Im ersten Teil der Arbeit werden die propagandistischen Leitbilder des Sports im NS thematisiert. Anschließend erfolgt eine Darstellung der staatlichen Strukturen und der Organisation des Schulsports. Die für den NS-Staat und ihre Politik instrumentalisierten sportlichen Wettkämpfe bilden das Thema im Blickpunkt des Kapitels 2.3, sodass der Frage nachgegangen wird, welche über den Sport hinausgehenden weltanschaulichen Ziele mit den Olympischen Spiele 1936 verfolgt wurden.
Im zweiten Teil der Arbeit in Kapitel 3 wird die Hitler-Jugend als staatliche Sozialisationsinstanz näher analysiert, um darauf aufbauend die Stellung der Hitler-Jugend in der Organisation des NS-Staates als Staatsjugend näher zu beleuchten. Das auf Militarismus gerichtete Sportprogramm schlug sich auch in der Jugendorganisation der Hitler-Jugend vor allem im männlichen Ableger nieder, daher wird auch nur die männliche Abteilung thematisiert. Um dem Erziehungsziel der „Wehrhaftmachung“ in der Hitler-Jugend und der Festigung der nationalsozialistischen Gesellschaft gerecht zu werden, hatte der Sport in der Hitler-Jugend verschiedene Funktionen inne, die mit dieser Arbeit herausgearbeitet werden sollen. Eine der wichtigsten gesellschaftlichen Funktion, die gleichzeitig die zentrale Grundthese der Arbeit bildet, war die Etablierung der „Ordnungsidee der Volksgemeinschaft“, die für eine Radikalisierung der Gesellschaft durch Integrations- und Exklusionsmechanismen sorgte. Diese These findet vor allem in der modernen Forschung Anwendung.
Im Hauptteil der Arbeit in Kapitel 4 wird die genaue Bedeutung des Sports in der Hitler-Jugend herausgearbeitet, um eine Antwort auf die Forschungsfrage, welche Funktion der Sport in der Hitler-Jugend erfüllt, zu beantworten. Hierbei ist es das Ziel, die militärischen Funktionen, aber vor allem die gesellschaftlichen Funktionen des Sports herauszuarbeiten. Den größten Anteil in der Hitler-Jugend bilden dabei die weltanschauliche Schulung durch den Sport und die körperliche Ertüchtigung als militärische Vorbereitung für den Krieg. Die Zeit der Hitler-Jugend lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: Zum einen in die Kampfzeit vor 1933, in der Zeit als primäre Staatsjugend von 1933-1939 und der Hitler-Jugend im Kriegseinsatz bis 1945.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Hinführen zur Thematik
- 1.2 Zentrale Fragestellung, Aufbau und Methodik
- 1.3 Aktueller Forschungsstand
- 2 Sport im Nationalsozialismus
- 2.1 Propagandistische Leitbilder des Sportes
- 2.2 Staatliche Strukturen und die Organisation des Sportes
- 2.3 Propaganda durch sportliche Massenveranstaltungen
- 3 Außerschulische Erziehung: Die Hitler-Jugend als staatliche Sozialisationsinstanz
- 3.1 Entwicklung und Aufbau der Hitler-Jugend
- 3.2 Anziehungskraft der Hitler-Jugend
- 3.3 Hitler-Jugend als Ordnungsidee der Volksgemeinschaft
- 4 Die Funktion des Sports in der Hitler-Jugend
- 4.1 Integrations- und Ausgrenzungsfunktion
- 4.2 Politische Sozialisation und weltanschauliche Schulung
- 4.3 Disziplinarsystems als Kontrollmechanismus
- 4.4 Die körperliche Ertüchtigung als militärische Vorbereitung
- 5 Welche Funktion erfüllt der Sport im Nationalsozialismus und in der Hitler-Jugend?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Rolle des Sports in der Hitler-Jugend und beleuchtet, inwiefern er zur Vergemeinschaftung und Wehrerziehung der Jugend beitrug. Die Arbeit analysiert propagandistische Leitbilder des Sports im Nationalsozialismus und untersucht die Funktionen des Sports innerhalb der Hitler-Jugend als staatliche Sozialisationsinstanz. Sie untersucht die Integrations- und Ausgrenzungsfunktion des Sports sowie seine Rolle bei der politischen Sozialisation und weltanschaulichen Schulung der Jugend. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit das Disziplinarsystem als Kontrollmechanismus und die Bedeutung der körperlichen Ertüchtigung als militärische Vorbereitung.
- Propagandistische Leitbilder des Sports im Nationalsozialismus
- Die Hitler-Jugend als staatliche Sozialisationsinstanz
- Integrations- und Ausgrenzungsfunktion des Sports
- Politische Sozialisation und weltanschauliche Schulung durch den Sport
- Körperliche Ertüchtigung als militärische Vorbereitung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Wehrerziehung ein und stellt die zentrale Fragestellung der Masterarbeit vor. Außerdem werden der Aufbau und die Methodik der Arbeit erläutert und der aktuelle Forschungsstand dargestellt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Sport im Nationalsozialismus. Hier werden die propagandistischen Leitbilder des Sports beleuchtet, die staatlichen Strukturen und die Organisation des Sportes analysiert sowie die Propaganda durch sportliche Massenveranstaltungen untersucht. Kapitel drei widmet sich der Hitler-Jugend als staatliche Sozialisationsinstanz. Es wird die Entwicklung und der Aufbau der Organisation betrachtet, die Anziehungskraft der Hitler-Jugend untersucht und die Rolle der Organisation als Ordnungsidee der Volksgemeinschaft beleuchtet. Im vierten Kapitel wird die Funktion des Sports in der Hitler-Jugend genauer untersucht. Die Arbeit analysiert die Integrations- und Ausgrenzungsfunktion des Sports, seine Rolle bei der politischen Sozialisation und weltanschaulichen Schulung der Jugend sowie das Disziplinarsystem als Kontrollmechanismus und die Bedeutung der körperlichen Ertüchtigung als militärische Vorbereitung.
Schlüsselwörter
Wehrerziehung, Propaganda, Sport, Hitler-Jugend, Nationalsozialismus, Vergemeinschaftung, Sozialisation, Integration, Ausgrenzung, politische Sozialisation, weltanschauliche Schulung, Disziplinarsystem, körperliche Ertüchtigung, militärische Vorbereitung.
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- Anonym (Autor:in), 2022, Vergemeinschaftung als Wehrerziehung. Propagandistische Leitbilder des Sports in der Hitler-Jugend, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1471600