Der 7-jährige Krieg und der Frieden von Hubertusburg


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

16 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Vorgeschichte
2.1. Der Kriegsverlauf
2.2. Der Friede von Paris

3. Verhandlungen

4. Friedensvertrag zwischen Preußen und Österreich

5. Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen

6. Auswirkungen

7. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Preußen muß übern Haufen geworfen werden“ - die Maxime des österreichischen Staatskanzlers Kaunitz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges. Die Destruktion und Rückführung Preußens auf den Rang einer Mittelmacht, eingebunden ins Reich - das Ziel aller Wiener Politik, ihrer Verbündeten und schließlich auch des Siebenjährigen Krieges.[1]

Wurde dieses Ziel erreicht und wie bedeutend war der 1763 geschlossene Friedensvertrag? Wer galt als Gewinner und wer musste sich eine Niederlage eingestehen? Welche Rolle spielte das Reich im Friedensschluss? Kann der Krieg als Weltkrieg bezeichnet werden?

All diese Fragen sollen das Fundament der nun folgenden Arbeit darstellen, denn in den meisten Darstellungen werden Diplomatie und Kampfgeschehen komplex geschildert, der Frieden von Hubertusburg aber leider nur in wenigen Worten abgehandelt. Bei der vorliegenden Arbeit wurde deshalb darauf verzichtet, die machtpolitischen Konstellationen übermäßig ausführlich darzustellen.

Ausführliche Darstellungen zum Siebenjährigen Krieg findet man bereits in Werken aus dem mittleren 19. Jahrhundert von Ramshorn, Gretschel und Von Archenholz. Von Archenholz ist dabei besonders hervorzuheben. Er versucht sachliche und unparteiische Informationen darzulegen, ohne dabei seine Meinung allzu deutlich zu präsentieren. Sein hier paraphrasiertes Werk über den Siebenjährigen Krieg wurde Vorlage für allerlei Nachdrucke und auch für Schulbücher.

Auch in den letzten 15 Jahren wurden immer wieder Arbeiten zum Siebenjährigen Krieg veröffentlicht, was deutlich macht, dass das politische Geschehen der damaligen Zeit noch heute von Interesse für die Geschichtswissenschaft ist.

Wie bereits erwähnt, gibt es zum Hubertusburger Frieden selbst nur wenige ausführliche Werke. Besonders ist aber hier Beaulieu-Marconnay hervorzuheben. Er veröffentlichte seine detaillierte und allseits anerkannte Schrift im Jahre 1871.

Explizit zu erwähnen ist außerdem, dass sich der Freundeskreis „Schloss Hubertusburg e.V.“ 2006 und auch 2008 mit Historikern, Philosophen und Geistlichen zu den Hubertusburger Friedensgesprächen zusammen gefunden hat, um den Frieden von Hubertusburg im Hinblick auf die Friedensverantwortung und Probleme der Friedensbildung heute zu reflektieren.[2] Aus diesem Anlass wurde 2007 ein Protokollband veröffentlicht, der die Ereignisse rund um den Frieden ausführlich darstellt.

2. Vorgeschichte

2.1. Der Kriegsverlauf

Der dritte Schlesische Krieg, Siebenjähriger Krieg genannt, war der Konflikt zwischen den Jahren 1756 und 1763 zwischen Österreich, Russland, Preußen, England und Frankreich.

Die Umkehrung der Allianzen, die Renversement des alliances, führte dazu, dass sich das traditionelle Bündnissystem wandelte und eine Mächtekonstellation entstehen ließ, die den Siebenjährigen Krieg determinierte.

Kaunitz, dem österreichischen Kanzler, gelang es, als sich der Konflikt zwischen Frankreich und England auf dem amerikanischen Festland zuspitzte, eine Annäherung zwischen Frankreich und der Habsburger Monarchie zu etablieren. Gleichzeitig strebte er ein Bündnis mit Frankreich an. Nachdem Österreich die Forderung Englands ablehnte, die Truppen in den Niederlanden zu verstärken, kam es schließlich zu einer Auflösung des Bündnisses zwischen England und Österreich am 16. August 1755.

Durch den Abschluss der Westminsterkonvention vom 16. Januar 1756 zwischen Preußen und England bekamen die französisch-österreichischen Verhandlungen einen entscheidenden Impuls. Ende März 1756 schloss Frankreich schließlich einen Defensivvertrag, der Zahlungen im Falle eines österreichischen-preußischen Krieges vorsah. Im Versailler Vertrag vom 1. Mai 1756 sicherte Frankreich Österreich dann noch im Falle eines Angriffes ein Kontingent von 14 000 Mann zu. Auch alle Besitzungen sollten dadurch garantiert werden.

Diese diplomatische Revolution führte dazu, dass Preußen 1756 die Kontinentalmächte gegen sich hatte. Da Friedrich von den russischen und österreichischen Angriffsplänen wusste und er dringend etwas unternehmen musste, um aus dieser Lage des gesprengten Bündnissystems herauszukommen, entschied er sich für einen Präventivschlag - den Auslöser des Krieges.

Die beiden Schlesischen Kriege in den 1740er Jahren aber sind die eigentliche Ursache der österreichischen Aggression gegen Preußen. Nachdem Kaiser Karl VI. starb, erhob Preußen Anspruch auf die Grafschaft Glatz und Schlesien. Durch den Einfall in Schlesien und den Frieden von Berlin 1742 machte er diese Ansprüche politisch, aber auch militärisch geltend. Da durch die Erfolge Österreichs im Erbfolgekrieg die Besitzungen in Schlesien bedroht waren, wurde von Preußen der Zweite Schlesische Krieg initiiert. Im Frieden von Dresden 1745 ging auch hier Friedrich als Sieger hervor. In den Jahren zwischen dem Zweiten Schlesischen Krieg und dem Siebenjährigen Krieg versuchte Maria Theresia immer wieder, die verlorenen Besitzungen zurück zu holen. So suchte Österreich schließlich Bündnispartner, Frankreich und Russland, um dieses Vorhaben zu realisieren.

Am 29. August 1756 marschierte Preußen also in Sachsen ein, wodurch der französisch-österreichische Defensivvertrag wirksam wurde. Dieses Defensivbündnis wurde im Mai 1757 schließlich zu einem Offensivabkommen erweitert. Die dadurch entstandenen enormen Verpflichtungen Frankreichs gegenüber Österreich, die keinesfalls getragen werden konnten, stürzten das Land im weiteren Verlauf des Krieges in eine starke Finanzkrise. Indes zog der Krieg weitere Kreise. Am 22. September trat auch Schweden in den Krieg mit Preußen ein.

Nachdem Frankreich im Herbst 1757 zwar Hannover besetzen konnte, folgte nach der Schlacht bei Roßbach das Zurückdrängen bis über den Rhein. Da militärisches Operieren nun kaum mehr möglich war, zog Frankreich sich weitestgehend aus dem europäischen Kriegsschauplatz zurück und konzentrierte sich auf die Kämpfe gegen England in Nordamerika.

Ab 1760 zeigte sich dann eine allgemeine Erschöpfung bei den Kriegsgegnern. Auch die österreichische Staatsverschuldung stieg um fast das Dreifache. Da England in den Kolonien Siege verzeichnen konnte und folglich den Krieg als beendet sah, wurden auch die Subsidienzahlungen an Preußen eingestellt. Das wiederum hatte schwerwiegende Folgen für Preußen. Allerdings passierte jetzt etwas, was als „Mirakel des Hauses Brandenburg“ in die Geschichte eingegangen ist. Die russische Zarin Katharina stirbt und dank ihres preußenfreundlichen Nachfolgers Zar Peter III. kam es am 5. Mai 1762 zwischen Preußen und Russland zum Frieden von Sankt Petersburg. Allerdings wird Peter III. schon zwei Monate nach seinem Amtsantritt ermordet. Katharina II., seine Frau, übernimmt damit den Thron.[3]

2.2. Der Friede von Paris

Der Friede zwischen England und Frankreich, als vorbereitende Sonderverhandlungen aus denen dann der allgemeine Frieden hervorgehen sollte, garantierte, dass die von Frankreich besetzten preußischen Gebiete am Rhein und in Westfalen als Kompensationsobjekte für Österreich erhalten blieben.

Im allgemeinen vollzog sich die schriftlich geführten Vorverhandlungen zwischen England und Frankreich so schnell, dass schon im Juli zwischen beiden eine völlige Übereinstimmung über die Hauptbedingungen des Friedens herrschte. Den Franzosen wurden zwei Inseln im Lorenzbusen, die westindischen Inseln Guadeloupe, Maria Galante, Martinique und St. Lucie und Gorea überlassen.

[...]


[1] Burkhardt, J., Vom Debakel zum Mirakel. Zur friedensgeschichtlichen Einordnung des siebenjährigen Krieges, in: Neuhaus, H./ Stollberg-Rillinger, B. (Hg.), Menschen und Strukturen in der Geschichte Alteuropas. Festschrift für Johannes Kunisch zur Vollendung seines 65. Lebensjahres, dargebracht von Schülern, Freunden und Kollegen, Historische Forschungen, Bd. 73, Berlin 2002, S. 304.

[2] http://www.freundeskreis-hubertusburg.de/frieko.htm (17.05.09).

[3] Bloch, M., Madame de Pompadour - Der Siebenjährige Krieg, in historicum.net, URL: www.historicum.net/no_cache/persistent/artikel/28877/ (6.01.09).

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Der 7-jährige Krieg und der Frieden von Hubertusburg
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Geschichte)
Veranstaltung
Der 7-jährige Krieg
Note
2,5
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V147195
ISBN (eBook)
9783640592784
ISBN (Buch)
9783640593002
Dateigröße
461 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hubertusburg, 7-jähriger Krieg
Arbeit zitieren
Nadja Kloß (Autor:in), 2009, Der 7-jährige Krieg und der Frieden von Hubertusburg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147195

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