In dieser Arbeit soll chronologisch zunächst die Agrarreformen des Tiberius Gracchus, sowie seine Beweggründe, und darauf folgend das Vorgehen des Senates im Streit mit Tiberius Gracchus, sowie die Argumentationen der jeweiligen Streitparteien beleuchtet werden.
Wie konnte der Streit um eine Gesetzgebung in dem Maße eskalieren, dass die Sakrosanktheit eines Volkstribuns so extrem wie möglich, nämlich durch seinen Tod, verletzt wurde? Wie verbittert müssen die gegnerischen Parteien miteinander
gerungen haben, dass sie durch ihr Verhalten ein Zeitalter anhaltender Revolutionen, Bürgerkriege und Gewaltexzesse innerhalb Roms einleiteten? Und vor allem: Was motivierte sie, ihre Vorhaben unter allen Umständen und mit allen verfügbaren, legalen sowie illegalen Mitteln durchzusetzen?
Das Jahr 133 v. Chr. gilt in der Geschichtsschreibung als das Jahr, in dem die klassische Römische Republik, die im Jahr 287 v. Chr. begann, endete. Auf sie folgte das Zeitalter der großen römischen Revolutionen, sodass das Jahr 133 v. Chr. auch als Beginn des Verfalls der Römischen Republik als solche angesehen wird. Seit Theodor Mommsen wurden vor allem die Reformen der Gracchen und insbesondere das Tribunatsjahr Tiberius Gracchus als Zäsur betont. Im Amtsjahr des Tiberius Gracchus wurden Entwicklungen in Gang gesetzt, die letzten Endes in den Untergang der Römischen Republik mündeten. In diesem Jahr eskalierte der Konflikt um die Einführung von Gesetzen zur Reformierung der Agrarpolitik Roms: ein Volkstribun wurde abgesetzt und dies wiederum hatte gewaltsame Tumulte zur Folge, die in der Erschlagung des Volkstribuns Tiberius Gracchus endeten. Die Ackergesetze des Tiberius Gracchus sahen lediglich vor, staatliches Land, das Rom durch seine expansiven Bestrebungen dazugewonnen hatte, umzuverteilen. Es entwickelte sich jedoch ein Konflikt, bei dem sich vor allem die Nobilität Roms in ihrer Machtposition gefährdet sah und alle Mittel in Kauf nahm, um die Ordnung ihrer res publica zu bewahren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tiberius Gracchus - Der Weg zum Reformer
- Die Agrarkrise
- Die Ackergesetze
- M. Octavius wird abgesetzt
- Die Tribunatswahlen des Sommers 133 v. Chr.
- Das Vorgehen gegen Tiberius Gracchus
- Zusammenfassende Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Agrarreformen des Tiberius Gracchus im Jahr 133 v. Chr. und die daraus resultierende Eskalation des Konflikts zwischen ihm und dem römischen Senat. Sie analysiert die Hintergründe und Beweggründe des Reformprozesses sowie das Vorgehen des Senates im Streit mit Tiberius Gracchus.
- Die Agrarkrise in der römischen Republik
- Die Ackergesetze des Tiberius Gracchus
- Der Konflikt zwischen Tiberius Gracchus und dem Senat
- Die Rolle des Volkstribunats
- Die Folgen der Reformen für die römische Republik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt den historischen Kontext der Reformen des Tiberius Gracchus dar und zeigt die Bedeutung des Jahres 133 v. Chr. für die Entwicklung der römischen Republik auf.
- Tiberius Gracchus - Der Weg zum Reformer: Hier wird die Biografie des Tiberius Gracchus beleuchtet und sein Weg zum Volkstribun dargestellt. Die Kapitel behandelt seine Familie, seine militärische Karriere und die Ereignisse, die ihn zu seinem politischen Engagement führten.
- Die Agrarkrise: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der Agrarkrise in der römischen Republik. Es beleuchtet die Entwicklung des Landbesitzes, die Einführung der Claudischen Gesetze und die Folgen für die römische Gesellschaft.
- Die Ackergesetze: Dieses Kapitel beschreibt die Inhalte der Ackergesetze des Tiberius Gracchus und analysiert ihre Zielsetzung. Es geht auch auf die Reaktionen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen auf diese Reformen ein.
- M. Octavius wird abgesetzt: Dieses Kapitel schildert die Auseinandersetzung zwischen Tiberius Gracchus und dem römischen Senat. Es beleuchtet die Rolle des Senators Octavius und die Eskalation des Konflikts.
- Die Tribunatswahlen des Sommers 133 v. Chr.: Dieses Kapitel schildert die politische Situation in Rom im Jahr 133 v. Chr. und die Bedeutung der Tribunatswahlen für die Machtverhältnisse in der römischen Republik.
- Das Vorgehen gegen Tiberius Gracchus: Dieses Kapitel beschreibt die Gewaltverbrechen gegen Tiberius Gracchus und die Hintergründe der Ermordung. Es analysiert die Reaktionen der römischen Bevölkerung und die Folgen für die römische Republik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie die Agrarreformen, die römische Republik, die Agrarkrise, die Claudischen Gesetze, die Latifundien, das Volkstribunat, der Senat, die Nobilität, Tiberius Gracchus und die Gewalt in der römischen Politik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Die Gracchische Agrarreform. Der Streit um das Vorgehen gegen Tiberius Gracchus 133 v. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1471472