Die Glückswissenschaft strebt eine allgemeine Theorie des Glücks an. Dieses Ziel ist nur durch intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zu erreichen, denn das Glück entsteht am Schnittpunkt von Biologie, Psychologie und den Sozialwissenschaften. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, einen möglichst umfassenden Überblick über die Erkenntnisse zu geben, welche die interdisziplinäre Science of Happiness zusammengetragen hat. Das ist nötig, weil es eine Bestandsaufnahme in dieser Form noch nicht gibt. Nebenbei wird die Frage geklärt, warum der intensive und breite Glücksdiskurs ein Charakteristikum der Moderne ist.
Allen „Volksweisheiten“ zum Trotz ist das Glück weder nebulös noch rätselhaft. Im 2. Kapitel wird gezeigt, dass das Glück definier- und messbar ist. Darauf folgt eine holzschnittartige Darstellung einiger glücksphilosophischer Positionen mit dem vorrangigen Ziel, die Relevanz der empirischen Wissenschaften zu verdeutlichen. Zudem wird am Ende des 3. Kapitels die utilitaristische Ethik in einem kurzen Exkurs (ansatzweise) rehabilitiert. Im Kapitel 4 geht es um die Annäherung an das Glück aus der Sicht der Biologie. Nachdem die evolutionsbiologische Perspektive eingenommen wurde, werden Erkenntnisse aus der Genetik und der Hirnforschung vorgestellt. In einem weiteren Exkurs betrachten wir die Rolle des Unglücks als Antagonist. Kann und sollte es aus dem Leben getilgt werden, oder ist es letztlich unvermeidbar und sogar nützlich? Am Ende des 5. Kapitels, das sich mit der Kraft der Gedanken und mit unserem persönlichen Spielraum zur Erlangung des Glücks beschäftigt, wird in einem dritten Diskurs erklärt, warum das Glück nicht nur Selbstzweck ist. Einer der hartnäckigsten Mythen besteht in der Ansicht, dass Geld glücklich macht. Dicht gefolgt von dem Mythos, dass Geld nicht glücklich macht. Im Kapitel 6 versuchen wir dem wahren Verhältnis von Geld und Glück auf die Spur zu kommen. Um Formen der Glückswissensvermittlung und um die Bedeutung kollektiver Glücksvorstellungen geht es im 7. Kapitel, das mit dem letzten Exkurs endet. Darin wird erklärt, warum die Depression ein zentrales Phänomen der Moderne ist. Das 8. Kapitel enthält die Zusammenfassung der hier dargestellten Ergebnisse der Glücksforschung und zeigt davon abgeleitete mögliche Konsequenzen auf. Zum Abschluss wird ein Vorschlag zur zukünftigen sozialwissenschaftlichen Glücksforschung unterbreitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Glück und wie kann man es messen?
- Philosophie des Glücks
- Exkurs: Kurze Apologie des Utilitarismus
- Biologie des Glücks
- Exkurs: Glück im Unglück
- Psychologie des Glücks
- Exkurs: Kurze Apologie des Glücks .......
- Ökonomie des Glücks
- Soziologie des Glücks
- Exkurs: Die Depression als Phänomen der Moderne…...\n.
- Zusammenfassung der Ergebnisse und mögliche Konsequenzen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Definition, Erfassung und den verschiedenen Perspektiven auf Glück. Ziel ist es, eine Bestandsaufnahme der Glücksforschung zu liefern und die unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätze, die sich mit dem Thema Glück befassen, zu präsentieren.
- Wissenschaftliche Definitionen und Messmethoden von Glück
- Philosophische, biologische, psychologische, ökonomische und soziologische Perspektiven auf Glück
- Die Rolle von Glück in verschiedenen Lebensbereichen
- Mögliche Folgen der Glücksforschung für die Gesellschaft
- Die Relevanz von Glück für die Soziologie als wissenschaftliche Disziplin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Bedeutung des Themas Glück in der heutigen Zeit und skizziert die historische Entwicklung der Glücksforschung. Es werden außerdem verschiedene Beispiele aus der Medienlandschaft angeführt, die die aktuelle Relevanz des Themas verdeutlichen.
- Was ist Glück und wie kann man es messen?: Hier werden verschiedene Definitionen von Glück und deren Messbarkeit diskutiert. Es werden verschiedene Ansätze zur operationalisierung von Glück vorgestellt, beispielsweise die subjektive Glücksbewertung, die hedonistische Glückstheorie und die eudaimonistische Glückstheorie.
- Philosophie des Glücks: In diesem Kapitel werden philosophische Konzepte von Glück beleuchtet, wie die Epikureische Glückstheorie, die Stoische Glückstheorie und die aristotelische Glückstheorie. Es werden außerdem die wichtigsten Vertreter der jeweiligen Schulen vorgestellt und deren Argumentationen erläutert.
- Biologie des Glücks: Die biologischen Grundlagen des Glücks werden behandelt, einschließlich der Rolle von Hormonen, Neurotransmittern und Gehirnarealen. Es werden die genetischen Faktoren, die zu Glück und Zufriedenheit beitragen können, untersucht, und die evolutionären Gründe für die Entstehung des Glücksgefühls werden beleuchtet.
- Psychologie des Glücks: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den psychologischen Aspekten des Glücks, zum Beispiel den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen, Lebensereignissen und psychologischen Interventionen auf das Glücksempfinden. Es werden psychologische Modelle des Glücks vorgestellt und die Ergebnisse empirischer Forschung zu Glück und Zufriedenheit dargestellt.
- Ökonomie des Glücks: Hier wird der Zusammenhang zwischen Glück und wirtschaftlichen Faktoren analysiert, zum Beispiel der Einfluss von Einkommen, Vermögen und Konsum auf das Glücksempfinden. Es werden außerdem ökonomische Modelle des Glücks vorgestellt und die Rolle der Ökonomie bei der Erforschung von Glück und Zufriedenheit diskutiert.
- Soziologie des Glücks: Dieses Kapitel befasst sich mit den sozialen Aspekten von Glück, zum Beispiel den Einfluss von sozialen Beziehungen, Kultur und Gesellschaft auf das Glücksempfinden. Es werden soziologische Theorien des Glücks vorgestellt und empirische Studien zu Glück und Zufriedenheit in verschiedenen Gesellschaften analysiert.
Schlüsselwörter
Glück, Zufriedenheit, Lebensqualität, Happiness Research, Glücksforschung, Psychologie, Soziologie, Biologie, Philosophie, Ökonomie, empirische Forschung, hedonistische Glückstheorie, eudaimonistische Glückstheorie, subjektives Wohlbefinden.
- Quote paper
- BA Paul Thierbach (Author), 2009, Auf dem Weg zu einer allgemeinen Theorie des Glücks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147224