Stadt Rom zu untersuchen. Dabei wird die Frage gestellt, inwiefern die Frauenfiguren als Spiegelbilder der Stadt Rom fungieren und welche Aspekte der Stadt sie repräsentieren.
- Frauenbilder in der Literatur und im Film
- Die Stadt Rom als weibliche Topographie
- Die Rolle der Frauen in Fellinis „La dolce vita“
- Margaretes Perspektive auf Rom in Delius' Roman
- Die Verbindung von Frauenfiguren und Stadtbild
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Stadt Rom als weibliche Topographie dar. Sie beleuchtet die vielfältigen Facetten der Stadt und ihre Bedeutung in der Literatur und im Film. Die Einleitung zeigt auf, wie die Stadt Rom in verschiedenen Werken als weiblich konnotiert wird und welche Aspekte der Stadt diese Konnotation prägen.
Das zweite Kapitel analysiert die Frauenfiguren in Federico Fellinis Film „La dolce vita“. Es wird gezeigt, wie die verschiedenen Frauenfiguren in Fellinis Film unterschiedliche Seiten der Stadt Rom repräsentieren. Die Analyse beleuchtet die Beziehung zwischen den Frauenfiguren und der Stadt und untersucht, wie die Stadt Rom durch die Perspektive der Frauenfiguren dargestellt wird.
Das dritte Kapitel befasst sich mit Franz Christian Delius' Roman „Bildnis der Mutter als junge Frau“. Es wird untersucht, wie die Protagonistin Margaretes Rom erlebt und wie ihre Perspektive auf die Stadt die Darstellung der Stadt prägt. Das Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Margaretes und der Stadt und zeigt auf, wie die Stadt Rom durch die Augen einer Frau betrachtet wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Stadt Rom als weibliche Topographie, Frauenbilder in der Literatur und im Film, Federico Fellinis „La dolce vita“, Franz Christian Delius' „Bildnis der Mutter als junge Frau“, die Beziehung zwischen Frauenfiguren und Stadtbild sowie die Darstellung der Stadt Rom aus der Perspektive von Frauen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Rom als Stadt der Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147037